Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

Lanaya nickte und sah zu dem Mann mit der Axt. "Die Götter werden euch knädig sein.", sagte sie voller Hochachtung und verbeugte sich. Dann folgte sie weiter Neryll. Die Leute, welche innen folgen wollten, sahen Lanaya verwundert an. Einige Worte gingen durch die Runde, aber Lanaya lebte jetzt noch und würde das auch weiter.

"Gut, Leute!" Neryll wartete einen kurzen Moment. "Mein Name ist Neryll und das ist Lanaya, ihr habt euch entschieden mit uns zu kommen, auf den Weg in eine bessere Zukunft. Es wird ein harter Weg, doch wir werden das schaffen. Die Silos sind auf den Weg hierher und alle die bleiben werden ihr bestes tun um uns den Weg hier heraus zu sichern. Und bevor Fragen aufkommen: Ja, Lanaya ist eine Elfe und ja sie gehört zu uns und wer damit ein Problem hat der soll sich jetzt melden." Als schweigen folgte nickte er. "Gut und jetzt lasst uns loslegen." Er überblickte die Menschen... zum Teil waren es einfache Bürger, zum Teil aber auch Kämpfer, er konnte einige Söldner sehen die ebenfalls folgten, vermutlich wegen der Beute die es vielleicht irgendwann geben würde. "Sir?" Neryll blickte zur Seite. "Ja?" "Regis Perik, ich habe die Leute hier organisiert." Neryll nickte. "Gute Arbeit Regis... dann darf ich annehmen das du der Sprecher bist?" Regis nickte. "Wir haben für euch Pferde und Ausrüstung zusammengestellt, es kann alles losgehen." Neryll lächelte. "Ich bin ein wenig beeindruckt." Regis winkte und es wurden zwei Pferde herbeigebracht. An den Sätteln hingen ein paar Vorräte. "Wir verfügen über ein paar wenige Zelte, viele davon sind erst nach eurer Ankunft hier gestern gefertigt worden, doch sie schützen vor Wind und leichtem Wetter." Die Zelte befanden sich auf einem der insgesamt drei Wagen. Auf dem zweiten befanden sich weitere Vorräte und etwas Ausrüstung, nicht die beste aber besser als nichts. Auf dem dritten befanden sich die einfachen Leute, diejenigen die bei einem längeren Marsch den Trupp verlangsamen würden. Da natürlich nicht alle auf den Wagen passten wechselten sie sich mit der Zeit ab, es kam zu keinen Streit, die Furcht vor den heranrückenden Silos war stärker. Neryll zählte durch. Es waren ungefähr Vierzig Leute, davon rund 17 Bürger... sie würden Training brauchen, doch um diese Dinge musste er sich kümmern wenn sie in Sicherheit waren...

Das heulen eines Wolfes schallte über das Land. Lanaya lauschte dem Geheul und sah dann zu Neryll. "Wir müssen los und zwar sofort." Drängte sie Neryll. Die Silos waren bald in Reichweite und gleich würde hier die Schlacht toben. Ihr Blick ging kurz durch die Menge an Männern. Dann ging sie zum Pferd und strich ihm kurz über die Stirn. Anschließend stieg sie auf und nahm die Zügel in die Hand. "Die Zeit drängt, sonst können wir gleich mitkämpfen."

Neryll nickte. "Ihr habt sie gehört, Abmarsch!" Er ritt voran. "Kommt, Grauwölfe, lasst uns losziehen, fort von hier. Lasst die Gefallenen dieses Ortes nicht umsonst gefallen sein." Die anderen jubelten nicht, aber sie strahlten zuversicht aus. Würden sie jubeln und schreien würden sie noch von den Silos entdeckt werden, darauf konnte jeder verzichten. Die Reise ging los... Neryll war gespannt wie das hier ausgehen würde...

