Mein Schutzengel ist ein Drache? (2er-Rpg//16+) (Satoru & Kasu)

Izumi stellte sich wieder hin. "Ja, eine wichtige Schrift", antwortete sie und ging zu der nächsten Leiche. "Sie wurden beauftragt. Daran besteht kein Zweifel", sprach Izumi weiter, nachdem sie auch einen Beutel mit Geld bei dem nächsten Toten fand. Nicht nur, dass anscheinend alle die selbe Anzahl Münzen dabei hatten, es waren auch genau die selben Beutel. Das konnte kein Zufall sein.
Doch zunächst bemächtigte sie sich des Geldes und der Waffen, bevor sie die Tasch einer der Männer genauer unter die Lupe nahm.
Da Izumi allerdings nicht länger neben diesen Toten stehen wollte und sie diese auch nicht länger sehen konnte, schwang sie sich die Tasche einfach über die Schulter und wandte sich zum gehen.
"Komm, lass und gehen. Ich kann mir diese Männer nicht länger ansehen, außerdem bin ich fertig. Es sei denn, du willst dich noch etwas umsehen, dann bitte. Aber glaube nicht, dass ich auf dich warten kann", sprach sie und lief einfach los.
Die Ruine glich wirklich einem Labyrinth. Wenn man nicht wusste wie man hier wieder raus kam, war man wahrscheinlich verloren.

"Nein, ich komme direkt mit dir." Er lächelte leicht und folgte ihr ohne von den Toten weiter Notiz zu nehmen. "Das heißt wo diese herkommen wird es vermutlich noch mehr geben, also seid ihr in Gefahr, richtig?" Das war für ihn alles entscheidend... wenn Izumi sich dazu entschied das sie allein mit dieser Gefahr fertig wurde würde Neraku irgendwann gehen müssen. Wenn sie aber einsah das sie Schutz brauchte dann war es Neraku möglich sie solange zu begleiten bis sie wieder völlig in Sicherheit war... was vermutlich noch eine Weile dauern würde. Es war nicht so das er sie jetzt unbedingt begleiten wollte, aber er war nunmal ein Schutzengel und als solcher wollte er andere beschützen...

"Ja, so scheint es wohl zu sein... Doch ich werde mich nicht unterkriegen lassen! Ich muss meine Aufgabe erfüllen, komme was da wolle. Selbst mit meinem Leben würde ich dafür einstehen, denn das ist eine Aufgabe, die nur ich erfüllen kann. Und wenn ich sie bewältigt habe, dann wird mir nichts mehr im Wege stehen, meine Eigentliche Suche und Studie fortzuführen...", erwiederte sie ihm enttusiastisch.
Bald waren sie endlich aus den Ruinen draußen und Izumi streckte sich erst einmal. Dann merkte sie erst, dass die Sonne sich langsam dem Horizont näherte.
"Wir sollten ein Nachtlager aufschlagen, ehe die Sonne komplett untergegangen ist", meinte Izumi und lief weiter. In der Näher war ein kleines Wäldchen. Dort angekommen, legte sie ihre Sachen am Rande des Waldes ab und begann etwas Holz zu sammeln.

Es trieb ihm ein lächeln aufs Gesicht als sie sagte sie selbst ihr Leben aufs Spiel setzen würde um diese Aufgabe zu bewältigen. "Du scheinst sehr von deiner Sache überzeugt zu sein... was auch immer es ist, es muss äußerst wertvoll sein wenn du selbst dein Leben dafür geben würdest."Als sie sagte das sie ein Lager errichten würden nickte er und half ihr beim Holz sammeln. Sie schichteten alles zusammen und Neraku blickte zu ihr. "Hast du etwas um das Feuer zu entzünden?" Vermutlich war sie gut vorbereitet, sicherlich auch auf solche Dinge... aber das Holz war nicht unbedingt das trockenste und würde vermutlich nur schwer Feuer fangen...

