Reise ohne wiederkehr ... (2er-RPG ^.-)

Selena: "Sie werden sich selber zu helfen wissen."
Sie legte sich wieder hin und dann schloss sie die Augen.
Ihre Beine begann immer mehr zu schmerzen.
Diese elende Shamanenzauber ...
Selena: "Wir können nichts tun. Allein die Anführer wissen sich zu helfen."

Kain nickte. "Dann lass uns hoffen das Wegstich wenigstens noch solange standhält bis wir wieder fit sind..." Er würde später noch etwas in Auftrag geben... aber das hatte noch etwas Zeit... bis zum Abendessen aufjedenfall. "Ich will das alles nur noch beenden... manchmal frage ich mich warum es solche Übel wie die Orks und den Herr überhaupt gibt..."

Selena: "Wer ist das Übel? Du oder der Ork?"
Sie sah kurz zur Decke.
Selena: "Wenn ein Ork einen Mensch tötet, weil dieser einen seiner heiligen Bäume fällt, ist er für die Familie des Mannes ein Übel und sie hasst ihn, aber für die anderen Orks und für sich selber ist er ein Held, weil er ein Heiligtum von ihnen geschützt hat, also ist der Mensch das Übel."
Dann schloss sie die Augen.
Selena: "Ich will mir gar nicht vorstellen, was wir Menschen alles vernichten würden, wenn uns nicht die Orks oder der Herr im Weg steht. Also wer ist das Übel, wir oder die Orks oder der Herr?"

Kain grinste. "Gott." Er blickte zum Fenster. "Er ist die Wurzel allen Übels... er hat uns alle erschaffen... so wie wir sind... natürlich bestimmen wir unser Schicksal, aber war es nicht schon der Fehler Gottes uns so zu schaffen wie wir sind?" Er zuckte mit den Schultern. "Anders gesagt sind wir alle ein Übel... denn Übel ist nur eine Definition der intelligenten Wesen... wir bestimmen selbst was Böse ist und was nicht."

Selena: "Nicht wir ... die anderen."
Sie schloss wieder ihre Augen.
Das sinnlose hin und her denken half gegen die scheinbar steigenden Schmerzen.
Selena: "Wir denken wir handeln gut oder böse, jedoch liegt es allein im Auge des Betrachters, was wirklich gut und böse ist. Wobei gut und böse schon total sinnlos ist. Den gutes in unseren Augen kann böse in den anderen Augen sein. Von daher kann unser Handeln schlecht in den Augen des Herren sein, aber gut in unseren. Also wer kann schon sagen, ob wir zum guten oder bösen Handeln, das Endergebniss macht da den einzigen unterschied und das kennen wir nicht. Selbst das scheinbare Endergebniss muss nicht das wirklich sein. Am Ende wissen wir wirklich erst, ob es der Rechte weg war, wenn wir bereits unter der Erde liegen."

Er nickte. "Ja... aber ich glaube es muss so sein... denn unsere Welt ist eine Welt voller Gegensätze, eine Welt die seit ihrer ersten Stunde auf einem brüchigen Gleichgewicht steht... letztendlich bestimmen wir wie dieses Gleichgewicht ausfällt... wir können es dem Zufall überlassen oder mit aller Kraft dafür Kämpfen dass das Gleichgewicht nicht aus dem Ruder gerät und alles ins Chaos stürzt..." Er lächelte leicht. "Ich habe mich dafür entschieden zu Kämpfen... zumindestens seitdem das alles hier angefangen hat..."

Selena: "Und woher willst du wissen, das das nicht das Gleichgewicht aus dem Ruder bringt? Du weist nie, was danach passiert und unser Handeln beeinflusst die Waage ständig. Also wenn wir das Artefakt finden könnten wir damit auch so schon das Gleichgewicht zerstören, ohne es zu wissen."
Sie hatte weiterhin die Augen geschlossen.
Im inneren versuchte sie zu schlafen, aber sie wusste, das sie das nicht konnte.
Wann wohl das Frühstück kam.

Kain nickte. "Natürlich könnte es das... aber wenn wir es nicht tun würden würde das bedeuten das diese Welt dem sicheren Untergang geweiht ist." Er streckte sich, zuckte aber zusammen als der Schmerz wie ein Blitz durch seine Schulter fuhr. "Meistens können wir das Gleichgewicht nicht sicher erkennen... es liegt an uns das kleinere Übel zu wählen... ich weiß das Übel relativ sind und auch die proportionen davon... aber das ist der Sinn unserer Existenz."

Selena: "Den Sinn unserer Existenz erkennen nur wir selber. Jeder hat einen anderen Existensgrund, jedoch diesen zu erkennen ist jedem selber seine Bürde."
Ja Bürde traf so ziemlich das, was sie damit sagen wollte.
Ihr Existensgrund schien das Überleben zu sein, indem sie andere tötete.
Aber den wirklichen Grund ihrer Existenz kannte sie nicht.
Selena: "Es heißt, wenn man srtirbt, ohne den wirklichen Sinn gefunden zu haben, wird die Seele auf ewig auf dieser Welt wandeln."

Kain zuckte mit den Schultern. "Und wenn dieser Sinn unerreichbar ist? Wenn man sein Leben etwas widmet das völlig unsinnig ist?" Er blickte zur Decke. "Ich denke ich werde eine der Seelen sein die auf dieser Welt umherwandern..."

