Nächste Haltestelle: Schicksal! (2er RPG||Ly & Kasu)

Wie lange saß sie jetzt eigentlich schon in der U-Bahn? Sie wusste es nicht mehr genau. Es musste zumindest schon eine ganze Weile her sein, dass sie eingestiegen war.
Twyla beobachtete die verschiedenen Leute an den Haltestellen und überlegte, was diese nun im Anschluss tun würden.
Es war interessant, wie viele verschiedene Persönlichkeiten dort rum liefen und doch sahen sie alle gleich aus.
Sie fuhr nun schon geschätzte 2 Stunden einfach nur mit der Bahn hin und her. Ihr Glück, dass sie eine Jahreskarte hatte. Ansonsten hätte sie der Kontrolör bestimmt schon raus geschmissen.
Und so lief das die ganze Zeit. Sie beobachtete die Leute, der Kontrolör kam vorbei, sie grüßten sich, sie beobachtete weiter.
Zumindest bis ihr Blick auf eine Person viel. Er schien nicht von hier und ziemlich verwirrt. Zumindest suchte er etwas. Es hatte jedenfalls den Anschein.
Twyla stand kurzerhand auf und stieg aus der Bahn. Sie blickte sich kurz um, ob der Typ noch immer da war und ging auf ihn zu.

Ray war kurzzeitig eingeschlafen.
Das Studium war anstrengend heute gewesen und er müde.
Doch kaum war er wieder munter hatte er ganz und gar nicht mehr gewusst. wo er hin musste.
Zu kurz waren die Anzeigen der U-Bahn gewesen und das was er lesen konnte, sagte ihm nichts.
Nun stand er am Bahnsteig und versuchte die Karte mit den U-Bahnlinien zu entschlüsseln.
Jedoch verstand er nicht mal die Hälfte von dem, was dort stand.
Sein Finger glitt über die Karte und suchte nach der Haltestelle, wo er hin wollte.
Der große rote Pfeil zeigte ihm, wo er war, aber wie kam er zum Hotel ...

Er stand vor dem Linienplan der U-Bahn und suchte anscheinend irgendetwas.
Twyla ging weiter auf ihn zu und blieb dann schräg hinter ihm stehen. Dann sah sie zu erst auf den Plan und dann zu ihm.
Anschließend tippte sie ihm auf die Schulter, sodass er sie bemerkte, und fragte: "Kann ich ihnen helfen? Suchen sie etwas bestimmtes?"
Ihr Kopf war leicht nach links geneigt und ihre gelborangebraunen Augen sahen ihn fragend, aber freundlich, an.

Ray war etwas erschrocken, als jemand ihn von hinten an die Schulter tippte.
Er drehte sich um und sah in die Augen eines jungen und hübschen Mädchens.
Sanft lächelte er sie an und nickte leicht.
Ray: „Zum West In Hotel.”
Sagte er mit seinem starken mexikanischen Akzent.
Dabei deutete er auf den Linienplan der U-Bahn.
Zwar verstand er jedes Wort, was die Leute hier sagten, jedoch sie selber zu fomulieren war etwas ganz anderes.
Ray: „Wie ich fahren?”
Fragte er weiter und hoffte, das sie ihn verstand, da seine Worte nur sehr gebrochen heraus kamen.

Twyla musste lächeln, als sie seinen Akzent bemerkte.
Sie traf nicht sehr oft Leute aus anderen Ländern. Wenn sie sich überhaupt mal mit jemandem traf.
Dann sah sie erst kurz auf den Plan und antwortete: "Ach, das West In Hotel? Da sind sie hier ja vollkommen falsch. Schauen sie, sie müssen von hier zu erst Linie 7 in Richtung 'Hauptplatz' nehmen."
Sie deutete auf den Plan und erklärte ihm alles: "Dann müssen sie an der Haltestelle Ruhrstraße umsteigen und zwar in die Linie 3 in Richtung 'Stadtteil West'. Dort müssen sie dann aussteigen und nur noch die U-Bahnstation verlassen. Dann müssen sie bloß noch den Westplatz überqueren und schon sind sie am West In Hotel. Haben sie das alles verstanden?"
Twyla sah ihn wieder fragend an, bevor ihr ein Einfall kam.
"Oder wissen sie was! Wenn sie möchten kann ich sie auch begleiten, ich habe eh nichts mehr vor außer gelangweilt mit der Bahn hin und her zu fahren. Na, was sagen sie?", schlug sie ihm vor und lächelte freudig vergnügt.

