Reise ohne wiederkehr ... (2er-RPG ^.-)

Kain betrachtete den Mann... wer war er? Selena schien ihn zu kennen von daher störte es Kain nicht... aber es wunderte ihn immer wieder was für 'Freunde' Selena hatte... er sah einen Moment lang zu ihr... sie war im Gegensatz zu ihm vermutlich schon ziemlich bekannt und vermutlich auch bei vielen beliebt... aber es gab bestimmt auch einige die sie hassten... einfach wegen ihrer Berufung.

Fremder: "Können wir reden?"
Sie sah kurz zu Kain und dann wieder zu dem Fremden.
Selena: "Du kannst reden, man kann ihm vertrauen."
Der Fremde nickte etwas und sah dann wieder kurz zu Kain.
Nachdem er ihn mit seinem Blick gemustert hatte, lief er zu Selena und stellte sich an ihr Bett.
Fremder: "Ich hab einen Auftrag für dich."
Sie sah zu ihm und dachte kurz nach, doch dann schüttelte sie den Kopf.
Selena: "Worum geht es?"
Fremder: "Ein Herzog in den Öden Wüsten passt jemanden nicht. Dieser Typ soll Steuern hinter ziehen, Menschen foltern und eine Armee gegen den König aufstellen. Du sollst dich darum kümmern."
Selena: "Wieso ich? Kann das nicht jemand anderes machen?"
Fremder: "Haben wir versucht. Das dynamische Duo hat diesen Versuch nicht überlebt."
Selena: "Die beiden sind tot? Aber wie ..."
Fremder "... Das wissen wir nicht. Wir haben sie nur gefunden und jetzt liegt es an dir, Silent."

Kain sah zu Selena. Sollte das bedeuten das sie ging? Das sie ihn sozusagen seinem Schicksal überlies? Kains Miene war wie versteinert... Ihm war klar das Selena als Attentäterin gefragt und sicherlich wie für den Job gemacht war, schließlich sollte sie ihn hier nur beschützen... bei dem anderen Auftrag geht es ja scheinbar um etwas ziemlich wichtiges. Würde sie auch nur in betracht ziehen ihn alleine weiterreisen zu lassen um sich einer anderen Aufgabe zu widmen? Kain war sich nicht sicher, denn er konnte Selena mittlerweile kaum noch einschätzen...

Selena dachte darüber kurz nach.
Dann schüttelte sie den Kopf.
Selena: "Frag mich nochmal, wenn ich in Silia wieder bin. Ich muss erstmal noch einen anderen Auftrag zuende bringen."
Fremder: "Gut ... ich hoffe, das du weist, was du tust."
Damit wandte sich der Mann wieder ab und schickte sich an das Zimmer zu verlassen.
Doch dann blieb er in der Tür wieder stehen und sah erneut zu ihr.
Dann warf er ihr ein Fläschen zu.
Fremder: "Stirb mir ja nicht weg, Silent."
Damit drehte er sich wieder um und verließ das Zimmer.
Selena hatte die Flasche gefangen und sah ihm noch eine Weile nach.

Kain blickte noch eine Weile auf die Tür und schüttelte den Kopf. "Ich mag ihn nicht." Sagte er einfach in den Raum hinein... der Mann war ihm gänzlich unsympatisch, aber es war an sich nichts anderes zu erwarten gewesen. Er betrachtete einen Moment die Flasche die er ihr zugeworfen hatte. "Was ist das?"

Selena sah ihn kurz an und dann sah sie auf die Flasche.
Die Flüssigkeit darin war bläulich und schien leicht zu schimmern.
Selena: "Nehm es ihm nicht übel, er reist immerhin quer durch das ganze Land, damit wir unsere Aufträge bekommen. Für unseren Schutz, versteht sich."
Sie hob die Flasche ins Licht und betrachtete diese.
Dann entkorkte sie die Flasche und schnupperte daran.
Selena: "Keine Ahnung was das ist, aber ich werd es bald wissen."
Sie setzte das Fläschchen an die Lippen und trank die Flüssigkeit mit einem Schluck.

Kain seufzte... wenn der Kerl ein Attentäter des Herrn gewesen war dann wäre Selena vermutlich spätestens jetzt tot... heutzutage konnte man nie sicher sein ob nicht einer der besten Freunde in wirklichkeit dem Herrn dient... erselbst wusste es, schließlich hatte er es selbst spüren müssen... hatte gespürt wie einfach man der Verlockung verfallen konnte... er wollte garnicht wissen wieviele Anhänger es überall auf der Welt gab. "Ich werds ihm nicht übel nehmen... jeder hat eine andere Art zu arbeiten." Trotzdem würde er ihn nicht mögen...

