Mein Schutzengel ist ein Drache? (2er-Rpg//16+) (Satoru & Kasu)

Irgendwann hatte Neraku genug gefressen, leckte sich das Blut von der Schnauze und begann sich umzusehen... Er war sich sicher das Izumi hier irgendwo war...

Izumi beobachtete ihn die ganze Zeit über. Er wirkte so...erhaben. Selbst jetzt.
Nach einer Weile wandte er sich von seiner Beute ab und säuberte seine Schnauze von dem Blut des Tieres. Einen Augenblick blieb sie noch hinter dem Baum, doch dann gab sie sich zu erkennen.
Eine Weile stand sie einfach nur da und sah ihn an. Sie konnte es irgendwie nicht glauben, dass er jetzt tatsächlich, nach all der Zeit vor ihr stand.
Ganz langsam ging sie einige Schritte auf ihn zu und betrachtete ihn weiter. Sie sah ihm direkt in die Augen. Er hatte wirklich schöne Augen.
"Fast wie zwei Sterne...", hauchte sie gerade mal so.

Neraku sah sie... ein grinsen zeigte sich auf seinem rauen Kiefer als er näherkam. "Menschenkind..." Sein Gesicht stoppte genau vor ihrem. "Dein Geruch... eine meiner Schuppen... wir kennen uns?" Natürlich wusste er ja schon das sie ihn kannte... aber sie durfte nicht wissen das Neryll auch Neraku war...

Izumi blieb genauso wie er stehen und sah nun zu ihm hoch. Wieder direkt in seine Augen.
"Ähm ja. Wir sind uns früher schon einmal begegnet. Damals war ich aber noch kleiner. Ich habe dich seither gesucht und als einzigsten Anhaltspunkt hatte ich diese Schuppe. Weil, ich wollte mich bei dir für deine Hilfe bedanken. Du hast mich damals vor dem sicheren Tod bewahrt. Wenn du nicht gekommen wärst, hätten mich die Wölfe glatt zerfleischt. Ich weiß nicht, wie ich mich jemals dafür bei dir bedanken kann...", sprach sie dann in einem respektvollem Ton zu ihm.
"Wenn es irgendetwas gibt, dass ich für dich tun kann, auch wenn ich das bezweifle, dann lass es mich wissen und ich werde es erfüllen. Ich würde mich so gerne für damals erkenntlich zeigen", sprach sie weiter und blickte ihn immernoch an.

Der Drache sah ihr einen Moment lang in die Augen, dann schüttelte er den Kopf. "Es gibt nichts was du für mich tun könntest... aber ich werde mir deine Worte merken." Er drehte sich um und stapfte auf die Lichtung zurück. "Wohin willst du, Menschenmädchen? Du bist doch sicher nicht einfach so in dieser Gegend, oder?"

"Nein, es gibt einen Grund weshalb ich hier bin. Ich will zu dem Plateau der dreizehn Sonnen, gemeinsam mit meinem derzeitigen Begleiter. Auch wenn er sich eher selbst zu diesem Ernannt hat. Na ja, zumindest muss ich so nicht mehr die ganze Zeit über alleine Reisen. Auf Dauer ist das ganz schön langweilig und einsam...", erklärte sie. Anschließend schüttelte sie jedoch wieder den Kopf. "Wieso erzähl ich das alles überhaupt? Na ja, ist ja auch egal. Ich freu mich, dass ich die Möglichkeit hatte mich bei dir bedanken zu können. Eine Frage habe ich allerdings noch. Dürfte ich deinen Namen erfahren?"

"Mein Name ist Neraku... du willst zum Plateau? Nun..." Der Drache neigte nachdenklich den Kopf. "Wenn du eine Weile auf deinen Begleiter verzichten kannst könnte ich dich hinbringen..."

Izumi überlegte kurz, bevor sie antwortete. "Ist gut, ich denke das wird schon gehen. Aber ich würde mir vorher gerne noch ein paar Sachen holen. Wäre das in Ordnung?", fragte sie den geflügelten Drachen.

Neraku nickte. "Ja, das ist in Ordnung... ich werde hier auf dich warten." Wenn sie unterwegs waren würde er ihr von seiner Bestimmung erzählen... denn mit dem Wunsch sie zu begleiten kam gleichzeitig die Pflicht sie zu schützen...

Izumi nickte. "Ist gut. Ich bin gleich wieder da!", meinte sie, während sie bereits auf dem Weg zurück zum Lager war. Ob Neryll bereits wieder im Lager war? Sie hoffte es ja nicht.
Dort angekommen, sah sie keine Menschenseele. Glück gehabt! Sie atmete kurz auf, schrieb ihm einen Zettel, dass sie doch alleine weiterreisen würde und das sie sich vielleicht irgendwann wieder sehen.
Anschließend schnappte sie sich das mittlerweile getrocknete Fell, stopfte es in die halb leere Tasche des Bandieten, welche sie hat mitgehen lassen, den Rest ihrer Ausrüstung, ebenso wie das getrocknete Fleisch verstaute sie ebenfalls. Dann machte sie sich wieder auf den Weg zurück zu Neraku.