Sie sammelte noch ein paar größere Steine, damit das Feuer später nicht ausversehen auf das Gras übergreifen konnte. Anschließend zog sie eine Decke aus ihrer Tasche und breitete diese ein Stück weiter, neben dem Feuer aus.
Izumi kniete sich dann direkt neben das noch nicht brennende Holz. Es machte nichts, dass es noch feucht war, denn das spielte überhaupt keine Rolle für sie.
So oft hatte Izumi schon Feuer gemacht, da brauchte sie nicht einmal mehr das kleine Buch für.
Kurz schloss sie ihre Augen, konzentrierte sich und sprach einen Spruch in einer uralten Sprache. Gleich darauf entzündete sich das Feuer. Der einzige Nachteil bei dem Soruch war: erklappte nur mit Holz.
Dann wärmte sie sich erst einmal die Hände bevor Izumi zurück zu ihrer Tasche ging und darin rum kramte. Bis sie schließlich etwas in ein Stofftuch eingewickeltes heraus zog. Das Tuch wickelte sie ab und zum Vorschein kam ein kleiner Topf in welchem ein Leib Brot und etwas Gemüse zu finden war. All das holte sie aus dem Topf und wurde auf die Decke gelegt.
"Ich habe auf dem Hinweg hier in der Nähe einen Bach gesehn. Ich werde mal etwas Wasser holen gehen, zum kochen. Du kannst dich in der Zwischenzeit etwas ausruhen", damit stand sie auch schon auf und machte sich zum besagten Bach.
Nachdem der Topf gefüllt war mit Wasser ging Izumi zurück zum Lager. Dann begann sie noch eine kleinere Feuerstelle zu errichten und zündete diese ebenfalls an, da sie das Hauptfeuer nicht zum Kochen verwenden wollte. Also kamen noch ein paar Steine extra hinzu, welche sie so positionierte, dass der Topf darauf stehen konnte ohne das Feuer zu ersticken.

"Du kannst zaubern? Beeindruckend... wenn auch nichts großes, aber ich kenne wenige Leute die auch nur wenig Magie beherrschen." Neraku lächelte. "Wenn du willst kann ich schauen ob ich uns etwas Fleisch besorgen kann... falls du Fleisch magst." Es war bewunderswert wie gut dieses Mädchen vorbereitet war... sie schien an alles gedacht zu haben.

"Ja, kann ich. Das in der Ruine mit der Decke war zum Beispiel auch ich", sagte sie, während Izumi nach dem Schneidemesser in ihrer Tasche suchte. Nachdem sie es dann doch gefunden hatte, begann sie damit, einen Teil des Gemüses in den Topf zu schnibbeln.
"Ja ist gut. Ich hatte schon lange kein Fleisch mehr", antwortete sie auf seine Frage und schnibbelte weiter.

"Stimmt..." Das hatte er fast völlig vergessen. Schon da hatte sie Magie gewirkt. Ein interessantes Mädchen. Dann stand Neraku auf und nickte. "Ich bin in kürze wieder da." Dann verschwand er und zehn Minuten später kam er mit einem erlegten Hirsch zurück. "Der sollte gehen, oder?"

Als er wieder kam, war die Suppe bereits fertig. Izumi drehte sich zu ihm um und sah den Hirsch. "Ja, der ist perfekt! Und aus dem Fell lässt sich bestimmt ein guter Mantel machen und die Knochen kann man bestimmt auch zu etwas verarbeiten!", voller Tatendrang fiel Izumi über den erlegten Hirsch her. Mit Hilfe einiger Sprüche aus dem Buch ging das ganze sogar relativ schnell von statten. Einen Großteil des Fleisches hatte sie getrocknet, damit es auch für die nächsten Tage haltbar war. Die Innereien jedoch wurden sofort gekocht und so wurde aus der Suppe ein Eintopf. Das Fell hatte sie ebenfalls schon zu Ende bearbeitet und hing nun an einem Ast um komplett zu trocknen. "Haach... Magie ist schon etwas praktisches!", meinte sie erleichtert-seufzend und strich sich über die Stirn.
Dann nahm sie ihre Tasche und holte zwei Schüsseln und Löffel hervor. In beide der Schüssel schöpfte sie etwas von dem Eintopf und eine von ihnen reichte sie ihm: "Hier, iss solange es noch warm ist."

"Ja, da hast du recht." Neraku lächelte und nahm den Eintopf dankend entgegen. "Dieses Buch... woher hast du es?" Natürlich interessierte es ihn, denn so ein Buch bekam man sicherlich nicht einfach geschenkt... Neraku wusste wie Wertvoll Magie für Menschen war und so ein Buch muss schon eine erquickliche Summe wert sein... oder die Sprüche darin.