Selena stellte das leere Fläschen weg.
Dann sah sie zu ihm.
Selena: "Rabe ist, wie er ist. Er braucht uns und wir ihn. Ohne ihn wäre wir schon lange tot, den kein etwas bekannter Attentäter würde seine Aufträge selber abholen, ohne einen Pfeil oder ähnliches anschließend im Rücken zu haben."
Man konnte schon fast sagen, das der kleine Verband der Attentäter, in dem sie sich befand, wie eine kleine Familie war.
Jeder brauchte den anderen und jeder war für den anderen da, wenn man ihn brauchte.
Und Rabe, so wie sie ihn nannten, war wie ein großer Aufpasser für sie alle.
Niemand in der Gruppe würde ihm jemals Misstrauen.

"Schön das euch ein solches Band verbindet..." Er seufzte und starrte die Decke an... soetwas konnte man von der Diebesgilde nicht behaupten... dort war jeder auf sich gestellt... die Leitung nahm monatliche Einnahmen von jedem Dieb, wer diese nicht zahlen wollte oder konnte verschwand meistens oder erlitt einen schweren Schicksalsschlag... man lernte schnell das man auf sich allein gestellt ist und das man jeden Moment sterben konnte. "Ich beneide dich..."

Selena: "Falschen Beruf gelernt."
Sie legte sich wieder hin.
Also ein Auftrag ... in den Öden Wüsten ...
Die Reise dorthin würde sie etwa ein viertel Jahr kosten, die Reise zurück eben so.
Was dann dort geschah, würde auch wieder seine Zeit dauern.
Die Öden Wüsten sind zwar nicht so stark bekämpft, wie das Grenzland, aber dennoch ...
Dazu kam noch, das bereits zwei gleichzeitig von diesem Typen getötet wurden.
Das würde keine leichte Aufgabe werden ... na gut, war diese auch nicht.

"Könnte man so sagen... du hast scheinbar wohl mehr Menschen denen du wichtig bist... und sei es nur beruflich." Er würde das tun was er sich bereits eingeredet hatte. Er würde jagd auf den Herrn machen... auf seine Diener wenn man es genau nahm... er würde nicht zulassen das nochmehr Menschen in die Hand dieses Monster fielen...

Selena: "Wichtig kann man nicht sagen. Man achtet aufeinander, hilft einander, aber wenn einer stirbt, ist das nunmal so. Dann rückt ein anderer nach und der vorher ist vergessen. Man ist nur solange wichtig, wie man etwas leistet."
Solange sie und die anderen ihren Sold erfüllten, so half Rabe ihnen.
Doch sobald sie das nicht mehr tun konnte, waren sie vergessen.
Selena: "Die meisten Attentäter, die noch leben, aber dem Beruf nicht mehr nachgehen können, sterben, weil weder wir noch sonst jemand ihnen hilft. Sie sind dann einfach wertlos. Schöne vorraussetzung."
Rabe brauchte sie noch, das wusste sie und er auch.
Doch sobald sie ihren Teil erfüllte hatte und er das wollte, was er braucht ...
Dann sollte sie sich spätestens eine neue Berufung suchen.

"Dann scheint es dir auch nicht mehr sonderlich gut zu gehen." Sie wurde also auch nur ausgenutzt... wenn auch etwas netter als er. Bei ihnen hielt man wenigstens zusammen... bei ihm war sich jeder selbst der nächste... Diebe bestahlten sich sogar untereinander wenn es nötig war, kaum einen Dieb interessierte soetwas wie Ehre und auch über soetwas wie einen Kodex verfügten sie nichts... natürlich gab es Diebesregeln, aber da hat jeder seine eigenen könnte man sagen. "Ich für meinen Teil werde vermutlich nie wieder ein ruhiges Leben führen... nicht solange er existiert."

Selena: "Wirst du zum Jäger, werde ich dich jagen."
Dann schloss sie die Augen.
Sie wurde auf einmal so müde und drehte sich auf die Seite.
Anschließend war sie schon halb im Land der Träume.

"Dann jag mich halt... glaube nicht das ich für dich anhalten werde." Er schloss seine Augen. "Er hat mein Leben zerstört... und er wird das weiterer zerstören... wenn niemand ihm einhalt gebietet. Wenn ich mir die Welt zum Feind mache ist mir das recht solange er keine Macht mehr über all jene hat die so dumm sind wie ich." Selbst wenn das bedeutete das Selena ihn jagen würde... er würde dieses Ziel nicht aufgeben.

Selena wollte etwas erwidern, aber ihr Kopf wollte nicht mehr.
Zu schnell fiel der Schlaf über sie her.
Keine paar Sekunden später und schlief ein.
Ihr schlaf war tief und fest.
Nichts und niemand vermag es sie, in diesem Moment noch zu wecken.