Selena: "Nichts ist unerreichbar, es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur versuchen, auch wenn er aussichtslos erscheint."
Sie wollte sich gerne umdrehen, vom liegen tat ihr bereits der Rücken weh.
Aber sie würde warten und hoffen, das die Heilerin etwas gegen die Schmerzen mitgab.
Sie wollte garnicht wissen, welche Schmerzen die hätte, wenn sie sich jetzt bewegen würde.
Also dachte sie weiter ... auch wenn das kaum noch half.
Selena: "Spring ins kalte Wasser, wenn es deinen Sinn erfüllt, dann gibt es da keine Fehler mehr."

Kain gab einen verächtlichen Ton von sich. "Denkst du damit wird mir vergeben?" Er schüttelte den Kopf. "Selbst wenn ich mich im Feuer läutere würde das nicht das Blut an meinen Händen reinwaschen... Meine Taten sind zahlreich und sprechen nur selten vom guten... ich weiß das Sünden vergeben werden können, doch dafür muss man sich ersteinmal selbst vergeben können... und das kann ich nicht." Er konnte sich nicht verzeihen was er alles getan hatte.

Selena: "Vergebung beginnt bei einem selber ... wie Letha es gesagt hat."
Letha war fort und sie hatte ihr vergeben.
Aber sie konnte sich selber diesen Fehler nicht vergeben.
Schlimmer noch ... Kain hatte ihren Fehler wieder ausgebadet und selber dabei fast mit dem Leben bezahlt.
Selena: "Tut mir Leid, Kain."

Er sah zu ihr. "Was tut dir leid?" Das er sich nicht vergeben konnte? Das er für sie gelitten hatte? Er wusste es nicht so recht. "Was auch immer es ist... es muss dir nicht leid tun. Ich habe genug getan damit rede Strafe recht wäre... und wenn ich wegen etwas leide dann ist es nur die Gerechtigkeit Gottes."

Selena: "Letha zu töten war meine Aufgabe und nicht die deine."
Sie sah hinauf zur Decke.
Selena: "Du hättest das nicht tun dürfen."
Sie zog die Bettdecke bis hoch und schob ihre Hände darunter.
Kaum waren sie unter der Bettdecke verschwunden, ballte sie diese zu Fäusten.

"Aber ich habe es getan." Er schloss seine Augen und versuchte eine bessere liegehaltung einzunehmen, aber das wollte ihm einfach nicht gelingen. "Jetzt können wir nichts mehr daran ändern... du kannst es als Entschuldigung meinerseits sehen." Er wusste nicht ob das noch schlimme folgen haben würde, aber wenn dann konten sie sowieso nichts mehr daran ändern. "Es war das kleinere Übel."

Selena: "Wollen wir wieder über die Defintion von Übel reden?"
Sie sah kurz zu ihm und dann wieder zur Decke.
Dieses ganze Gerede drehte sich doch irgendwie nur um die eigene Achse.
Selena: "Was bringt dieses ganze Gerede überhaupt ..."
Dann schloss sie wieder die Augen.

"Nein, das müssen wir nicht. Ich weiß das es kein wirkliches Übel nimmt, aber für uns war es das kleinere Übel." Und das war jetzt das wichtige... "Und was es bringt? Wir kriegen irgendwie die Zeit herum... außerdem ist es schön mal wieder mit dir reden zu können ohne das ich Angst haben muss das von irgendwo jemand kommt der uns gleich ans Leder will."

Selena: "Wenn dir das fehlt, hab ich kein Problem damit, das zu ändern."
Sie musste kurz lächeln.
Selena: "Auch wenn ich in einem anderen Bett liege, ans Leder kann ich dir dennoch."
Ihr Beine schmerzten immer schlimmer.
Wieso konnten sie nicht einfach aufhören.

"Nein danke." Er lachte. "Ich bin ganz froh das mir mal keiner ans Leder will. Außerdem... wenn du mir ans Leder gehen würdest dann würde unsere Reise noch länger dauern und das können wir uns kaum leisen, oder?"

Selena: "Wäre es schlimm?"
Sie lächelte etwas.
Doch dann tat sie etwas, was sie bereute.
Als sie sich auf die Seite drehte, bemerkte sie jedoch erst ihren Fehler.
Ihre Schulter schmerzte kurz, doch ihre Beine ...
Sie biss sich auf die Lippe und zuckte zusammen.
Nicht bewegen ... nicht bewegen ...
Sagte sie immerwieder zu sich, damit die Schmerzen nachlassen konnten.

Kain sah zu ihr und biss sich auf die Unterlippe. "Selena..." Was hatte sie? Er erinnerte sich zwar das ihre Beine verletzt waren.. aber war es derart schlimm? Er betete das bald die Heilerin wiederkam... es fiel ihm schwer Selena beim Leiden zuzusehen ohne selbst etwas unternehmen zu können... Kain würde jetzt wohl schlecht aufstehen können... aber wenn es sein musste würde er selbst das tun.

Selena lag auf der Seite.
Die Schmerzen trieben ihr Tränen in die Augen.
Jedoch wurden sie langsam wieder etwas erträglicher.
Sie würde sich so schnell nicht wieder bewegen.
Ruhig blieb auf der Seite liegen und rührte sich keinen Millimeter.

"Soviel zum Thema weiterreisen." Seine Miene zeigte nicht was er grade dachte... dabei ging so vieles in ihm vor. Er machte sich sorgen über die Zukunft... aber durfte er das überhaupt? Er war jemand ohne Zukunft und die die keine Zukunft hatten brauchten doch auch keine Sorgen zu haben... "Irgendwie beißen wir uns durch..."

Selena: "Irgendwann ... reiz ich dir den Arsch auf ..."
Ihre Stmme klang gedrückt und leise.
Zum Gück sah er ihre Gesicht nicht, da sie sich von ihm weg gedreht hatte.
Sie schloss wieder die Augen und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken.