Der Geist des Waldes (2er RPG-Vivi und Ly)

Miharu nickte. "Ok..." Als sie weiter gelaufen warn und er die Hütte sah, wusste er dass dies wohl ihr Unterschlupf werden würde.
Nachdem sie an der Hütte angekommen waren, stieß er die kaputte Holztür auf. Im Haus standen ein größeres Bett und ein Sofa. Er grübelte. "Wer soll wo schlafen? Ich schätze am einfachsten wär es wenn Fin auf dem Sofa Platz nimmt. Mir wär das Bett am liebsten. Und was ist mit dir?"

Katharina: "Du schläfst oben auf dem Heuboden."
Sagte sie knapp und ging langsam mit Fin hinein.
Dann legte sie ihn, obwohl Fin sich eher fallen ließ, ins Bett.
Dabei verbarg sie ihn in dem Mantel.
Katharina: "Oben auf dem Heuboden ist ein Bett. Ich will das du bis morgen früh dort oben bleibst und zwar ohne Widerworte."
Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn an, ehe sie auf die Leiter zum Heuboden zeigte.

Miharu seufzte,aber er wusste das es nichts bringen würde wenn er Katharina widersprach. " Ja, ist ja gut..." murrte er und wollte die Treppe zum Heuboden hinaufklettern. Doch als er bei der Hälfte war, knackte das Holz unter seinen Füßen und einige Sekunden später lag er auf dem Boden und die Sprossen der Leiter waren alle samt durchgebrochen. " Und was jetzt!?" Miharu funkelte Kari leicht wütend an. Er versuchte aufzustehen und setzte sich aufs Sofa.

Katharina: "Dann bleib halt hier ..."
Sie hatte im Moment weder Lust noch Zeit sich mit ihm zu beschäftigen.
Keine Ahnung, was die anderen Frauen an Kindern fanden ... sie waren nervig, mehr nicht.
Sie holte eine Schüssel Wasser und riss ein Stückchen ihrer Hose ab, bevor sie diesen in das Wasser tauchte.
Anschließend setzte sie sich mit der Schüssel an den Bettrand, wo Fin lag.
Vorsichtig griff sie unter den Umhang und holte seine Hand, sowie einen Teil seines Unterarmes hervor.
Die Haut die zu sehen war hatte eine leuchtend rote Farbe und war mit Brandblasen und versenkten Hautpartien übersäht.
Vorsichtig drückte sie das Tuch auf die starken Verbrennungen und begann diese zu reinigen.
Was Miharu jetzt tat war ihr egal, immerhin was dies im Moment nur ihre geringste Sorge.

Das Sofa war gemütlich. Ein paar Kissen, eine Wolldecke und ein weiches Polster. Mehr brauchte er nicht zum Schlafen. Er lehnte sich zurück, legte seinen Kopf auf zwei Kissen und streifte die Decke über sich. Einige Minuten später schlief er ein.
Er träumte... Diese Gestalt!? Diese Stimme!? Er sah sich um und es war tatsächlich Chiaki... Er wollte auf sie zu treten, streifte sie leicht... Doch dann verblasste ihre Gestalt erneut so wie in dem Tunnel. Er rief ihr noch nach: " Wieso bin ich hier? Wieso soll ich dir helfen? Was ist passiert?" Doch er bekam keine Antwort nur ein leises seufzen und ein kühler Luftzug streifte um seinen Körper... Dann wachte er auf. Die Sonne schien durchs kleine Fenster und sein Blick verharrte auf Fin und Katharina. Die beiden lagen zusammen in dem größeren Bett und schliefen noch. Kari grunzte leise und Miharu musste sich ein lachen verkneifen. Sie hatte ihren Kopf auf Fins Brust gelegt und schien sich pudelwohl zu fühlen. Miharu setzte sich aufrecht, stand schließlich auf und ging nach draußen. Es war warm und es war einfach herrliches Wetter. Er legte sich auf die kleine Wiese neben dem Häuschen und döste wieder ein wenig ein.

Eine Weile später trat jemand neben ihn und setzte sich mit hin.
Seine Hände und Arme hatte Katharina letzte Nacht noch verbunden.
Auch sein Gesicht war an einigen Stellen verbrannt.
Aber sonst wirkte er relatuv gesund.
Fin: "Morgen."
Seine Stimme war etwas rau, als hätte er einen trockenen Hals.

"Guten Morgen, Fin." leicht überrascht wandte er sich zu Fin. Irgendwie schockte es ihn gar nicht, dass Fin so entstellt aussah trotz der Verbände. "Wie geht es dir? Gut geschlafen?" Er grinste amüsiert, denn er musste an Kari denken wie sie sich bis vor kurzem noch an Fin gekuschelt hatte. "Brauchst du irgendwas? Oder willst du dich einfach nur mit mir unterhalten und etwas dösen?"