Kain warf einen letzten Blick zu ihr... sie sagte das sie ihn jagen würde wenn er zum Jäger wurde... er fragte wie weit sie für ihren Beruf gehen würde... denn wenn sie ihn jagte dann wäre sie nicht viel besser als er damals... sie würde dem Herrn helfen, wenn auch nur indirekt. Würde sie wirklich soweit gehen? Er würde es herausfinden müssen... Irgendwann war auch er eingeschlafen... die Tage wurden langweilig und Schlafen war eine gute Methode um sich abzulenken.

Selena wurde unruhig.
Sie begann sich im Bett hin und her zu wälzen.
Das Mittel, was in dem Fläschen war, brachte ihren Körper auf hoch touren.
Ihr stand der Schweiß auf der Stirn.
Sie schien regelrecht zu glühen und ihre Wangen und ihre Stirn waren rot von Anstrengung.
In ihrem Traum hetzte sie eine Straße entlang und rannte um ihr leben.
Vor wem oder was, das wusste sie nicht, doch sie war auch nicht gewählt, es heraus zu finden.

Kain öffnete langsam die Augen als er merkte das Selena sich permanent hin und herwälzte... er blickte zu ihr und seufzte... hatte sie einen Alptraum? Vielleicht... er würde sie nicht wecken, schon allein aus der Angst heraus das Selena beim aufwachen überreagieren könnte... manche Leute hatten ziemlich heftige Reflexe wenn man sie aus einem Alptraum riss... darum schloss er seine Augen wieder und versuchte weiterzuschlafen.

Es war gut so, das Kain sie in Ruhe ließ.
Immerhin bestand die Möglichkeit, das sie ihm den Dolch, welcher unter ihrem Kopfkissen lag, in gewisse Körperteile rammte.
Jedoch zog sich der Traum noch eine Weile hin.
Dann schreckte sie endlich hoch und war hell wach.
Ihr Oberteil klebte regelrecht an ihr und ihr Herz raste.
Sie sah sich um, nur um sicher zu sein, das sie in dem Zimmer noch war.

Kain bekam nichts davon mit das sie aufwachte... er hatte nichteinmal mitbekommen das er aus dem Bett gefallen war. Kain lag mittlerweile schlafen auf dem Boden des Raumen, seine Decke um sich gewickelt und schlief... beim Fall war er zu seinem Glück auf die heile Schulter gefallen, ansonsten hätte er sich vermutlich wieder irgendwas aufgerissen.

Selena sah zu Kain.
Sollte sie sich wundern ... definitiv nicht.
Doch das war die Gelegenheit, etwas zu tun, was sie schon lange tun wollte.
Sie warf die Decke zur Seite und legte damit ihre Beine frei.
Anschließend zog sie den Dolch unter dem Kissen hervor, löste die Verbänd und begann die Fäden aus ihren Beinen herauszutrennen.
Dann machte sie die Verbände wieder drum, als wäre nichts gwwesen.
Zum Schluss zog sie die Decke wieder über die Beine und ließ die Fäden unter dem Bett verschwinden.
Selena würde sie bei Gelegenheit dann wegbringen.

Kain wurde irgendwann wach und bemerkte das er auf dem Boden lag. Seufzend setzte er sich auf und stieg langsam wieder aufs Bett... Er streckte sich ein wenig schaute nach seiner verbundenden Schulter und konnte allein vom Schmerz her feststellen das seine Regeneration sich wieder normalisierte... langsam würde es wieder bergauf gehen.

Selena fühlte sich, als ob sie einen Marathon gelaufen war.
Der Trank brachte ihren Körper in Schwung ... er powerte ihn zumindest ziemlich aus.
Sie schob den Dolch wieder unter das Kopfkissen und legte sich wieder hin.
Ihre Körperregeneration beschleunigte sich ... was das auch immer für Zeug war, es wirkte.
Dann schloss sie wieder die Augen.
Kurz darauf hatte der Schlaf sie wieder, allerdings nur kruzzeitig.
Da ging dje Tür erneut auf und das Mittagessen kam herein.
Es gab Kartoffeln, Huhn und Gemüsesoße.
Selena seufzte und setzte sich wieder auf.

Kain musste lächeln, er strahlte fast schon... "Endlich wieder etwas vernünftiges..." Er nahm das Essen entgegen und begann zu essen... er musste sich beherrschen nicht einfach alles runterzuschlingen. Er zwang sich förmlich dazu so ordentlich zu essen wie es ihm seine Schulter ermöglichte... er wollte keine seltsamen Blicke von anderen ernten...