Ray hörte aufmerksam zu und versuchte sich alles zu merken.
Seine Augen folgten ihrem Finger auf dem Fahrplan.
Er musste die Linie 7 Richtung Haupt ... irgendwas ... dann in die ... egal Richtung Westteil ... vorher würde er sich verlaufen.
Sein Blick ging mit einem irritierten Ausdruck zurück zu dem Mädchen.
Ray: „Gerne.”
Gab er auf ihre Frage zurück.
Das würde alles einfacher machen, wenn sie ihn begleitet.
So orientoierumgslos wie hier war er noch nirgends gewesen.
Schon allein deshalb, da er sich nicht wirklich äußern konnte, wenn etwas ist.

Twyla lächelte erneut, als sie sein irritiertes Gesicht sah.
"Gut, dann sollten wir jetzt aber in die Bahn einsteigen", sie deutete auf eine U-Bahn, welche gerade hielt und die Türen öffnete.
Sie ging mit dem Fremden im Schlepptau zur Bahn und stieg ein. Gleich darauf fanden sie auch schon 2 freie Sitzplätze und sie machten es sich bequem.
8 Haltestellen mussten sie jetzt fahren und nach dem Umstieg 5 weitere.
"Und? Machen sie hier Urlaub?", versuchte Twyla ein Gespräch anzufangen.

Ray setzte sich ihr gegenüber und sah sie an.
Eine Weile sagte er nicht, bis sie ihn ansprach.
Ray: "Studium ... Sie?"
Fragte er kurz und knapp zurück.
Er würde gerne noch mehr sagen, doch ihm fielen die Worte nicht ein.
Obwohl er sich meistens fehl am Platz fühlte, weil er einfach nicht richtig reinpasste, so gab sie sich dennoch mit ihm ab.
Auch sein Akzent und seine gebrochene Aussprache schien sie nicht zu stören.
Gut sie war auch jemand für sich, mit ihren blonden Haaren und dieser schokoladenfarbenen Haut.
Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, als er ihr äußeres näher betrachtete.
Sie war eine wirklich schöne Frau, ihr Freund hatte ein ganz schönes Glück ...

"Ah, verstehe. Ich wohne hier und gehe in der Nähe des Stadtzentrums zur Schule", erklärte sie ihm. Dann fiel ihr etwas ein: "Oh, jetzt habe ich doch glatt vergessen mich vor zu stellen!"
Sie streckte ihm die Hand entgegen, lächelte und meinte: "Mein Name ist Twyla Mirai und wie heißen sie?"
// Er redet zwar nicht viel, aber er scheint wirklich sehr nett zu sein. Wie alt er wohl ist? Oder woher er kommt?//

Ray hörte ihr aufmerksam zu.
Dann lächelte und blickte kurz hinaus, ehe sie weiter sprach.
Sein Blick blieb wieder an ihren Augen hängen.
Ray: "Ray Sanches."
Sagte er und nahm ihre Hand.
Er hob sie an seine Lippen und küsste kurz ihren Handrücken.
Dann ließ er sie wieder los und sah sie lächelnd an.
Sein Blick wanderte dann wieder zum Fenster hinaus und beobachtete die vorbeiziehenden Wände.

Twyla errötete, als er ihren Handrücken küsste.
Schon bald waren sie an der Haltestelle 'Ruhrstraße' angekommen und stiegen aus, nur um kurz darauf in die nächste Bahn einzusteigen.
"Sie sind bestimmt noch nicht so lange hier in der Stadt, habe ich recht? Wenn sie wollen kann ich ihnen ja auch mal bei Gelegenheit die Stadt etwas zeigen. Warten sie, ich gebe ihnen meine Nummer, dann können sie mich jeder Zeit erreichen. Oder wenn sie irgendein Problem haben, können sie gerne anrufen. Ich würde mich darüber freuen", meinte Twyla, während sie aus ihrer Tasche einen kleinen Notizblock und einen Stift kramte.
Dann schrieb sie ihre Handy- und ihre Festnetznummer darauf und reichte sie ihm rüber.

