Ein Leben jenseits aller Grenzen (2er-RPG/16+)

"Du spielst mit zwei Frauen, Tene.", sagte sie und lehnte sich zu ihm vor. "Und eine davon ist ein gefährlicher Erzengel, der dich durch deine bloße Anwesenheit töten könnte." Dann nahm sie einen Stapel Bücher vom Tisch und stand auf. "Außerdem, Kara ist kein Stein, ob du es glaubst oder nicht." Mit diesen Worten entfaltete sie die wunderschönen Schwingen und erhob sich in die Lüfte, ehe sie zwischen den meterhohen Regalen verschwand.

Tenebris stützte den Kopf auf seine Hände. "Ich... spiele mit ihnen?" Er seufzte... tat er das? Er wollte das nicht... doch wie sollte er Eleonora retten ohne sie mit Kara zu betrügen?

Es wurde still in der Bibliothek. Vin war in kürzester Zeit verschwunden. Keiner kannte diese Hallen so gut wie sie und keiner konnte in ihnen so schnell verschwinden und auftauchen wie sie. Die Ruhe bot Zeit zum Lesen und Nachdenken und dies galt auch für Vin.

Tenebris blickte wieder auf das Buch vor sich... er musste sich ablenken... er durfte sich von all dem nicht verwirren lassen... er würde später mit Kara reden., es war notwendig, da war er sich sicher...

Der Tag hatte noch nicht einmal den Mittag erreicht, da zog der Himmel in windeseile zu. Es kündigte sich ein Gewitter an. Es dauerte keine halbe Stunde, das war der Himmel tief schwarz und die ersten Tropfen fielen. Ein Teil der Engel schwärmte aus, das Unwetter auch Unheilsengel ankündigten. Die meisten Schutzengel suchten jedoch Schutz im Turm. Die meisten Fenster nach draußen waren geschlossen und alleine die großen Tore, welche zum Balkon führten waren noch offen. Es donnerte und blitze, während der Regen gegen den Turm peitschte, als würde er versuchen, ihn zu verschieben. Kara selbst war unten am Tor und überwachte die letzten Engel, welche schutzsuchten und diejenigen, welche aufbrachen.

Tenebris kam aus der Bibliothek als er das Gewitter spürte... schon war er in seinem alten Zimmer und hatte seinen Speer geholt... selbst wenn er Karas Gemahl war... es war an ihm sie zu beschützen...

Das Gewitter tobte und der Sturm riss regelrecht an dem Fensterläden. Eine Weile betrachtete Kara dieses Schauspiel. Doch dann trat sie hinaus in dem Regen, öffnete ihre Flügel, welche sofort von Wind und Regen gepeitscht waren und flog davon.

Tenebris sah grade noch wie Kara im Sturm verschwand. Innerlich fluchend sprang er von der Brüstung, entfaltete seine Flügel und jagte ihr nach... er wusste das andere Engel schon unterwegs waren, oder hoffte es zumindestens...

Die meisten Engel waren damit beschäftigt die Unheilsengel daran zu hindern, zu den Menschen auf die Erde zu kommen. Kara selbst flog in die Richtung, aus welcher der Sturm kam. Ihr Ziel war direkt, das Auge des Sturms. Der Wind riss immer heftiger an ihren Flügeln, desto näher sie kam. Doch dort würde auch die Ursache für die Massen an Unheilsengeln sein.

Tenebris kämpfte sich durch die Masse, flog an Engeln und Unheilsengeln vorbei, tötete jeden Unheilsengel der ihm unter die Klinge kam und folgte Kara... er durfte sie nicht alleine lassen, nicht auszudenken was war wenn sie starb...

Kara erreichte das Auge des Sturms. Dort war es ruhig, es wehte kein Wind und kein Tropfen Regen war zu sehen. das Donnern war zu hören und die Blitze, welche sie umgaben. Es war still, totenstill. Sie blickte sich um, konnte aber nichts entdecken. Hier sollte eigentlich ein Herrscher sein, der Anführer dieses Angriffes.

Tenebris hatte schwer mit dem Sturm zu kämpfen, gerat mehr als einmal ins Trudeln und stolperte dann förmlich ins Auge, fing sich und sah Kara... was tat sie hier?

Karas Blick wanderte umher, ehe er auf Tenebris fiel. Was tat er hier?, stellte sie sich die selbe Frage. "Tenebris verschwinde von hier, sofort!" Sollte es hier wirklich einen Herrscher geben, so war Tenebris mit seinen gerade mal 600 Jahren in wirklicher Gefahr. Allein ein Engel, welcher mindestens ein Jahrtausend zählte, konnte einem solchen Unheilsengel etwas entgegen setzten.