Fin sah ihn und lächelte etwas.
Dann blickte er wieder Richtung aufgehende Sonne.
Fin: „Ich hab schon mal besser geschlafen und du?”
Fragte er ihn, wohl wissend worauf er hinaus wollte.
Fin: „Ich wollte nur etwas reden.”

"Och ich hab ziemlich gut geschlafen so allein auf meinem Sofa." antwortete Miharu. "Naja, ich bin dann ja aufgestanden und hab mich hier draußen niedergelassen um noch etwas zu dösen. Aber kommen wir wieder zu dir. Über was wolltest du mit mir reden? Schieß mal los!" Miharu stand kurz auf, streckte und dehnte sich kurz und setzte sich dann wieder neben Fin.

Fin: "Ich mache mir Sorgen um dich."
Sagte er und blickte der aufgehenden Sonne entgegen.
Erst nach einer Weile der Stille sah er zu Miharu.
Fin: "Du hast dich in den letzten Tagen zusehens Verändert. Abgesehn von der Tatsache, das du Katherina fast den Kopf abgeschlagen hättest und wahrscheinlich die Banditen von gestern zu Kleinholz zerhauen hättes, hat sich auch dein Charakter stark verändert."
Begann er zu erklären, dann wanderte sein Blick wieder zur Sonne hinüber.
Fin: "Ich kann mir nur nich erklären wodurch."

Miharu war etwas verdutzt über die Worte von Fin. Damit hatte er nicht gerechnet, dass er dieses Thema mit ihm besprechen wollte. Dann sah er ihn an.
,,Darauf kann ich dir leider auch keine Antwort geben. Ich weiß nämlich nicht was mit mir los ist... Ich weiß nur, dass mir das immer passiert wenn ich wütend bin und irgendwas unternehmen will, obwohl ich eigentlich nur ein kleiner Junge bin der nichts ausrichten kann. Aber genauso komisch ist es , dass mir das außerhalb von dieser Welt noch nie passiert ist." Miharu hatte sein Blick gesenkt und wartete darauf, dass Fin etwas dazu sagen würde.

Fin blickte zu ihm hinüber und sein Blick war bitter ernst. "Wüt, Zorn und Hass sind unglaublich starke Gefühle, genauso wie Liebe, Eifersucht und Angst.", begann er zu erklären. "Du bist Magie begabt, keine Frage und es wäre möglich, das du, wenn du solche starken Gefühle empfindest, deine magische Begabung hervorbricht. In welcher Art und Weise, hängt wahrscheinlich mit deinen Gefühlen zusammen." Dann blickte er wieder über die Wiesen. Eine Weile sagte er nicht und allein das Flüstern des Windes war zu hören. "Aus Zorn habe ich mal ein ganzes Dorf in Flammen aufgehen lassen und das eine ganze Nacht lang. Am nächsten Morgen wusste ich von nichts mehr, konnte mich an nichts mehr erinnern. Allein die Tatsache, das meine Mutter mich weinend im Arm hielt, hatte mir gesagt, das ich etwas falsch gemacht habe. Doch was, das habe ich erst nach ihrem Tod erfahren."

Miharu schluckte schwermütig. ,, Vielleicht hast du Recht mit den Gefühlen, aber..." Er seufzte erneut und holte dann tief Luft. ,,In den letzten Tagen hatte ich immer so ein komisches Gefühl. Nicht das übliche Übelkeitsgefühl, wenn man krank ist... Nein, eher so ein drücken, dass von innen kommt und wieder geht sobald ich in eine schlechte Situation komme. Es ist als würde etwas von innen nach Außen dringen und meinen Körper einnehmen eine Kraft oder sowas. Und ich sehe manchmal eine geisterhafte Gestalt, die nach ein paar Augenblicken wieder verschwindet..." Miharu lies den Kopf auf seine Knie sinken. ,,Was ist eigentlich mit deiner Mutter passiert?" Miharu verstoß das, was er gerade gesagt hatte und wechselte mit Frage wieder das Thema.

Fin sah lange schweigend zum Horizont und schien nachzudenken. Doch dann holte er Luft und begann langsam zu erzählen. "In dem Dorf, wo ich lebte, waren Menschen, Magier wie ich, Monster, welche nur Unheil und Elend bringen. Nachdem ich damals mein Dorf niedergebrannt habe, sollte ich dafür bezahlen. Ich war damals gerade mal 8 Jahre, als man mich auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollte. Doch meine Mutter nahm die Schuld auf sich und sagte, das sie die Hexe wäre und nicht ich. Das sie meinen Geist kontrolliert hätte und mir solche Macht gegeben hätte." Fin setzt eine Weile auf und senkte den Blick auf die grüne Wiese. "Sie haben sie verbrannt und dabei beschimpft, während sie voller Qual um Erbarmen flehte.", flüsterte er leise und der Schmerz in seiner Stimme, war unüberhörbar.