Nächste Haltestelle: Schicksal! (2er RPG||Ly & Kasu)

Natascha holte einige Teller, Gläser und Besteck heraus.
In der Küche war ein kleiner Tisch in die Wand eingelassen.
Da die Küche, Bad und Schlafzimmer die einzigen fertigen Räume waren, mussten sie sich halt alle dahin quetschen.
Sie nahm die Nudeln und warf sie in das mittlerweile kochende Wasser.
Anschließend begann sie den Tisch zu decken.
Man sah es ihr an, das sie immer ein Ohr bei den beiden Männern hatte.
Natascha: "Und was machst du morgen so?"

Da Twyla ja letztens ihre Schicht getauscht hatte, hatte sie morgen frei.
"Morgen? Bis jetzt noch nichts", gab sie dann als Antwort.
Anschließend machte sie den Salat fertig, so dass jetzt das Dressing und der Salat selbst in einer Schüssel untergebracht waren.

Natascha lächelte sie freudig ab.
Natascha: "Na wunderbar, Ray und ich haben morgen Uni von 6-16 Uhr und dann noch Praktikum bis 18 Uhr."
Während sie sprach goss sie die Nudeln in einen Sieb ab.
Natascha: "Du könntest Rule etwas die Stadt zeigen, natürlich nur, wenn du möchtest."
Sie lächelte Twyla zu, ehe sie die Nudeln in einen Topf beförderte und auf den Tisch stellte.
Anschließen suchte sie noch das Besteck zusammen.
Natascha: "Jungs essen!"
Rief sie zu den beiden hinauf.
Rule: "Si Mama!"
Schallte es zurück, ehe die beiden in die Küche kamen.

Twyla zögerte nicht lange, bis sie antwortete.
"Klar. Das mach ich doch gerne", lächelte sie Natascha an.
Vor einiger Zeit, hatte Twyla Natascha fast schon gehasst und jetzt stehen sie zusammen in der Küche, kochen und halten ganz gemütlich ein Schwätzchen.

Der Tisch ward gedeckt, das Essen fertig und jetzt hieß es erst einmal: Essen fassen!

Es war ruhig am Tisch. Nur wenige Worte wurden gewechselt, während das Essen gelobt wurde. Als sie sich dann noch alle gemütlich auf dem Sofa niederließen und von allem möglichen redeten, wurde auch eine Flasche Sekt geköpft. Sie unterhielten sich über Mexiko, Rules und Rays Eltern, Nataschas Heimat und über Twylas Leben hier. Es wurde spät und die Uhr schlug bereits 11 Uhr, als Ray beschloss, Natascha und Twyla nach Hause zu schicken. Immerhin hatten Ray und Tascha morgen wieder Uni.

Sie hatten wirklich viel Spaß zusammen. Es war lustig, einfach nur zusammen zu sitzen und zu quatschen. "Na gut. Also bis dann! Ach ja, Rule! Wegen der Stadtführung morgen, wann sollen ich dich denn dann abholen?", fragte sie nun mit Blickrichtung zu Rays Bruder.

Rule zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, wann du Zeit hast."
Ray stand neben Twyla und legte einen Arm um sie. Dann lächelte er sie an. "Nicht von 3 morgens und 12 mittag.", sagte er zur Ergänzung von Rules Aussage.
Natascha hatte sich bereits angezogen und sich von Rule und Ray verabschiedet. "Soll ich dich nach Hause fahren, Twyla?", fragte sie, als sie die Schlüssel von der Kommode nahm.

Twyla nickte verstehend. "Ist gut, dann hole ich dich morgen so zwischen 13 und 14 Uhr ab. Sollte klar gehen, oder?"
Twyla zog sich in der Zwischenzeit ihre Schuhe und Jacke an.
"Klar gerne!", antwortete sie auf Nataschas Frage.
"Also dann, man sieht sich", meinte sie und drückte Ray kurz zum Abschied.
"Und wir sehen uns morgen ja eh. Tschau!", verabschiedete sie sich dann noch von Rule.

Ray wollte ihr noch einen Kuss geben, aber da hatte Natascha sie schon entführt. Rule winkte ihr zum Abschied, ehe die beiden Brüder sich in die Wohnung zurückzogen.
Natascha ging mit Twyla zusammen hinunter. Sie reichte ihr wieder den Helm, ehe Tascha sie nach Hause brachte.

