Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

Es war stockdunkel ... es war eng ... und sie konnte Nerylls Atem hören ... Es war grauenvoll. Würde dieses Vieh jetzt nicht hier sein, würde Sharen eine Panikattacke bekommen und alles im Umkreis von 500m in Flammen aufgehen lassen. Ihre Herz raste und ihr Atem ging nur schwer. Sie hatte das Gefühl, das jemand ihr die Kehle zuschnürrte um ihr die Luft zu rauben. Sharen verkroch sich in die hinterste Ecke und krallte sich regelrecht in die Felsen. Bleib ruhig ... alles ist gut ... einfach weiter atmen ... da ist nichts wovor du Anst haben muss ... einfach ganz ruhig bleiben ... du kommst hier ganz ganz schnell wieder heraus ... Versuchte sie sich selber zu beruhigen. Vor dem Eingang waren schwere Schritte zu hören, die Sharen aber nicht wahrnahm. Sie hatte damit zu tun nicht wieder in diesem Loch zu laden oder in der Hundehütte oder ...

Neryll hörte das etwas kam... er zog sein Schwert, stellte sich vor Sharen... er wusste das irgendwas mit ihr war, das sie hilfe brauchte... er wollte sie nicht allein lassen...

Kaum hörbares leises klirren war zu hören, als die Felswände, in welche sich Sharen gekrallt hatte, eine Eisschicht bekamen. Es begann an ihren Fingerspitzen und breitete sich langsam über die Wände und den Boden aus. Sharen selber zitterte, weit weg mit den Gedanken und schon längst nicht mehr im hier und jetzt. Sie kämpfte gegen die Panik an, wollte sie bekämpfen, wollte sie unterdrücken ...
Das Wesen schien das Geräusch auch zu hören und näherte sich dem Spalt. Feuerrote Augen blickten hinein, doch mehr als ein Auge sah man nie. Es versuchte sich etwas durch die Spalte zu quetschen, doch es war schlicht und einfach zu groß.

Neryll blickte das Biest an... die Augen ließen ihn erschaudern, doch er zögerte nicht... das Biest schien sich hierher durchzuarbeiten zu wollen... er kam leise näher, merkte sich wo die Augen standen... wartete und wartet wärend sich der in der Finsternis fast unsichtbare Stahl zum Stich erhob... Dann, als er wusste das er treffen würde stich er in Richtung eines der Augen der Bestie...

Das Biest wich zurück, brüllte und schrie. Dann wich es zurück, blieb auf Distanz. Es dauerte eine Weile, dann wartete es. Es legte sich auf die Lauer und wartete einfach ab. Irgendwann mussten sie wieder heraus kommen.
Das Eis bahnte sich weiter seinen Weg, kletterte die Wände hinauf und fraß sich auch Sharens Arme entlang. "So kalt ...", flüsterte sie leise, kaum hörbar vor sich hin. Sie konnte es wieder sehen. Der Regen donnerte gegen das Dach der kleinen viel zu engen Hütte. Das Wasser tropfte von oben auf sie herab, während der eisige Wind an ihrem undichten zu Hause zerrte. Es war eisig durch den Wind und die Nässe.

Neryll spürte die Kälte plötzlich und blickte sich um, er sah das Eis und blickte zu Sharen. Er rannte zu ihr. "Sharen!" Er griff an das Messer an seinem Oberschenkel und rammte es in das Eis, versuchte Sharens Arme zu befreien. Er fluchte, ließ das Messer fallen und packte Sharen an den Schultern und schüttelte sie. "Sharen, fass dich! Du musst dagegen ankämpfen, ich weiß das du das kannst!"

"So kalt ...", hauchte sie und ihr Atem stieg als kleine weiße Wolke aus ihrem Mund. Diese Hütte ... nein was sie hörte ... Schritte ... immer wieder Schritte ... Stimmen ... "Nein ich will nicht!", ich Stimme nun mehr ein leises Flehen, als sie die Männer sah, ihre Gesichter sah. "Bitte Herr, bin ein gutes Mädchen ... bin ein braves Mädchen ... immer lieb ... bin immer lieb ... bitte Herr ...", immer wieder wiederholte sie die Worte, während sie langsam in sich zusammen sank. Sie weinte, flehte und bettelte schon fast. "Bitte Herr, lass mich ... bin immer lieb ... bin treu und still ... es ... es tut so weh ...", sie zog die letzten Worte schluchzend in die Länge. Das Eis fraß sich weiter ihren Körper entlang, hinauf zu ihren Schultern und ihre Beine entlang.