Als er sie nach dem Buch fragte, blinzelte sie kurz mit den Augen und betrachtete es. "Das ist schon sehr lange her... Ich habe es von meiner früheren Meisterin geschenkt bekommen. Sie war alles was ich hatte... Sie hatte mich aufgenommen, kurz nachdem meine Eltern von einem Einer Bande Banditen getötet wurden. Meine Meisterin, Soy-sama, hatte mir die alten Sprachen dieser Welt gelert und mir diese Buch vermacht, mit der Innschrift, ich soll stehts auf das Buch vertrauen und wenn ich mal nicht weiter weiß, solle ich meinen Kopf darauf legen und einfach einschlafen, dann würde sich mein Problem wie von selbst lösen. Doch eines Abends, wir waren auf dem Heimweg von einer Erkundung, wurden wir wie aus heiterem Himmel heraus von Wölfen angegriffen. Sie schickte mich weg und sagte, ich solle mich nicht nach ihr umdrehen. Ich tat was sie sagte und rannte. Doch irgendwann blieb ich stehen und drehte mich doch um. Wie, als hätte ich es beschworen, stürzten die Wölfe auf mich zu, doch im letzten Moment tauchte ein geflügelter Drache vor mir auf und vertrieb diese Monster. Diese Schuppe hatte er verloren. Also nahm ich sie an mich... Seither reise ich durch die Welt, in der Hoffnung diesem Drachen noch einmal zu begegnen und ihm zu danken. Doch jetzt hat erst einmal mein Auftrag vorrang!", erzählte sie ihm und schaufelte sich anschließend einen gehörigen Löffel in den Mund.

Nerakus Augen weiteten sich einen kurzen Moment als sie die Geschichte mit dem Drachen erwähnte. Sie war das? Das Mädchen damals... er hatte es gerettet und dabei scheinbar eine Schuppe verloren... war das Schicksal? Neraku begegnete selten Leuten die er schoneinmal beschützt hat... "Dann... hast du eine ziemlich schwere Vergangenheit, hm?" Er würde ihr nicht sagen das er der Drache war... er wusste nicht ob sie verstehen würde das Drachen unter Menschen leben konnte, wusste nicht ob er sie dann noch beschützen konnte. Vielleicht würde er es ihr irgendwann sagen, aber nicht jetzt...

"Na ja. Wie man es nimmt. Ich habe mich mit meinem Leben sehr gut arrangiert und bin bisher mit allem fertig geworden. Doch meine derzeitige Aufgabe ist nicht einmal annähernd so schwierig, wie mein eigentliches Ziel...", meinte sie lediglich und schob sich noch einen Löffel in den Mund.

"Dein eigentliches Ziel?" Neraku blickte sie aufmerksam an. Sie wollte den Drachen wiedersehen... vielleicht würde er ihr irgendwann diesen Wunsch erfüllen... doch das ging nicht solange er als Neryll da war. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen. Vielleicht würde er es tun wenn sie den Berg erreicht hatten zu dessen Plateau sie mussten... es wäre schneller und einfacher...

"Ja, ich will den Drachen treffen, um mich bei ihm zu bedanken. Ich glaube, wenn ich ihm nicht begegnet wäre und den Wölfen doch entkommen wäre, hätte ich nie den Mut aufgebracht alleine weiter zu machen. Durch ihn habe ich neue Hoffnung geschöpft und für all das will ich ihm danken. Doch dazu müsste ich ihn erst einmal finden und das gestaltet sich schwieriger als ein ganz betimmtes Sandkorn in der größten Wüste der Welt zu finden!", regte sie sich schon beinahe auf.
"Du solltest mal anfangen deinen Eintopf zu essen. Er wird langsam kalt", meinte Izumi dann noch und aß weiter.

Neraku blickte auf die Schüssel vor sich und nickte. "Ja, du hast recht..." Er begann zu essen. "Übrigens... ich denke deine Chancen stehen nicht schlecht... vor ein paar Tagen habe ich ein paar Leute getroffen die gesagt haben das sie hier in der Nähe einen Drachen gesehen haben... vielleicht treffen wir ihn ja. Falls das der Fall sein sollte lass uns nur hoffen das er sich noch an dich erinnert... und kein fressen in dir sieht."

Izumi hatte ihre Schüssel bereits leer und sich einen Nachschlag gegönnt. Auf sein Kommentar hin, lachte sie nur kurz auf. "Nein, dass wird er schon nicht. Er wird mich wieder erkennen. Da bin ich mir ganz sicher...!", meinte Izumi und blickte hoch in den Himmel, welcher mitlerweile die ersten Sterne preis gab.