Lanaya ritt neben Neryll. Bei der ersten Gelegenheit würde sie den Sattel los werden und die Zügel. Sie selber hasste es im Sattel zu sitzen, lieber ritt sie alleine ohne Sattel. Im Hintergrund konnte man die ersten Kampfgeräusche hören. Lanaya drehte sich im Sattel etwas um und erkannte einen Feuerball, welcher auf ein Haus krachte. In ihren Fingern gribbelte es und sie wäre umgedreht. Dieses drängende Gefühl, das Leid welches verursacht wurde. Als wüsste das Pferd, was in ihr vor ging, wurde es langsamer. Doch dann trieb sie es wieder mit dem von Neryll auf eine Höhe.

"Ich kenne das Gefühl." Lanaya musste nichts sagen damit er merkte was in ihr vorging. "Doch wir können nichts tun... umzukehren wäre unser Tod." Er sah sie an. "Wir werden sie rächen... jeden einzelnen... aber nicht jetzt. Jetzt müssen wir überleben, stärker werden." Er blickte nach vorne. "Seh nicht zurück... hinter uns liegt die Ruine unserer Vergangenheit... blicke nach vorn... in eine neue Zukunft."

"Zuviel Todund Elend in letzter Zeit.", sagte sie zu ihm. Doch dann blickte sie wieder nach vorne. Nach einer ganzen Weile spürte sie das Gribbeln nicht mehr, damit waren sie außerhalb ihrer Reichweite. Dennoch war es ein sehr langer Weg, welcher noch vor ihnen lag. Ein langer und steiniger Weg. Nach einer scheinbaren Ewigkeit sah Lanaya wieder den Wolf von gestern. Er lief in einiger Entfernung neben der Gruppe her.

Neryll lächelte. "Er schonwieder..." Er sah zu Lenaya. "Übrigens... wir werden die Bürger trainieren müssen, es ist notwendig, denn sonst werden sie keinen Sinn für uns haben. Wie denkst du darüber? Denkst du es macht Sinn Leute die noch nie gekämpft haben zum Kampf auszubilden? Oder sollten wir sie in dem nächsten Ort absetzen wo sie einigermaßen sicher wären?"

Lanaya blickte nach vorne. "Wer kämpfen will, kann es lernen." Das war ihre Überzeugung. Denn wer wirklich etwas wollte, der konnte Berge versetzen. Doch dann kam ihr ein anderer Gedanke. "Aber wer soll die Leute ausbilden?", fragte sie ihn. Immer hin waren die beiden unterwegs und andere müssten das übernehmen. Als sie zurückblickte sah sie auch einige Männer, welche den Wolf entdeckt hatten. Einer der Männer zog einen Bogen und in dem Moment wendete Lanaya ihr Pferd und und wandte sich den Männern zu. "Wer diesem Wolf auch nur ein Haar krümmt, dem jage ich persönlich einen zwischen die Beine!", rief sie den Männern dröhend zu. Der Mann ließ den Bogen wieder verschwinden und Lanaya gesellte sich wieder an Nerylls Seite.

"Ich denke Regis wird wissen wer dafür geeignet ist... vielleicht wirst du die eine oder andere Stunde dafür entbehren können um ihnen etwas in Sachen Bogenschießen beizubringen... nur falls es dir gestattet ist, denn du weißt, ich kenne immernoch nicht all eure Bräuche..."

"Bogenschießen ist eine Tradition und wir sind nur so gut, weil wir von klein Auf damit aufwachsen.", erklärte sie ihm. Dann zuckte sie mit den Schultern. "Also von mir aus. Ich hoffe sie stellen sich nicht zu ... naja du weist schon." Über ihr Lippen huschte ein kurzes Lächeln, ehe der Ernst der Lage wieder zurückkehrte. Der Tag war ruhig geworden und der Schlachtlärm weit hinter ihnen.

