The Lost Place (2er RPG/16+)

Oria hatte sich auf den Dachboden zurückgezogen.
Dort herrschte völlige Dunkelheit und nur das Licht einer Kerze erleuchtete den kleinen Raum.
Vor ihm lag ein Buch, das er schon seit Jahren studierte.
Es war das Buch der schwarzen Künste ... Zauber die Tod und Verdammnis bringen konnten.
Draußen war es heller Tag, doch das kleine Dachfenster war mit einer dicken Decke verdeckt.
Nur er ... das leise flackern der Kerze ... das Buch und die endlose Stille, die seit Jahrzehnten in diesem Haus herrschten.

Lilly kam gerade mit den Taxi bei der Villa an mit ihren Gepäck. Sie hatte gehört das man diese Villa günstig verkauft und wollte sie unbedingt haben. Zwar hatte sie dafür viel gearbeitet, aber ihre Eltern hatten auch was dazu bei gesteuert. Sie wollte in der Umgebung auf eine Kunstschule gehen, sie war in der Nähe und wäre in 10 Minuten mit den Fahrrad dort. Also sehr günstig. Langsam ging sie zu den großen Eingangstüren der Villa und öffnete sie.

Orias sah nur kurz mit einem Auge von seinem Buch weg.
Dann laß er weiter.
Orias: "Immer diese nervigen Kinder ..."
Flüsterte er kaum hörbar.

Lilly stellte ihre Taschen ab und machte Licht. Ihre anderen Sachen sollten Nächste Woche irgendwann hier eintreffen, bis dahin reichten ihre Sachen erstmals. "Schick...",meinte sie ruhig und sah sich um.

Orias sah diesmal ganz auf.
Diese Stimme kannte er garnicht ...
Es war definitiv die Stimme einer Frau ... aber sie schien nicht von hier zu kommen.
Kurz überlegte er, ob er ihr mal hallo sagen sollte, entschloss sie aber dann doch oben zu bleiben.
Seine leuchtenden roten Augen würden sie eh nur erschrecken, wenn sie diese in der Dunkelheit sah.
Also wandt er sich wieder seinem Buch zu.
Sie würde schon nicht auf die Idee kommen, auf den Dachboden zu stiefeln.

Lilly lies ihre Taschen dort stehen und ging langsam die Treppen hoch. Alles sah wundervoll aus, sie hatte diese Villa ja noch nie gesehen, aber für den Preis war sie sehr Billig, aber warum. Es war eigenartig, dass so eine billige Villa so schön ist. Sie ging immer weiter höher.

Orias hob abermals den Kopf.
Diese dumme Pute wollte doch nicht etwa wirklich hier hochkommen.
Er sah zu der kleinen Treppe, die hinunter ins Haus führte.
Dann stand er auf und verschwand in der Dunkelheit des Dachbodens.
Nur die Kerze und das Buch blieben zurück.
Er stellte sich in eine Ecke und schloss die Augen.

Lilly ging auf den Dachboden und sah die Kerze und das Buch. Langsam ging sie hin und hockte sich hin. Sie las die ersten Zeilen des Buches. "Eigenartig....",meinte sie leise und seufzte. Sie las noch ein paar weitere Zeilen.

Orias: "Dingst du immer in fremde anwesen ein und schnüffelst in den Sachen fremder Leute."
Seine Stimme schallte über den ganzen Dachboden.
Das machte es unmöglich zu sagen, wo er sich gerade befand.
Die Augen hielt er weiterhin geschloss, denn es war ihm recht.
Vielleicht trat sie ja jetzt schon den Rückzug an.

Lilly zuckte zusammen und sah sich um. "Wer ist da?",fragte sie leise und dachte über seine Worte nach. "Und es ist kein fremdes Anwesen! Die Bank hat diese Villa verkauft...",meinte sie schroff und wollte wissen wo die Person war.

Das machte Orias sauer.
Diese verdammten Menschen hatte es wirklich gewagt, sein Haus zu verkaufen.
Orias: "Törischtes Mädchen ..."
Aus dem dunkeln schauten sie jetzt zwei rote Augen an.
Orias: "Dieses Haus gehört schon seit Jahrzehnten mir!"
Er klang richtig sauer und bedrohlich.

Lilly sah die roten Augen an und blieb stehen. "Aber nun gehört es auch mir! Ich hab nicht mein hart verdientes Geld umsonst ausgegeben!",meinte sie ernst. "Rechtmäßig auf den Papier gehört es mir!"