Auch er sah hinauf. "Die Sterne... sie sind wundervoll, nicht? Ich habe oft davon geträumt fliegen zu können... wie wäre es wohl bis zu einem dieser Lichter zu fliegen? Ich frage mich ob auf jeden von ihnen jemand lebt." Es gab so vieles mit dem er sich beschäftigte... Neraku war nunmal ein wissbegieriges Wesen...

"Ja... Das sind sie... Die Hoffnungsträger der Nacht...", das Letzte sprach sie so leise aus, dass man es nicht einmal mehr verstehen konnte.
"Vielleicht nicht auf jedem von ihnen, aber bestimmt gibt es auf einigen von ihnen auch Leben...", fügte Izumi noch hinzu.
Dann stellte sie ihre leere Schüssel beiseite. "Wenn du fertig bist, sag bescheid, ich geh dann den Topf und die Schüsseln auswaschen", meinte sie noch anschließend zu ihm.

Neraku schob die Schüssel zu ihr. "Ich bin schon fertig." Dann stand er auf. "Ich... werde nocheinmal gehen... da gibt es noch jemanden von dem ich mich verabschieden möchte bevor ich diese Gegend verlasse, ein Einsiedler und guter Freund von mir. Wenn ich einfach verschwinden würde könnte er sich Sorgen machen." Natürlich war das gelogen... Neraku hatte immernoch Hunger. Er war ein Drache und es machte keinen unterschied ob er in menschlicher oder drachischer Gestalt war... der Hunger blieb stets der eines Drachens.

"Ja ist gut. Dann tu das. Ich bin in der Zwischenzeit schon mal abspühlen", entgegnete sie ihm und schnappte sich den Topf und die beiden Schüsseln, sowie die Löffel und machte sich dann wieder auf den Weg zum Bach. Dort spühlte sie alles nacheinander fein säuberlich aus und kehrte anschließend wieder zum Lager zurück.Izui kramte abermals in ihrer Tasche und zum Vorschein kam ein Tuch. Dieses benutzte sie nun um das Geschirr abzutrocknen und legte dieses anschließend auf das Tuch.

Irgendwann, so ungefähr nach fünfzehn Minuten zog ein großer Schatten über das Lager hinweg in Richtung des Waldes. Wenn Izumi ihn bemerkte und nachsah würde sie erkennen das dieses etwas irgendwo in den Wald verschwand... und bald darauf hörte man den Todesschrei eines Tieres...

Als der Schatten über das Lager zog, blickte Izumi schlagartig auf und folgte dem Etwas mit den Augen. Sofort sprang sie auf und lief dem geheimnisvollen Ding hinterher. Was war das nur gewesen? Da! Ein Tier schrie auf, doch der Schrei verstummte auch gleich darauf wieder. Was war das nur gewesen? Izumi lief einfach immer weiter. Vielleicht hätte sie doch ihre Waffe mit nehmen sollen, um sich im Notfall verteidigen zu können. Doch zum Glück konnte sie einige der naturbedingten Sprüche auswendig.

Sie fand ihn... diesen goldblauen Drachen mit den Engelsschwingen und den silbergrauen Bein- und Schwanzschuppen. Unter ihm lag ein Moraki, eine Art sehr großer Hirsch... allerdings fehlte schon ein ganzes Stück dieses Hirsches und Blut tropfte von der Schnauze des Drachen. Er schien Izumi noch nicht bemerkt zu haben sondern war ganz auf sein Fressen fixiert...

Izumi stand wie angewurzelt da. Ihren Blick konnte sie einfach nicht von ihm wenden. Sie war sich ganz sicher. Er war es! Dies ist der Drache, welcher sie damals gerettet hatte!
Doch sollte sie jetzt einfach so zu ihm hin gehen? Nein, das wäre vielleicht doch etwas zu waghalsig. Also versteckte sie sich hinter einem Baum und beobachtete ihn ganz genau. Kein Zweifel. Das war er.
Er hatte sich nicht verändert. Er sah noch genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung behielt. Ob er sich auch noch an sie erinnerte?
Eine ganze Weile verharrte sie infach nur dort und beobachtete ihn. Sie wollte ihn erst zu Ende fressen lassen, bevor sie sich zu erkennen gab. Schließlich wollte Izumi nicht durch eine Dummheit ausversehen als Beilage enden.