Reise ohne wiederkehr ... (2er-RPG ^.-)

Veroth nickte. "Das Amulett lässt sie glauben du seist eine Elfe... velleicht weisen sie dir den Weg wenn du sie darum bittest, oder es ihnen befiehlst..."

"Ich würde das Bitten bevorzugen. Aber dafür müssen wir wieder eines dieser Wesen finden." Sie waren ja schon eine Weile hier unterwegs gewesen, aber seit dem einem Mal hatten sie keines der Wesen wieder gesehen. Nicht einmal eines der Glühwürmchen. Das hieß dann aber auch, sie mussten es wieder suchen und wieder durch dieses Labyrinth stapfen.

"Dann bleibt uns eigentlich nicht mehr viel Wahl... oder vielleicht können wir die Wächter durch Geräusche auf uns aufmerksam machen." Schlug Veroth vor, doch Kain verzog das Gesicht. "Ich weiß nicht ob es hier nicht vielleicht auch noch andere Wesen als Wächter gibt... Wesen die sich hierunten eingenistet haben... es wäre unschön wenn wir, falls es soetwas gibt, sie auf uns aufmerksam machen..."

"Da muss ich Kain recht geben." Die Idee war nicht schlecht, aber zu gefährlich. "Zwar könnte es uns auch passieren, wenn wir weiter laufen, aber da haben wir wenigstens die Chance uns noch zu verbergen." Wenn die Viecher allerdings um die Ecke kamen, dann sah es nicht mehr so gut aus. Noch dazu wollte sie nicht reskieren, hier und jetzt zu sterben, wenn es nicht sein musste.

"Also.... suchen wir einfach?" Veroth zuckte mit den Schultern. "Viel anderes scheint uns nicht übrig zu bleiben..."

"Dann mal los.", mit einem etwas genervten Blick drehte sie sich um. Die Wand vor ihnen hatte ihnen mal wieder den Weg abgeschnitten und damit blieb nunmal nur der Weg zurück. Ihre Willenskraft mussten sie sich noch aufheben, also ging es wieder quer durch das Labyrinth, ohne einen blassen schimmer, wohin eigentlich.

Kain und Veroth folgten. Beide hielten sich so das sie sich schleunigst verbergen konnten sofern ein Wächter kam...

Als sie um die Ecke bogen, blieb Selena schlagartig stehen. Vor ihr war ein Wesen, jedoch kein Wächter. Es war eine Art Tiger, nur etwa 2mal so groß und ... er sah sie an. Fell schien er keines zu besitzen und unter der dünnen, fast durchsichtigen Haut, konnte man das Blut sehen. Selena machte auf den Absätzen kehrt und rannte. Der Gang war zu schmal, als das sie mit diesem Wesen einen großartigen Kampf ausfechten konnte.

Veroth warf nur einen kurzen Blick um die Ecke um die Gefahr zu erkennen, er drehte um und rannte Selena hinterher, packte Kain am Arm und riss ihn mit bevor dieser noch auf dumme Gedanken kam.

Das Tier kam näher und sie waren einfach zu langsam. Als sich dann noch vor ihnen eine Wand verschob, saßen sie in der Sackgasse. Doch dann kam Selena auf eine Idee oder besser gesagt, sie erinnerte sich an etwas. Sie machte kehrt, lief an Veroth und Kain vorbei und stellte sich direkt vor das Tier. Dieses zögerte nicht, griff an, erreichte Selena aber nicht. Vor ihr tauchte aus dem Nichts ein Wächter auf, welcher das Tier mühelos in der Luft zerriss.

Kain wollte schonwieder zu ihr eilen, doch Veroth hielt ihn fest und riss ihn zurück. "Sei vorsichtig..." Flüsterte und deutete auf den erscheinenden Wächter... Kain hielt die Luft an... wo war dieser aufeinmal hergekommen?

Selena stellte sich so vor den Wächter, das Kain und Veroth in seinem Rücken standen. Sie blickte zu dem riesigen Wesen hinauf, das wie ein Geist bedrohlich vor ihr stand. "Ich brauch deine Hilfe.", sagte sie zu dem Nuji vor sich. Dieser betrachtete sie nur, schweigend, bedrohlich. Dann hob er eine Hand und legte eine einzelne Fingerspitze an ihre Stirn. Stocksteif stand sie da, rührte sich nicht, schien nicht einmal mehr zu atmen. Anschließend verschwand der Wächter wieder und Selena rutschte wie ein Sack in sich zusammen.

Kain rannte zu ihr sobald der Wächter verschwand, Veroth eilte hinterher und er hielt Selena fest bevor sie mit dem Kopf auf dem Boden knallen konnte. Kain betrachtete sie besorgt. "Selena? Geht... geht es dir gut?"

Nur langsam öffnete Selena wieder die Augen und blickte hinauf zu Kain. Der Nuji hatte ihr alles gezeigt, wirklich alles. Es waren soviele Informationen gewesen, das ihr Kopf schlapp gemacht hatte. Jetzt noch spürte sie ein leichtes Dröhnen, als Folge davon. Während sie im Kopf langsam die Informationen wieder sammelte, zeigte sie auf die Wand neben ihr. "Da müssen wir lang."

Kain nickte. "Ich hoffe du hast recht... scheinbar hat er dir ja einiges gegeben..." Er konnte ein leuchten in ihren Augen erkennen das zuvor nicht dagewesen war... was war mit ihr passiert? Und... würde sie immernoch wie früher sein? Nach all diesen Sachen würde das vermutlich keiner von ihnen sein...

