Wenn 2 Welten aufeinander treffen (2er-RPG/16+)

Ein leises Donnern ließ Archer stehen bleiben.
Er lauschte dem Geräusch, welches sich über ihnen zusammen braute.
Erst klang es wie ein Donnern, dann wie ein Gröllen.
Archer warf Alexander einen Dolch zu, welchen er in die Wand schlagen sollte.
Er selbst machte es vor und rammte den Dolch in die Wand, wo darunter das Eis splitterte.
Dann zog er Cassandra zu sich und drückte sie mit seinem eigenen Körper fest und gleichzeitig schützend gegen die Wand.
Dabei hatte er zu tun nicht anzurutschen auf dem schmalen Weg.
Dann brach auch schon Geröll und dann eine Lavine über sie hinweg.

Alexander machte es Archer gleich und war eng gepresst an seiner Mutter. Er wollte unbedingt beide Schützen, die ihn am wichtigsten waren. Cassandra schmiegte sich schweigend an Archer.

Archer hatte zu tun sich in der Eiswand mit dem Dolch zu halten.
Immer wieder rutschte er ab und musste sich wieder hochstemmen.
Allein der Dolch selbst hielt ihn auf dem Weg.
Einige Steine traffen Archer und würden an ihm einige blaue Flecke verursachen und gerade als er dachte, er könnte der Naturgewalt nicht mehr stand halten, ließ sie nach.
Schließlich war sie ganz verschwunden und einige vereinzelte Flocken fielen noch in die dunkle Schlucht hinunter.

Alexander musste sich auch abmühen, dass er nicht los lässt. Er war froh, dass es endlich vorbei war. Cassandra sah Archer nur kurz an und blickte hinauf. Es war wohl vorbei.

Gerade als Archer wieder von Cassandra zurückweichen wollte, machte ein lautes Geräusch das nächste Unheil aus.
Unter ihren Füßen brach der Weg vollständig weg und riss Archer und Cassandra in die Tiefe.
Selbst Alexander und seine Mutter wäre fast der Boden unter den Füßen weggebrochen.
Nach einigen Meter gelang es Archer, nach mehreren Versuchen, den Dolch in die glatte Eiswand zu schlagen.
Während seine eine Hand den Dolch im Eis umklammert hielt, packte er mit der andren die Hand von Cassandra.
Mehrere Meter unter Alexander und seiner Mutter baumelten die beiden nun, nur gehalten von dem Dolch in der Luft.

Alexander blickte zu den beiden runter. "Cassandra... Archer...",meinte er ruhig. Was sollte er nur machen. Cassandra hielt sich an der Hand von Archer fest und blickte auf den Boden.

Archer schaute hinauf zu Alexander und dann runter zu Cassandra.
Zum Boden waren es gut 5 Meter, nach oben etwa 15 Meter.
So groß war die Auswahl nicht.
Nach oben würden sie nicht kommen, aber 5 Meter waren auch keine kurze Distanz.
Die einzige Hoffnung war, das der Schnee unter ihnen den Sturz etwas abfedern würde.
Wenn daunten Eis war, würden sie sich alle Knochen brechen, aber was hatten sie schon für eine Wahl.
Archer blickte zu Cassandra hinunter und umfasste ihre Hand etwas fester, ehe sein Kopf nach unten deutete.
Wenn dann würden sie beide zusammen fallen.

Alexander blickte zu den beiden. Er hatte Angst um die beiden. Cassandra blickte wieder zu Archer hoch und nickte leicht. Sie war damit einverstanden, was anderes konnten sie eh nicht machen.

Archer nickte ebenfalls ihr kurz zu, dann ließ er los.
Während sie fielen zog er sie fest an sich und drehte die beiden so, das sie auf ihm landete.
Der Schnee war weich und dempfte etwas den Aufprall ab, dennoch schien es ihm so, als drückte man ihm sämtliche Luft aus den Lungen.
Cassandra schien in dem Moment des AUfpralles tonnenschwer auf ihm zu lasten.
Dann wirbelte feiner Schnee auf und die Kälte des Eises umgab seine Haut.

Alexander blickte nur zu den beiden. Sollten, sie zu ihnen kommen, oder warten?
Cassandra schloss ihre Augen und schmiegte sich leicht an ihn. Sie wollte nicht das wegen ihr noch einer sterben würde. Das würde sie sich nie verzeihen.