Twyla nahm den Helm entgegen und setzte sich hinter Natascha auf das Motorrad.
Bei ihr zu Hause angekommen bedankte sie sich bei Natascha fürs Mitnehmen und verabschiedete sich dann auch von ihr.
Oben in ihrer Wohnung angekommen, ging Twyla erst einmal duschen und schlüpfte danach gleich in ihr Schlafzeug. Anschließend hüpfte sie sofort in ihr Bettchen und entschwand ins Reich der Träume.

Auch die beiden Jungs hatten eine ruhige Nacht. Den Morgen musste Ray allerdings alleine verbringen, da sein Bruder, bei dem Versuch ihn zu wecken, ihn nur angeknurrt hatte. Also hatte er ihn schlafen lassen und sich anschließend mit Natascha auf den Weg in die Uni gemacht.

So gegen 10 Uhr stand Twyla am nächsten Morgen auf und machte sich erst einmal Frühstück. Anschließend zog sie sich allmählig mal was an und lies sich dann auf die Couch plumpsen. Als nächstes stand fernsehen auf dem Programm. Immerhin wollte sie ja wissen, wie das Wetter heute werden sollte.
Irgendwann später, so gegen 12:30 Uhr verlies sie ihre Wohnung, da sie mal wieder einkaufen musste.
Nachdem das dann auch erledig war, räumte Twyla den Kühlschrank wieder ein und schaute einmal auf die Uhr: 12:57 Uhr.

Nun hieß es also: Auf zur Stadtführung!
Sie schlüpfte erneut in ihre Schuhe und machte sich mit der nächsten U-Bahn auf in Richtung Rays neuer Wohnung.

Als sie klingelte, reagierte zuerst niemand. Es dauerte eine Weile, ehe jemand in den Flur kam. Das schloss wurde geöffnet und Rule öffnete die Tür. Alles was er trug war eine Hose, seine Haare waren noch total zerzaust und er göhnte gerade genüsslich, als er sie sah. "Du schon hier?", fragte er sie und schien gerade aus dem Bett gefallen zu sein. Anders als Ray war Rule kräftig gebaut. Er hatte breite Schultern und er war durchtrainiert. "Komm rein.", sagte er, drehte sich um und tapste mit seinen nackten Füße wieder zurück in die Wohnung.

Bei seinem Anblickt schoss ihr erst einmal die Röte etwas ins Gesicht, was man dank ihrer Haut, nicht wirklich bemerken würde.
Sie folgte dem anscheinend noch müdem Rule in die Wohnung und setzte sich auf die Couch. "Weißt du schon ungefähr was du unbedingt sehen willst, oder einfach einmal querbeet durch?", fragte sie ihn dann.

"Ist mir eigentlich egal.", sagte er und gähnte ein weiteres Mal. Dann verschwand er in der Küche. Eine Weile hörte man es klappern und klimpern. Damm blubberte etwas. Nach einer ganzen Weile kam er mit einer Kaffeetasse wieder heraus. Er trank einen Schluck und schien nicht einmal daran zu denken, etwas über zu ziehen. Immer wieder blickte er zum Fenster, die Aussicht war immer noch überwältigend. Dann gähnte er ein weiteres Mal und strich sich durch das zerzauste Haar. Er war wirklich ein Frauenmagnet, das sah man definitv. Er kam zu Twyla und stellte die Tasse auf den Tisch. Er beugte sich zu ihr hinunter und legte seine Hand neben ihr auf das Sofa. "Stehst du mal kurz auf?", flüsterte er ihr zu.

Sie waren zwar Brüder, aber ihre Charaktere waren vollkommen unterschiedlich. Das ihr das jetzt erst auffiel...
"Äh..ja..", gab sie gerade so von sich und stand von der Couch auf.
War er morgens immer so? Oder war er einfach generell so?

Rule nahm das Oberteil vom Sofa, auf welches sich Twyla gsetzt hatte. "Ich mach mich fertig.", sagte er zu ihr und war dann auch schon auf dem Weg nach oben. "Finger weg von meinem Kaffee!", rief er ihr noch zu, ehe er im Bad verschwand. Rule war ein Typ, welcher gerne spielte und davon musste er natürlich auch die Freundin seines Bruders etwas zu spüren bekommen. Doch obwohl er und Ray so verschieden waren, wie Tag und Nacht, hingen sieunglaublich aneinander und niemals würde er seinem Bruder versuchen die Freundin wegzunehmen. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe Rule wieder aus dem Bad kam. Frisch geduscht und gekleidet mit einer dunklen Jeans und einem schwarzen Oberteil kam er wieder ins Wohnzimmer. Einige seiner Strähnen waren noch nass, als er sich wieder seiner Tasse widmete.