Neryll nickte. "Hoffen wir das beste... im schlimmsten Fall lassen wir es einfach." Bald wurde es dunkel und sie hatten ein kleines, unauffälliges Waldstück gefunden. Es gab eine Lichtung auf der sie Rast machen konnten. Die Nachtwachen wurden eingeteilt und die Zelte aufgebaut. Neryll kam wiedermal zu Lanaya. "Willst du ein eigenes Zelt haben oder ist es in Ordnung für dich wenn wir in einem Zelt schlafen? Ich kann notfalls auch draußen schlafen wenn es dich stört..." Er wollte es ihr so unproblematisch machen wie möglich... die meisten hatten sich mit ihrer Gegenwart abgefunden, genau wie der des Wolfes. Er trieb sich immer irgendwo im oder um das Lager herum.

Lanaya hatte sich an eines der Feuer gesetzt und der Wolf lag nicht weit weg von ihr. Sie blickte ins Feuer, als Neryll zu ihr trat. "Nein ich habe damit kein Problem. Außerdem, wenn dann schlaf ich draußen, ich bin es gewohnt unter freiem Himmel zu schlafen.", sagte sie und blickte zu ihm hinauf. Zwar hatten sich alle ihre Reisegefährten damit abgefunden, das sie und der Wolf hier waren. Dennoch gab es noch den ein oder anderen abschätzenden Blick, aber damit konnte sie leben. Dann deutete sie neben sich, damit Neryll sich neben ihn setzte. "Und, geht es weiter ins Gebirge?"

"Ja, natürlich... ich denke nicht das es gut wäre mit unserer gesamten Truppe in den Wald zu gehen, also ist der Plan nach wie vor unsere Truppen im Gebirge unterzubringen..." Er seufzte und blickte in die Flammen. "Wobei ich selbst daran noch etwas zweifle... ich werde mich in den kommenden Tagen wenn wir weitere Orte besuchen mal erkundigen ob es vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt. Das Land um den Wald herum ist ziemlich abgeschieden, vielleicht steht dort noch irgendwo eine alte Festung... oder zumindestens die Ruinen davon." Das wäre vermutlich ein optimales versteck... und dazu noch gut zu verteidigen.

"Es gibt eine Festung in der Nähe des Laroun-Waldes. Doch ich glaube, da müssen wir erst die Elfen überzeugen. Sonst glauben sie noch, wir wollen sie angreifen.", schlug sie vor. Dann überlegte sie eine ganze Weile. Sie wusste, das sie wieder etwas zu nörgeln hatte. "Aber fällt es nicht auf, wenn sie eine größere Ansammlung von Menschen sich in einer Festung, wenn auch alt, verschanzen?" Also ihr würde es schon komisch vorkommen und einigen anderen sicher auch.

"In diesen Zeiten ist jede Festung besser behütet als ein Dorf. Bei unserem zusammengewürfelten Haufen wird es aussehen als hätten sich viele Bürger und Söldner zusammengeschlossen um in einer Festung besseren Schutz zu finden." Neryll lächelte. "Der Krieg rechtfertigt viel und die Leute wundern sich über weniger Dinge... gewiss werden sie versuchen anzugreifen wenn sie uns entdecken, doch das Land dortoben ist wie gesagt ziemlich trostlos... abgesehen von dem Wald gibt es dort kaum etwas zu holen und da die Elfen den Wald beschützen eignet er sich nicht zum Holz schlagen..."

"Jedem Holzfäller würde man sofort einen Pfeil durch den Arm jagen, wenn er Glück hat.", sagte sie mit einem leichten Lächeln. "Zwar sind wir eigentlich recht friedlicher, aber bei der Natur sind unsere Gesetze hart und knadenlos." Sie blickte zu Neryll hinüber, ehe ihr Blick wieder zu der Stelle wanderte, wo eben noch der Wolf lag. Doch dieser war nun irgendwo hin verschwunden. "Wir sollten uns hinlegen, morgen haben wir wieder einen langen Weg vor uns." Mit diesen Worten stand sie auf und streckte sich etwas.

