Reise ohne wiederkehr ... (2er-RPG ^.-)

Die Sonne zeigte ihre ersten Strahlen am Horizont und hüllte die Stadt in einen kleinen hellen Lichtschein.
Selena war schon relativ früh zum Haupttor der Stadt Silia aufgebrochen.
Sie ritt auf einer großen schwarzen Stute und wurde von einem langen Umhang umhüllt, der ebenfalls ihre Waffen versteckte.
Die Kaputze, die sie tief ins Gesicht gezogen hatte, verbarg dieses.
Der Tag der Abreise war gekommen und sie wartet auf die Begleitung, die ihr der König versprochen hatte.

Kain sprang von einem Dach zum nächsten, stets den schnellsten Weg zum Haupttor. Man hatte ihn heute Früh geweckt und mitgeteilt das ein Auftrag auf ihn wartete... diesmal sollte er sogar einen Partner bekommen. Sein längeren violetten Strähnen wehte im Wind. Im Gegensatz zu den meisten Dieben trug er keine vollkommene verhüllung sondern begnügte sich mit einer knappen Lederweste und eine Hose aus selbigen Material. Bald erreichte er das Haupttor und dort wartete er auf seine Begleitung... er hoffte nur das sein Partner wenigstens halbwegs fähig war...

Selena erblickte die Gestalt am Tor und kam auf sie zugeritten.
Als sie näher kam, kam ihr der Mann so bekannt vor.
Sie hatte ihn bestimmt schonmal irgendwo gesehen.
Selena hielt direkt neben ihm und tippte ihn an.

Kain blickte auf und sah die verhüllte Gestalt an die ihm gegenüber stand... "So, du bist also mein Partner?" Er lief einmal um sie und ihr Pferd herum und nickte. "Siehst ja wenigstens nicht aus wie ein Neuling..." Er erkannte sie natürlich nicht. Erstens war sie verhüllt und zweitens war das ganze jetzt schon fast 6 Jahre her. "Wie heißt du? Du musst mir nicht deinen richtigen Namen nennen, es reicht wenn ich weiß wie ich dich nennen kann."

Selena: "Nenn mich einfach Silent. Willst du den ganzen Weg laufen?"
Sie sah zu ihm herunter.
Doch dann trieb sie ihr Pferd an, das sofort loslief.
Sie ritt Richtung Stadtausgang und auf den Weg zu, der sie in die Hauptstadt bringen würde, die auf dem Weg nach Death Spine lag.

Kain lief ihr hinterher. "Natürlich werde ich den ganzen Weg über laufen... im Gegensatz zu Leuten wie dir haben wir wenigstens gelernt wie man sehr schnell läuft ohne viel Kraft aufbringen zu müssen." Sein Partner war also eine Frau... das konnte ja noch interessant werden. Silent nannte sie sich, war sie nicht sonderlich gesprächig oder worauf bezog es sich? "Du kannst mich Wraith nennen." Er würde ihr gewiss nicht seinen wahren Namen verraten... der echte Name war etwas das nur wenige Diebe über sich bekannt gaben, denn in ihren Augen waren Namen Macht.

Selena: "Wie du meinst."
Sie trieb das Pferd an und trabte locker vor sich hin.
Selena: "Außerdem hat das nichts mit Ausdauer zu tun, sondern damit, das ich gerne immer gut ausgeruht bin."
Für eine Attentäterin war es der sichere Tod, wenn sie geschwächt war und selbst wenn es nur etwas war.
Sie musste immer und überall top fit und vorallem Aufmerksam sein.

"Aha..." Kain lief weiter und achtete stets darauf das ihm nichts im Weg lag. "Was sind so deine Qualitäten? Ich weiß nichts über dich darum möchte ich gerne hören was du so drauf hast damit ich weiß worauf ich mich einstellen muss..." Er würde später fragen was eigentlich ihre Aufgabe war...

Selena: "Ich bin eine Attentäterin, Auftragsmöder, Kopfgeldjäger oder wie du es auch immer nennst. Muss ich mehr dazu sagen?"
Sie sah immer gerade aus auf den Weg.
Jeder Blick könnte tödlich sein, außerdem lenkte es sie nur ab.
Selena: "Und du?"