Ray war überrascht als Twyla aufstand ausstieg.
Eilig lief er ihr hinterher.
Ohne sie war er hier im Moment verloren.
Auf dem Bahnsteig blieb er neben ihr stehen und sah sie an.
Als sie ihre Nummer und den Grund dessen auf einen Zettel schrieb, musste er wieder lächeln.
Er nahm den Zettel mit einem Danke entgegen und steckte ihn ein.
Anschließend nahm er ihren Stift und schrieb seine Handynummer auf ihren Arm, da er keinen Zettel so spontan hatte.
Ray: "Meine."
Sagte er kurz und knapp.
Dann dachte er nach und suchte nach weiteren Worten.
Ray: "Vorlesung morgen 13 Uhr ... Treffen dannach?"
Fragte er sie in einem wilden Kaudawelch.

"Ja gerne", gab sie als Antwort, ehe sie eine andere Frage stellte, "Da fällt mir ein, auf welche Uni gehst du eigentlich?"
Sie lächelte ihn an.
Sein Haar faszinierte sie.
Es sah so schön geschmeidig aus und dennoch robust.
Wie es sich wohl anfühlt?
Sie überlegte kurz hin und her und entschied sich schließlich doch dagegen.
"Oh, warte, kurz...", sie begann wieder in ihrer Tasche zu kramen und zog kurzer Hand einen Stadtplan herraus.
"Ich denke, du kannst mit dem mehr anfangen als ich", meinte sie und hielt ihn Ray lächelnd hin.

Ray: "Cornell University."
Gab er kurz an Antwort.
Dann brach kurzes Stillschweigen aus, ehe sie wieder in der Tasche kramte.
Etwas verwirrt sah er sie als sie ihm den Stadtplan hinhielt.
Es dauerte eine Weile bis er ihn ergriff und auffaltete.
Eine ganze Weile blickte er darauf.
Er musste sich die wichtigsten Punkte einmalen, sonst nützte ihm der Plan nichts.
Doch das hatte Zeit.
Er faltete den Stadtplan wieder zusammen und sah wieder zu ihr.
Ray: "Wie weiter?"
Fragte er.

"Wir müssen die nächste Station aussteigen", erklärte sie.
Sein Akzent brachte sie zum Lächeln.
Es klang irgendwie, wie sollte sie es nennen, unbeholfen und doch überzeugt.
Dann hielt die U-Bahn und sie stiegen aus und verliesen die U-Bahnstation.
"So, jetzt müssen wir den Platz hier überqueren und dann sollten wir bei dem Hotel ankommen", meinte sie und setzte sich mit ihm in Bewegung.

Ray folgte ihr einfach blind.
Als er den Platz sah, kam ihm die Gegend bekannt vor.
Schon am Horizont sah er das große leuchtende Schild des "West In Hotels".
Ray war glücklich endlich zu Hause zu sein, soweit er das Hotel als zu Hause empfinden konnte.
Im Licht der Laternen glänzte Twylas Haare wie Diamanten ...
Wie kam er den jetzt darauf?
Mit einem Kopfschütteln tat er den Gedanken ab.
Aber dennoch faziniert ihn dieses Mädchen.
Vielleicht weil sie die erst war, die ihn beachtete und nicht gleich wieder ging, wenn er nur den Mund aufmachte.

Schon bald standen sie vor dem Hotel.
"Ach ja, weißt du wo die Uni liegt? Ja, oder? Wenn nicht könnte ich sie ihnen schnell auf dem Stadtplan einzeichnen, wenn sie möchten", bot Twyla Ray an.
Irgendwie konnte sie in seiner Gegenwart nich aufhören zu lächeln.
Egal wie sehr sie sich dagegen wehrte, es klappte einfach nicht.

Ray: "Unnötig."
Sagte er und wusste nicht, ob das jetzt richtig war.
Oder hieß es nicht nötig ... gab es da überhaupt einen Unterschied ...
Gott diese Sprache war zu verwirrend.
Ray: "Sehen uns morgen?"
Fragte er sie mit einem breiten Lächeln.

Sie war zu erst leicht irritiert über seine Wortwahl, doch dann verstand sie, was er meinte.
Auf seine Frage nickte sie: "Ja, soll ich dann vor der Uni auf dich warten oder lieber hier am Hotel?"
Sie sah ihm in die Augen und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.

Ray wollte die ganze Zeit schon ihr die Strähne hinters Ohr streichen, hatte es sich aber verkniffen.
Stadtdessen sah er sie weiterhin lächelnd an.
Ray: "Nach Uni."
Antwortete er ihr und wollte gar nicht hinein gehen.
Ray: "Guten Schlaf ... Nacht."
Korrigierte er sich selber, als er den Fehler merkte.