Orias musste lachen.
Langsam trat er aus der Dunkelheit in den Schein der Kerze.
Seine Augen blieben direkt auf Lilly fixiert und schienen sie förmlich zu durchbohren.
Orias: "Ihr Mensch lernt nichts dazu ... nie ... taten dein Vorgänger auch nicht ..."
Er setzte ein breites und unheilvolles Lächeln auf.

Lilly ballt die Hände zu Fäusten. "Ich verpisse mich nicht aus dieser Villa!",meinte sie ernst. "Denn ich hab es rechtmäßig gekauft und meine Vorgänger kennst du nicht einmal, da sie nicht aus dem Land stammen!"

Orias lächelte breit.
Das würde ein Spaß werden ...
Mit einer schnellen Handbewegung von Orias, schnellte die Treppe zum Dachboden nach oben.
Sie würde sich erst wieder öffnen, wenn er es wollte ...
Dann beugte er sich über die Kerze und bließ sie aus.
Sofort zog tiefe Finsternis in den Raum hinein und selbst das rot seiner Augen war nicht mehr zu sehen.

Lilly drehte sich um, als die Treppe vom Dachboden nach oben schnellte. Keinen Fluchtweg und langsam zog die Finsternis, alle ecken des Dachbodens in ihren Bann. Sie sah sich in der Finsternis um und konnte nicht die roten AUgen entdecken. Wo war er nur?

Orias war direkt an ihrem Ohr und flüsterte leise.
Orias: "Deine ganzen Vorgänger, die vor dir das Haus gekauft haben, sind alle geflohen."
Dann flüsterte er in ihr anderes Ohr.
Orias: "Oder ich hab sie umgebracht ..."
Dann bewegte er sich wieder lautlos weg und stand einige Meter vor ihr.

Lilly biss sich auf die Lippe und drehte sich dann um. "Mir egal!",meinte sie ernst. "Du bekommst mich hier nicht raus. Wenn ich sterben sollte, dann auch gut...",sagte sie ruhig.

Orias: "Wieso sterben."
Er kam ihr wieder näher und strich kurz mit dem Finger über ihre Wange, ehe er sich blitzschnell wieder geräuschlos entfernte.
Orias: "Hier ist es oft sehr einsam ... und manchmal auch langweilig ... aber da du das scheinbar ändern willst."
Dann stand er direkt hinter ihr.
Orias: "Ich nehme das Angebot gerne an."

Lilly wollte seine Hand aus ihren Gesicht schlagen, doch er war schon wieder weg. Sie drehte sich wieder um, als sie die Stimme hinter sich stellte. "Ich will nichts mit dir zu tun haben...",meinte sie ruhig.

Orias: "Da du mein Haus nicht verlassen willst, lässt sich das nicht ändern."
Dann verschwand er erneut geräuschlos.
Er stand am Schreibtisch und hatte das Buch in die Hand genommen.
Orias: "Willst du deine Meinung nochmal überdenken?"
Ertönte es erneut hinter ihr und seine blutroten Augen tauchten sie wieder in ein rotes Licht.

Lilly drehte sich zu ihn. "Okay einverstanden, wenn ich nur nach meinen Unterricht wieder her kommen kann und auch in ruhe lernen kann",sagte sie ruhig. Sie wusste genau, dass sie nicht in der Stellung war verhandlungen zu machen.

Orias begann hörbar im Buch zu blättern.
Diese Menschen waren schon wirklich dreist.
Orias: "Nein, entweder du gehst ganz oder ..."
Zuerst bringt man sie nicht gleich um, gibt ihnen sogar noch die Wahl und was ist der Dank?
Sie wollen mit einem feilschen ... verhandeln ... wie abartig diese Rasse doch war.
Dann sah er wieder zu ihr.
Orias: "... du wirst es bereuen."

Lilly sah zu ihn. "Mir ist diese Kunstschule sehr wichtig, wer bist du überhaupt?",fragte sie nun. "Eigentlich sollte sich der Herr zuerst vorstellen. Wenn ich schon irgendwann sterbe, will ich wissen, wer es tat"

Orias: "Namen sind nur Schall und Rauch, die nach dem Tod eh verbleichen, wie ein Stückchen Pergament."
Sie stellte seine Geduld ganz schön auf die Probe.
Etwas erzörnt sah er sie an und wünschte sich ...
Bei den Gedanken breitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus.
Der Gedanke an die letzte Person, die das Haus gekauft hatte ... oh ... sie hatten damals viel Spaß gehabt.
Wobei das Wort Spaß eher für ihn gegolten hatte.