Tenebris schüttelte den Kopf. "Ich kann dich nicht einfach alleine lassen Kara!" Er sah ihr in die Augen, wusste aber das er ihr gehorchen musste... dennoch wollte er es versuchen... er wollte sie nicht einfach im Stich lassen.

Kara kam zu ihm geflogen und blickte ihn an. "Das war keine Bitte, Tenebris." Scharfe Worte, die dafür sorgen sollten, das er aus dem Auge verschwand. Sollte es hier keinen Herrscher geben, auch gut, doch das Risiko bestand. Sie war ein Erzengel, sie hatte solch einem Wesen mehr entgegen zu setzten.

Tenebris biss sich auf die Unterlippe, nickte dann aber. "Wie ihr wünscht..." Und dann drehte er um und flog davon, wieder in den Sturm hinein um den anderen zu helfen...

Kara wandte sich wieder dem Hauptproblem zu. Sie begab sich in die Mitte des Sturms und nutze ihre Macht, um ihn aufzulösen. Dabei Spaltete sie die dunkle Energie und zerstreute sie so in der Luft. Dadurch würde sich der Sturm auflösen und die Unheilsengel den Rückzug antreten.

Als Kara sich darauf konzentrierte den Sturm zu lösen schoss ein schwarzer Pfeil knapp an ihrem Kopf vorbei und hinterließ einen flachen Schnitt... Über ihr flog er... der Herrscher den sie gesucht hatte. "Erzengel..." Er grinste leicht. "Eine leichte Beute so abgeschieden von den anderen..."

Kara wandte sich um und blickte zu ihm hinauf. Der Schnitt war ein
leichtes brennen, das sie jedoch ignorierte. Sie stieg etwas hinauf,
blieb jedoch auf Abstand zu dem unheilvollen Wesen. "Ihr wärt nicht der
erste eurer Art, den ich zur Strecke bringe." Und dies entsprach der
Wahrheit. Schon oft hatte sie einem Herrscher das Licht ausgepustet, da
sie hinter den meisten Stürmen und Unwettern als Verantwortliche
standen. "Ich gebe dir hiermit die Chance zu verschwinden, du und deines
Gleichen." Klare, scharfe und kalte Worte, die jeden Engel in ihren
Reihen eingeschüchtert hätte.

Der Unheilsengel lachte. "Ach, sollte ich das?" Er blickte in den Sturm. "Dein kleiner Schützling ist uns sehr hilfreich, weißt du das?" Ein breites grinsen zeigte sich auf seinen Lippen und er hob eine Hand. "Aber das musst du ja nicht mehr erfahren..." Und schon schossen drei Unheilsengel aus dem Sturm hervor und attackierten Kara.

Kara wich dem ersten oroblemlos aus, der zweite verfehlte nur knapp ihre Flügel und der dritte, der Überlebte den Angriff nicht. Er griff Kara mit einem Schwert an und war direkt vor ihr. Sie packte ihn an der Hand und mit einem lauten knacken, brach das Handgelenk. Dabei bekam sie das Schwert zu fassen und trennte einen seiner Flügel vom Körper. So das er in die Tiefe stürzte. Einem weiteren Angriff entging, indem sie sich fallen ließ und kurz in dem Sturm verschwand. Als sie wieder in das Auge kam, war sie hinter einem der Unheilsengel und wollte ihm das Schwert durch den Leib treiben.

Sie erwischte den zweiten ebenfalls und der dritte griff sie, nachdem er sich wieder gefasst hatte, wieder an wärend der Herrscher von Oben zwei Pfeile nacheinander auf Kara schoss...

Kara wich dem ersten Pfeil aus, erwischte den dritten Unheilsengel am Arm. Jedoch konnte sie dem zweiten Pfeil nicht mehr ausweichen und er bohrte sich in ihr Bein und blieb darin stecken. Sie biss die Zähne zusammen, entledigte sich dem dritten Unheilsengel, ehe sie den Herrscher angriff.

Der Herrscher ließ den Bogen verschwinden und an dessen Stelle erschien ein Schwert. Er stürzte Kara entgegen, ein brutales, siegessicheres grinsen auf den Lippen...

Die Klingen klirrten, als die beiden Schwerter aufeinander trafen. Es war ein Wirbel aus fliegenden Waffen, sich umkreisenden Flügeln und Körpern. Ein bestimmt beeindruckender Anblick, wenn er nicht genauso tödlich für einen der beiden war. Kara wich seinem Angriff aus und nutzte die kurze Chance, einen Angriff auf seine Flügel zu starten.