Sie kicherte kurz, bevor er sich verbesserte.
"Ja, dir auch eine gut Nacht und träum schön. Wir sehen uns ja dann Morgen", sie lächelte immernoch und wandte sich dann zum gehen.
Twyla drehte sich aber noch einmal um, winkte ihm noch einmal zu und sagte etwas lauter, damit er sie auch verstand: "Tschüss, bis Morgen!"
Und dann ging sie wieder in Richtung U-Bahnstation.

Ray winkte ihr ebenfalls zu, zum Abschied.
Dann wartete er noch, bis sie verschwunden war und ging dann rein.
Er war froh, als er auf seinem Zimmer war.
Als erstes widmete er sich dem Stadtplan und makierte die wichtigsten Punkte, Uni, Hotel, zukünftige Wohnung, Supermarkt.
Anschließend lernte er noch etwas für die nächste Klausur und machte sich dann ins Bett.

Am nächsten morgen war er wieder pünktlich in der Uni,
Die Zeit verging heute aber gar nicht.
Ständig war er mit den Gedanken woanders.
Einmal vergass er sogar seine Tasche im Hörsaal.

Twyla musste die ganze Zeit über an ihr heutiges Treffen mit Ray denken.
Sie hätte sogar fast vergessen an ihrer Station auszusteigen.

Zu Hause angekommen zog sie sich erst einmal um und machte sich anschließend noch etwas zum Essen.
Danach ging sie auch schon schlafen.

Am nächsten Morgen machte sie sich schon recht früh fertig, da sie heute morgens arbeiten musste.
Als sie am Kino ankam, war sie verwundert, wie viel schon los war. Ok, dass könnte auch an der Aktionswoche liegen. Es galt, dass das Kino eine Woche lang, rund um die Uhr geöffnet hatte und jeder Film nur die Hälfte an Eintritt verlangte.
Nachdem sie ihre nicht enden wollende Arbeit, dann doch abgeschlossen hatte, war es 12:15 Uhr.

Sie ging wieder nach Hause und zog ihre Arbeitsuniform aus. Zum Glück hatte sie es nicht weit, bis zu sich nach Hause vom Kino aus, es war lediglich ein Block dazwischen gewesen.
Sie suchte sich ein süßes, orange-weißes, Sommerkleid herraus, welches sie anzog.

Anschließend schnappte sie sich ihre Tasche und verlies ihre Wohnung.
Twyla setzte sich in die nächste U-Bahn und fuhr in Richtung Uni.
Dort angekommen, stieg sie aus, verlies die U-Bahnstation und kam nach relativ kurzer Zeit an der Uni an.
Sie stellte sich in den Schatten eines Baumes und sah auf ihre zierliche, kleine Armbanduhr: Es war 12:58 Uhr.

Also blieb sie dort stehen und wartete auf ihn.

Der Professor beendete die letzte Vorlesung des Tages.
Ray packte seine Notizen, welche alle auf mexikanisch geschrieben waren und seine Kugelschreiber ein.
Dann hängte er sich die Tasche um die Schulter und richtete den Kragen seines dunklen Hemdes noch mal.
Gerade als er gehen wollte, rief der Professor ihn zu sich, da er noch mit ihm reden wollte.
Die anderen Studenten waren bereits schon längst verschwunden, als Ray endlich heraus kam.
Die Hände hatte er in seiner langen hellen Jeans vergraben und sein Blick war suchend bis er Twyla entdeckte.
Er kan auf sie zu mit einen Lächeln auf den Lippen.
Ray: "Hi ... sehr schön."
Sagte er und deutete auf ihr Kleid.
Sie sah wirklich bezaubernd aus.

Als bereits alle Studenten weg waren, kam er schließlich aus dem Gebäude.
Sie begrüßte ihn ebenfalls und sah dann an sich hinunter.
"Das Kleid? Ja, mir gefällt es auch sehr", Twyla lächelte und drehte sich einmal, sodass das Kleid in der Luft flatterte.
Der Wind trug eine leichte Brise vor sich her und lies die Blätter und ihr Haar im Wind tanzen. Eines der Blätter landete genau in Ray's Haaren: "Oh, warte, du hast da etwas in den Haaren." Twyla beugte sich etwas zu ihm rüber und entfernte das Blatt aus seinem Haar.
"Wie wär's? Wollen wir los gehen?"