"Der Nuji wird mich beschützen, dies hat er mir versprochen, zumindest bis zum Kristall." Langsam rappelte sie sich wieder auf, bis sie schließlich stand. "Wir müssen weiter, ehe es Mittagessen gibt, für die Wesen hier." Es gibt eine bestimmt Zeit, da arbeitet das Labyrinth gegen einen und das war die Mittagszeit. Dann würden die Wände sie verraten und sie würden ein schönes Mahl werden. Selena ging zu der Wand und legte die Hand darauf. "Gib mir und meinen Gefährten den Weg frei." Jeder hätte gesagt, das sie einen an der Waffel hatte, der das sah. Doch laute Geräusche waren zu hören, als sich die Wand verschob und nicht nur die, auch die anderen. Hinter der Wand wurde ein Gang sichtbar, welcher in die Dunkelheit führte und zum Ausgang.

Kains Augen weiteten sich leicht... Was wurde nur aus Selena. "Ich hoffe... diese Macht untersteht deiner Kontrolle... und verändert dich nicht." Veroth sagte nichts dazu, ihn interessierte wenig was mit Selena geschah...

"Wir werden sehen.", sagte sie dazu nur. Dann setzte sie sich in Bewegung. Der Gang war lang und schier endlos. Neben ihnen ragten die Mauern auf und dahinter waren hin und wieder mal Wesen zu hören. Doch nach einer geschlagenen Ewigkeit, konnte Mann den Ausgang sehen. Sie waren schon fast wieder draußen. Doch dann erschallte ein lauter Klang, als würde eine Glocken schlagen. "Lauft.", sagte sie, als sie sich kurz umdrehte. Dann rannte sie schon los. Beim zwölften Glockenschlag würde es ein Kampf um Leben und Tod geben, welchen sie einfach nicht gewinnen konnten.

Kain und Veroth rannten ihr hinterher, beide mit allem was sie hatten... Kain zählte die Schläge und bei jedem Schlag schlug sein Herz einen Takt schneller, Panik breitete sich in ihm aus und die Glocke erinnerte ihn an einen Traum... sie entkamen knapp, doch als sie draußen waren ließ Kain sich zu Boden sinken...

Selena blickte auf die Wand zurück, welche sie nur noch knapp aus dem Labyrinth heraus gelassen hatte. Nur ein paar Sekunden und sie wären Tod gewesen. Ihr Atem ging zwar schnell, doch sie verspürte keine körperliche Schwäche. Auch ihr Hungergefühl und die Müdigkeit, welche sie verspürt hatte, waren verschwunden. Sie wandte sich um und sah Kain an. "Wollen wir weiter oder brauchst du einen Pause?", fragte sie ihn. Selena konnte ihm die Erschöpfung ansehen, dennoch wollte sie vorher fragen, ehe sie etwas entschied.

"Eine... Pause bitte..." Er sah Selena an. "Es.. gibt etwas wovon ich dir erzählen muss... ich... ich glaube... es wird kein Silia... mehr geben wenn wir zurückkehren..." Seine Stimme war zittrig und erschöpft... das alles hier riss ihn mehr mit als er es zeigte, denn noch immer war er so ziemlich der einzige normale Mensch hier. Selena schien mehr und mehr anders zu werden, schien Kräfte zu entwickeln die denen eines Menschen überlegen waren und Veroth war als Erstgeborener vermutlich sowieso um einiges stärker... es gab Momente in denen kam er sich fast nutzlos vor.

Selena blickte ihn an und nickte. Dann setzte sie sich im Schneidersitz auf den Boden. "Wieso sollte es Silia nicht meht geben?", fragte sie ihn. Sie waren so nah dran an ihrem Ziel. Wenn alles, die ganze Reise vergebens war ... nein das durfte nicht sein. Selbst wenn sie mittlerweile die geplante Zeit überschritten hatten, würde die Armee solange stand halten, bis sie wieder eimtrafen. Ihr Heimat, so selten, sie auch dort war, durfte nicht fallen.

"Ich hatte einen Traum... ich sah Silia..." Kain biss sich auf die Unterlippe. "Alles... dort lag alles in Trümmern... Schlangen bewegten sich durch die Stadt, kleine und riesige... ich sah duzende Leichen, viele schienen sich gegenseitig umgebracht zu haben... als hätte es einen großen Verrat gegeben..." Er sah zum Boden. "Ich... weiß es war nur ein Traum... aber es fühlte sich so echt an..."

Selena legte ihre Hand an seine Wange. "Vielleicht hast du das Schicksal gesehen, eine Zukunft von vielen. Doch wir können das alles noch verändern." Sie lächelte ihn an und versuchte ihm Mut zu machen. "Wir bestimmen den Weg, den wir gehen. Was du gesehen hast, kann eintreten, muss aber nicht." Dann nahm sie ihre Hand von seiner Wange und schloss etwas die Augen. "Du wolltest dich ausruhen."

"Ich hoffe das du recht hast..." Kain schloss seine Augen und nickte. "Ja... ich bin müde..." Dann war er auch bald eingeschlafen. Veroth sah Selena an. "Bist du nicht müde? Ich habe dich selten schlafen oder essen gesehen... und im Gegensatz zu ihm scheint es dir noch ziemlich gut zu gehen..."