Die Zeit über, in welcher Rule im Bad war, genoss sie einfach die Aussicht. Sie war wirklich phenomenal!
Als Rule dann wieder den Raum betrat war der Kaffee allerdings kalt und Twyla hatte es sich weider auf dem Sofa bequem gemacht. Schließlich wollte sie nicht die ganze Zeit rumstehen und nach der Hälfte der Zeit hatte sie auch keine Lust mehr zu stehen.
"Brauchst du noch lange, oder können wir dann demnächst los?", fragte Twyla ihn dann.

Rule trank seinen bereits schon kalten Kaffee aus und brachte die Tasse in die Küche zurück. "Du hast es aber eilig.", rief er ihr aus der Küche zu. Als er wieder heraus kam, stellte er sich vor sie hin. Ganz lässig die Hände in der Hosentasche, blickte er sie an. "Also gut, wir können." Sie könnte ja auch mal bedenken, das sie ihn gerade aus dem Bett geholt hatte, aber das tat sie natürlich nicht.

Wie konnte man um diese Uhrzeit gerade mal aufstehen? Twyla verstand es nicht. So ziemlich wie jeden Langschläfer den sie kannte. Aber wahrscheinlich war es einfach nur gewöhnungs Sache...
"Na ja, dass könnte daran liegen, dass um diese Uhrzeit die meisten Leute unterwegs sind und es ab jetzt immer mehr werden, welche sich auf den Straßen drängeln. Das wiederum bedeutet, dass wir wesentlich länger brauchen werden von A nach B zukommen als normalerweise", erklärte sie ihm mit ruhigem Ton.
Nachdem er ihr im Prinziep das Startzeichen gegeben hatte, machten sie sich auf in die Innenstadt und begannen mit der Stadtführung.

Rule folgte ihr und ließ sich alles zeigen, was sehenswert war. Er sagte kaum etwas, wenn man ihn nicht ansprach. Allerdings zog er auch so ziemlich jeden Blick auf sich, sowohl weibliche als auch einige männliche. Er wirkte schon fast wie so ein Magnet, der alles anzog, was sich in seiner Nähe befand. "Warst du schon einmal in Mexiko?", fragte er sie, als sie an einem Brunnen auf einem der großen Plätze standen. Er blickte ins Wasser, wo man einige Münzen sah, die Hände in die Hosentaschen geschoben.

Sie merkte, wie sich so ziemlich fast jeder zu Rule umdrehte. Doch mittlerweile kümmerte sie sich einfach nicht mehr darum.
"Nein, noch nie. Wieso fragst du?", kam nun eine Frage ihrer Seits.
Twyla hörte von hier und da immer mal wieder etwas Getuschel, doch auch dies blendete sie einfach aus.

"Dann wird es Zeit." Sein Blick blieb auf dem Wasser, so als wäre er total fasziniert davon. "Es ist nicht zu vergleichen mit hier. Zwar gibt es in unseren Städten auch Hochhäuser und soetwas, aber sie sind nicht so schön anzusehen. Außerdem leben viele von uns in Lehmhütten und winzigen Zweizimmerhäusern.", begann er zu erzählen und ein wenig Traurigkeit lag in der sonst so heiteren und munteren Stimme. "Es ist Traurig, wenn man so sieht, was sein könnte und doch weiß, das es nie so sein wird."

Twyla ging zu ihm rüber und legte ihre Hand auf seine Schulter. Dabei lächelte sie ihn aufmunternd an. "Ich weiß was du meinst. Doch wenn du die Hoffnung aufgibst, dann ist es eh zu spät. Aber wer weiß schon was das Morgen bringt. Vielleicht wird ja demnächst alles besser. Man sollte einfach positiv denken", meinte sie dann weiterhin lächelnd zu ihm. Plötzlich nahm sie ihre Hnd von seiner Schulter und meinte: "Oh man, hat sich das schnulzig angehört.... Aber du solltest dich jetzt wirklich nicht runter ziehen lassen. Genieß einfach die Zeit hier und versuch etwas zu entspannen."

"Es wird sich nichts ändern, das stimmt mich traurig.", sagte er zu ihr. Sein Blick ging zu Twyla, ehe er eine Münze herauszog. Er küsste das Stückchen Metall kurz und warf es mit einem Schnippen ins Wasser. "Vielleicht hilft das ja." Er wünschte sich nur eines, das sein Bruder glücklich wurde und seine Eltern noch lange gesund blieben. "Wir sollten weiter, sonst steht irgendwann eine Menschenmasse um uns herum." Es hatte sich bereits eine kleine Traube aus jungen Frauen gebildetet, die versuchten Rule "unauffällig" anzusehen.