Ein leichtes klagendes Stöhnen entwich Achers Lippen, als er den ersten Atemzug wieder tat.
Sein Körper schmerzte dabei höllisch und seine Lungen brannten wie Feuer.
Nur mühsam konnte er sich etwas auf die Seite drehen, schon aus dem Grund, weil Cassandra immer noch auf ihm lag.
Tief holte er immer wieder Luft, während er versuchte wieder Herr seiner Sinne zu werden.

Cassandra stand von ihm auf und setzte sich in den Schnee. Sie sah schweigend zu Archer.

Archer brauchte eine Weile, ehe er wieder klar Handeln und denken konnte.
Dann stand er langsam auf und sah sich um.
Sein Bogen war bei dem Aufprall zerbrochen und damit unbrauchbar.
Er legte seinen Köcher ab, da er ohne Bogen eh nichts mit den Pfeilen anfangen konnte.
Abschließend sah er hinauf zu Alexander und deutete ihm weiter zu laufen.
Wenn sie verfolgt wurden, dann wäre es der sichere Tod hier zu bleiben oder zurück zu gehen.
Dann blickte er zu Cassandra und reichte ihr die Hand, damit sie aufstehen konnte.

Alexander nickte und ging mit seiner Mutter weiter. Er wusste nicht wo er lang sollte.
Cassandra nahm seine Hand und stand auf.

Archer zog Cassandra hoch auf die Beine.
Anschließend lief er mit ihr los in die Richtung, in welche auch Alexander und seine Mutter gegangen waren.
Die ganze Zeit über hielt er ihre Hand und achtete darauf, das sie nicht hinfiel.

Cassandra ging dann neben ihn weiter. Sie schwieg weiterhin, was sollte sie auch noch groß sagen? Sie gab sich die Schuld, dass ihr Vater, Tyler und vielleicht auch noch Caythlen sterben mussten. Wenn sie nichts gesagt hätte, dann wäre das alles nicht passiert.

Alexander und seine Mutter waren nach einer Weile außer Sichtweite.
Irgendwo weit über ihnen waren sie vielleicht.
Archer und Cassandra liefen eine ganze Weile an der Bergwand entlang, doch sie endete an einer kleinen Höhle.
Sie würde heute abend hier lagern und er würde sich überlegen müssen, wie sie weiter kamen.

Cassandra machte sich Sorgen um ihren Bruder und ihre Mutter. Sie wusste nicht was sie machen konnte. Sie verkroch sich in die Höhle, wo sie ihr Lager aufschlagen würden und setzte sich irgendwo hin.
Alexander und seine Mutter gingen noch eine weile weiter, bis sie auch einen Unterschlupf fanden und ein Lager machen wollten.

Archer ging noch ein Stückchen weiter und hielt nach möglichen Wegen ausschau.
Doch vergebens, alles was er fand waren Hänge und Abgründe.
Als er wieder zurück zu Cassandra kam, waren er seler komplett durchgefroren.
Seine Haut war schneeweiß und kalt, seine Lippen und Finger hatten eine bläuliche Farbe und in seinen Haaren hing der Schnee.
Da er Cassandra seinen Mantel gegeben hatte und sein Hemd, sowie seine Hose ihn nicht vor der Kälte schützten, setzte er sich in die Nähe von ihr.
Hier drinnen war es etwas wärmer als draußen, aber nicht viel.

Cassandra starrte einfach eine Wand an und schwieg die ganze Zeit, es gab gerade nichts was sie sagen konnte. Sie fühlte sich eigenartiger Weise gerade einsam. Was sie ein wenig bedrückte. Ein wenig schloss sie ihre Augen.

Archer sah zu Cassandra hinüber. Er sah sie eine Weile an, ehe er wieder den Blick abwandt. Er legte sich nach einer Weile auf den Boden, rollte sich zusammen, um die restliche Körperwärme nicht zu verlieren und hier jämmerlich zu erfrieren. Dann schloss er auch die Augen und schlief ein.

Cassandra war auch in einen schlaf verfallen. Sie hoffte das endlich alles bald ein Ende hatte. Sie wollte einfach wieder in Frieden leben, aber ob sie das wirklich kann, ist eine andere Sache.