Wieder an der Lichtung angekommen, lächelte sie ihn an. "Also ich hätte dann alles, was ich brauche. Aber meinst wirklich, dass wir jetzt gehen sollten, immerhin ist es schon fast komplett dunkel?", fragte sie ihn auch sogleich.

Neraku schüttelte den Kopf. "Nein, wir können heute Nacht noch hierbleiben und morgen früh losfliegen." Er legte sich hin und seine Flügel legten sich an seinem Rücken an. "Du kannst meinetwegen hierbleiben, dann muss ich dich morgen nicht suchen."

Sie nickte. "Ist gut", gab sie darauf zurück und legte ihre Taschen ab, packte ihre Decke aus, mümmelte sich in diese ein und lehnte sich an einen Baum an.
"Gute Nacht und schlaf gut, Neraku", sagte sie noch, bevor sie einschlief.

"Schlaf schön." Neraku schloss seine Augen und bald darauf war er eingeschlafen... in der Drachengestalt merkte er nur noch wenig von der beißenden Kälte die sich langsam ausbreitete... die Tage wurden kurzer und kälter...

Izumi merkte erst am nächsten Morgen, in aller Früh, wie kalt es eigentlich war. Wieso hatte sie sich gestern nicht noch ein Feuer gemacht bevor sie schlafen ging?
Es war wirklich eisigkalt. Mittlerweile fühlten sich ihre Zehen und Finger zumindest schon so an, als ob sie jeden Moment abfallen würden. Schnell holte sie ihr kleines, rotes Buch und blätterte auf eine bestimmte Seite. Auf dieser Stand ein Spruch, wie man Feuer in seiner And erzeugte. Sie las ihn sich erst einmal kurz durch, um die Betonungen auch ja richtig zu setzen und sprach ihn dann aus und -schwupp-, hatte sie ein kleines Feuer in ihrer Hand lodern.
Dieses hielt sie gemeinsam mit ihrer anderen Hand unten etwas an ihre Füße, dass diese wieder auftauten.

Neraku öffnete seine Augen als er die Magie des Feuers spürte. "Kalt?" Er erhob sich und öffnete einmal ruckartig seine Flügel. Frost klirrte und kleine Frostflocken fielen von seinen Flügeln welche im aufgehenden Sonnenlicht glitzerten. "Ihr Menschen seid sehr empfindlich..."

Izumi sah auf und bewunderte das Schauspiel, welches sich zwischen den Sonnenstrahlen und den Frostflocken ereignete.
"Ja, es scheint so", entgegnete sie ihm, schloss ihre Hand und somit erlischte das Feuerchen. Dann kramte sie in der einen Tasche und zog das Fell heraus. Schnell waren auch Nadel und Faden parrat und ein paar Stiche hier, eine Naat da und fertig war der selbst genähte Mantel, welche ganz einfach zu einer Decke umfunktioniert werden konnte. Schnell schlüpfte sie in diesen und schon bald war ihr mollig warm. "Haaaa... Schon viel besser!", meinte sie dann zufrieden mit sich selbst und packte ihre Sachen wieder ein.

Neraku legte sich auf den Boden. "Steig auf meinen Rücken und halte dich gut fest, ich will nicht das du runterfällst und zuschaden kommst." Es freute ihn das Izumi ihm vertraute... sie schien den Drachen zu mögen und ihm mehr zu vertrauen als Neryll.

Izumi nickte und schwang sich ihre Taschen um die Schulter. Dann ging sie zu ihm und kletterte auf seinen Rücken. Oben angekommen strich sie erst einmal mit ihrer Hand über seine Schuppen. Es fühlte sich ganz anderst an, als sie erwartet hatte. Sie hatte gedacht, dass sie rauer sein würden. Aber im Gegenteil, sie waren ganz glatt und zart. Wie ein bearbeiteter Speckstein.
"Ok, ich bin bereit. Es kann los gehen!", kam es dann von ihr.
Sie hätte sich nie zu hoffen gewagt, mal auf seinem Rücken sitzen zu dürfen. Das war, wie als ob ein Traum in erfüllung ginge!

Neraku nickte. "Gut, aber halt dich fest." Dann schlugen seine Engelsschwingen und er erhob sich in die Lüfte, wirbelte den Frost auf und flog von der Lichtung herunter in Richtung des Berges zu dem sie wollten. Sie überflogen das Land, von hieroben sah alles so winzig aus... Für Izumi musste es einem Traum gleichkommen, Neraku wusste wie sehr Menschen sich am Fliegen erfreuten...

Izumi staunte, wie hoch oben sie waren. Es war wirklich faszinierend, wie klein von hier alles aussah. Dennoch war es hier kälter als auf dem Boden und der Wind half da auch nicht wirklich.
Bald kamen sie an ihrem Zielort an und landeten. "Von hier aus dürfte es nicht mehr weit sein. Vielleicht noch ein oder zwei Kilometer noch", meinte die Dunkelhaarige, nachdem sie von seinem Rücken geklettert war.
"Ich danke dir noch viel mals fürs Mitnehmen!", sagte sie und verbeugte sich währendessen vor ihm.
"Ab hier werde ich alleine weitergehen. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann noch einmal wieder Neraku. Also bis dann!", verabschiedete sie sich schweren Herzens von ihm, winkte dem Drachen noch einmal zu und verschwand dann hinter einem Felsen.