"Gute Idee." Neryll erhob sich ebenfalls und lief mit Lanaya zu ihrem Zelt. Er lies sie eintreten und folgte dann. Die Zeltklappe schloss er und ging zu seiner Seite des spärlichen Zeltes, legte seine Waffen zur Seite und ließ sich auf der Decke nieder mit der er sich hinterher einwickelte... Er war es gewohnt mit seinen normalen Sachen zu schlafen... als Soldat auf dem Feld war es auch nicht anders... noch einer der Gründe warum er keine Rüstungen mochte... darin konnte man wirklich schlecht schlafen. "Schlaf gut, Lanaya..."

Lanaya legte sich auf die andere Seite des Zeltes. Sie legte ihren Bogen und ihren Köcher ab. Dann legte sie sich mit hin und legte die Decke nur etwas über ihre Beine. "Nacht, Neryll.", sagte sie und schloss die Augen. Ausgenommen war sie mal etwas müde und würde schlafen.

Neryll schlief nichtmal bis zum Morgengrauen, dann schreckte ihn ein Alptraum auf... er erwachte schweißgebadet, blickte rüber zu Lanaya und atmete leise auf. Vorsichtig stand er auf, nahm seine Waffen und ging aus dem Zelt... draußen holte er tief Luft, schloss die Zeltplane hinter sich und lief zur Mitte des Lagers... hier war ein kleiner Hügel auf den er kletterte und sich niederließ... Es war nur ein Traum Neryll... das hat nichts zu bedeuten...

Leise kam der Wolf zu Neryll auf den Berg gelaufen und setzte sich ihm gegenüber. Dann blickte er Neryll an mit seinen wachsamen Augen. Es wirkte fast so, als wisse er mehr über Neryll, als er es sollte.

Neryll blickte den Wolf an. "Treue Seele..." Er lächelte und blickte zu den langsam schwindenden Sternen. "Führe ich uns alle ins Verderben? Ich..." Er schloss seine Augen. "Ich sah Feuer... hörte Schreie... sah sie..." Er schüttelte den Kopf. "Ich sollte mich damit nicht belasten..." Dann hob er eine Hand und strich dem Wolf über den Kopf... dieser Wolf war ein seltsames Tier...

Der Wolf ließ sich etwas streichen. Doch dann schüttelte er den Kopf und stand wieder auf. Er sah kurz zu Neryll noch mal, ehe er den Hügel wieder verließ. Kurz darauf kam Lanaya langsam den Hügel hinauf. Ihren Bogen und Köcher hatte sie im Zelt gelassen, genau wie ihre Schuhe. Sie hatte sich in die Decke eingehüllt und kam auf ihn zu. Anschließend setzte sie sich neben ihn und blickte zu ihm hinüber. "Hast du schlecht geschlafen?", fragte sie ihn mit leiser und sanfter Stimme.

"Ja..." Neryll seufzte. "Ich habe vom Feuer geträumt... die Welt brannte. Die Menschen schrien..." Er schloss seine Augen. "War das vielleicht eine Vision? Ist es vielleicht schon vorbestimmt das wir sterben werden?" Neryll wollte sich davon nicht beeinflussen lassen, aber irgendwie belastete es immer wieder... er würde ihr nicht sagen das er sie auch gesehen hatte... wie sie starb... nein, über soetwas konnte er nicht mit ihr reden.

"Neryll ...", sagte sie sanft und ihre Hand legte sich sanft auf seine. "Es war nur ein Traum und selbst wenn, wir bestimmen den Ablauf unseres Lebens. Wir gehen einen vorbestimmten Weg, doch wie er Abläuft und was Geschieht, das entscheiden wir allein." Sie Lächelte ihn aufmuntern an. Sie hatte Hoffnung und sie wollte sie mit ihm Teilen. "Mach dir keine Sorgen, wir können die Welt verändern und wir können die Silos besiegen, sowie alles, was sich uns in den Weg stellt." Lanaya glaubte mittlerweile daran, das sie es schafften und sie würde alles dafür tun. "Ich werde für meine Freiheit und die aller kämpfen."