"Dieb... ein Meisterdieb wenn du es genau wissen willst." Schön, ihre Stärken bezogen sich also auf das töten an sich, insbesondere das lautlose... dann war sie aber vermutlich zu kaum etwas anderen zu gebrauchen. "Glaub aber nicht das ich nicht kämpfen könnte... Diebe stehen euch Mördern nur in wenigen Dingen nach..." Attentäter und Diebe... es waren zwei Gruppierungen die nicht miteinander konnten obwohl sie sich sehr ähnlich waren. Diebe vermieden es andere umzubringen wärend das der Sinn von Attentätern waren... beide Seiten bevorzugten die Heimlichkeit... dennoch waren sie in vielen Aspekten unterschiedlich. "Was führt eine Frau eigentlich dazu eine Attentäterin zu werden? Schlechte Vergangenheit?"

Selena: "Verzweiflung."
Ihr antwort war knapp, den sie wollte nicht darüber reden.
Um ihren Worten nachdruck zu verleihen, trieb sie das Pferd noch etwas mehr an.
Dieser Typ war also ein Dieb, das ziemliche Gegenteil von dem, was sie machte.
Warum hatte der König sie mit einem Dieb zusammen gesteckt.
Selena vermied es, über sich oder ihre Vergangenheit zu reden.
Beides beudetete den Tod, das wusste sie aus Erfahrung, den trauen, konnte sie nur sich selber.

Kain passte sein Tempo ihrem Pferd an und nickte. "Aha... Verzweiflung also..." Ihn interessierte es was für eine Art von Verzweiflung es gewesen war, aber ihm war klar das er jetzt nichts aus ihr rausbekommen würde. "Nur so aus interesse und damit ich weiß wie ich mir meine Kräfte einteilen muss... was denkst du wo und wann wir halten und rasten werden?" Wenn er jetzt schon wusste das sie noch Zehn Stunden vor sich hatten fiel es ihm leichter seine Kraft daran anzupassen... er wollte der Reiterin kein Klotz am Bein sein darum war es besser so. Außerdem hatte er gelernt das Fragen nichts kostete... und alles was umsonst war nahm Kain gerne mit.

Selena: "Ich hoffe das wir bis Sonnenuntergang das Dorf Shinatzu erreichen werden. Es liegt auf etwa dem drittel des Weges nach Vigestro der Hauptstadt liegt."
Sie sah zu ihm hinüber.
Selena: "Ich hab vor, Vigestro in drei Tagen erreicht zu haben."
Dann sah sie wieder nach vorne.
Sie wusste genau, wo sie hin wollte und wie lange sie von einem Ort zum anderen braucht.
In ihrem Kopf befand sich eine exakte Karte der Strecke.

Kain nickte. "Drei Tage? Das sollte nicht das problem sein." Shinatzu... er war dort noch nie gewesen, allgemein hatte er die Stadt nur selten verlassen. Seine Aktionen beschränkten sich auf große und kleine Diebstähle und Einbrüche innerhalb der Stadt... außerhalb gab es kaum etwas das ihn groß interessierte... das änderte sich aber jetzt nunmal. "Sag mal... dein Name, kommt er davon das du so wenig redest oder bist du einfach ziemlich lautlos?" Er wusste das ihr das gefrage irgendwann auf die Nerven gehen würde, aber darauf zielte er ab... er wollte sehen wielange sie das alles aushielt ohne wütend zu werden. Belastbarkeit war schließlich auch etwas das auf so einer Reise nützlich sein konnte.

Selena ritt weiter.
Sie sah ihn nur kurz an und dann wieder nach vorne.
Selena: "Ich komme und gehe lautlos. Meine Opfer merken meistens nichtmal, das sie verfolgt oder getötet werden. Erst, wenn ihnen das Blut über die Kehle rint."
Für sie war es normal, Leute abzuschlachten, aber nur, wenn das Honora stimmte.

"Also eine typische Attentäterin... ständig am Morden... wisst ihr eigentlich wie dreckig es ist andere Leute niederzumachen? Jedes Wesen das du tötest ist eine potentielle Einnahmequelle für mich weniger..." Alte Rivalitäten... es würde sicher noch lange so gehen. "Aber naja... irgendjemand muss ja die drecksarbeit für andere machen, richtig?"

Selena: "Jetzt tu nicht so, als hättest du nichts davon."
Typisch Diebe, denken immer nur Einseitig.
Immer dieser typische Tunnelblick.
Selena: "Ich halt dir die Adligen vom Hals, welche du ausraubst."

"Pfff... wenn sie denn dann bemerken das ich sie bestohlen habe." Er grinste und sah zum Himmel. "Die meisten dieser vollgestopften Fettsäcke bemerkt doch nichteinmal das ihnen etwas fehlt... sie haben vielzuviel als das das bisschen das ich ihnen stehle etwas ausmachen würde..." Naja, wenig war natürlich untertrieben... aber in seinen Augen war es nunmal wenig.

Selena: "Und wie das diesen Geizhälsen auffällt."
Sie sah zu ihm herunter.
Selena: "Dein Kopfgeld beträgt übrigens auch 650 Goldmünzen."

"... so wenig?" Er grinste und sah zu ihr. "Und, denkst du das du dir das Kopfgeld verdienen willst? Ich meine, im Moment bindet uns noch ein Vertrag aber wenn unsere Aufgabe abgeschlossen ist sind wir unabhängig voneinander... ich will nur schonmal wissen ob ich damit rechnen darf das du auf mich losgehen wirst wenn das hier vorbei ist." Er wusste das sie, wenn sie das wirklich vorhatte, sowieso lügen würde... dennoch erkundigte er sich bei ihr. Viele Auftragsmörder gingen auf Diebe los... Diebe waren selten wirklich kampffähig und damit eine leichte Beute, sofern sie nicht schnell genug ihre Beine in die Hand bekommen.

Selena: "Du fällst nicht in meine Auftragsklasse."
Sie schaute wieder nach vorne.
Selena: "Ich bin zu wählerisch, was meine Aufträge angeht."
Nicht jeder, der zu ihr kam, war ein Auftrag.
Das Geld musste stimmen, das Kopfgeld und die Mühe.
Stimmten diese Ding nicht überein, nahm sie den Auftrag nicht an.

Kain sah etwas empört zu ihr. "Sehr freundlich..." Es war nicht so das er sich wünschte in ihre Auftragsklasse zu fallen, aber irgendwo war es schon deprimierend... er gehörte zu den besten Dieben der Stadt und dennoch schien es so als wäre er es nicht wert das sich ein Auftragsmörder seinetwegen die Finger schmutzig machte... naja, er begründete es einfach damit das viele seiner Diebstähle nie wirklich gemeldet wurden oder viele nicht auf ihn zurückgeführt werden konnten. Er konnte in einiger Distanz einen kleinen Wald ausmachen... schien ein nettes Fleckchen Erde zu sein...

Selena ritt weiter.
Sie genoß die Ruhe die die Schnattertasche ihr mal gönnte.
Warum musste er auch soviel reden ... nervig.
Rechts befand sich das kleine Wäldchen, jedoch würden sie nur daran vorbei kommen.
Für einen Halt war keine Zeit.
Gerüchten zu folgte, gab es Leute, die ihre Reise verhindern wollten.
Sie hatte keine Lust schon kurz nach der Abreise, ab solche zu stoßen.

Kain folgte seiner Begleitung immer auf denselben Fuß und summte dabei eine leise Melodie vor sich her... es war eines der wenigen Dinge die er aus seinem 'alten' Leben behalten durfte... das meiste hatte er zurücklassen müssen. Noch heute bereute er es seiner damaligen Freundin seinen Tod vorgespielt zu haben... er fragte sich was wohl aus ihr geworden war.

Selena hörte das Lied.
Es kam ihr verdammt bekann vor.
Sie dachte nach und versuchte es zuzuordnen.
Doch sie wusste nicht mehr, wo sie es gehört hatte.
Der Text viel ihr wieder ein, doch sie unterdrückte den Drang zu singen.
Sie versuchte den Gedanken wieder loszuwerden, es lenkte sie nur unnötig ab.