Neryll schüttelte den Kopf. "SHAREN!" Er strich über ihre Wange, er biss sich auf die Unterlippe, hob das Messer auf und schnitt sich in die Handfläche... dann drückte er die Hand an ihren Hals... "Erinnere dich, Sharen... Blut ruft Blut... wie haben uns geschworen das Blut niemals zu vergessen..." Es war das seltsamste das sie als Kinder getan hatten... in einem alten Buch das sie in einem Gestrüpp gefunden hatten ging es um viele Dinge... Rituale wie Neryll heute wusste. Eines davon war der Blutsbund, ein Ritual das die Teilnehmer angeblich in Blute verbinden soll, doch dieses Ritual hatte keinen nutzen außer das die Träger sich erkennen würden... Tränen flossen über seine Wangen. "Verlass mich nicht, Sharen... du gehörst hierher, die Vergangenheit ist vorbei..."

Das erste mal, das Sharen ihn ansah. Ihre Augen waren gerötet und Tränen rannen über ihre Wange. Ihr ganzer Körper zitterte und ein Großteil ihres Körpers war in Eis gefangen. "Ich habe gewartet ... jeden Tag gewartet ... hab alles ertragen ... aber du warst nie da ..." All das Leid, als die Schmerzen waren zu ertragen. Ihr Körper hatte die meisten Wunden geheilt und nur einige unschöne Narben zurück gelassen. Doch ihre Seele ... sie war nie geheilt und nur noch ein Scherbenmeer hinter einem dicken Eisklotz.

"Sharen... ich habe dich gesucht... ich habe immer nach dir gesucht... mein Blut hat nach dir gesungen, hat deinen Klang gesucht... doch ich konnte dich nicht finden... doch jetzt bin ich wieder da... und ich höre dein Blut singen..."

"Ja ...", hauchte sie leise eine weitere kleine weiße Wolke aus. Dann sang sie leise, flüsterte schon eher ein Lied. Sie hatten es früher oft zusammen unter der Brücke gesungen, stundenlang teilweise. Sie hatte es nie vergessen. Oftmals hatte sie sich selber in den Schlaf gesungen, doch immer alleine.

Neryll blieb an ihr, ließ das Messer fallen... Er stimmte in ihr Flüstern ein, erfüllte seinen Teil dieses Liedes... wie oft hatten sie gesungen? Wie oft hatten sie sich Mut gemacht. "Vergiss das Eis... das bist... das warst nicht du... Sharen..."

Sie schwieg. Leise summte sie die Melodie des Liedes immer und immer wieder. Langsam wich das Eis und gab sie wieder frei. Doch sie war das Eis. Zum wohle aller ...

Als das Eis weit genug schwand verstummte Neryll langsam. Er sah Sharen in die Augen. "Bitte... mach mir nicht nocheinmal solch eine Angst, Sharen..."

Ihr summen verstummte schlagartig. Sie hob den Kopf und blickte in seine Augen, oder zumindest dorthin, wo sie diese vermutete. "Du hast keine Ahnung, was Angst wirklich ist.", sagte sie ernst und verachtenswürdig. Sie war wieder die Alte, zumindest so weit es ging. Immer noch krochen die Schatten um sie herum, doch vorerst waren sie fort.

"Nein, das habe ich nicht. Nicht so sehr wie du." Neryll drehte sich um und blickte zu dem Spalt... ob das Biest immernoch da war? Vermutlich schon... sie mussten etwas dagegen unternehmen, denn sonst würden sie hier nicht herauskommen...

Sharen holte ihre zwei Glühwürmchen wieder heraus und diese erleuchteten die Höhle. Davor lag im Schatten der Wand das Tier. Es hatte Schuppen und sah aus wie eine 2 Meter lange Eidechse, das einen Hauch von einem Krokodil hatte. Es lauerte, wartete, während die roten Augen sie ansahen. "Was ist das für ein Vieh?" Es sah seltsam aus, mehr als seltsam.

"Das will ich garnicht wissen..." Neryll ging etwas näher heran, aber natürlich nicht zu nahe... sein Schwert war gezogen... er konnte die Wunde sehen die sein Stich dem Biest zugefügt hatte.

Sharen kniete sich auf den Boden und legte die Hand darauf. Eine Weile geschah nichts. Doch dann blickte das Tier auf und wollte davon rennen, allerdings verschwand es vorher in einem Loch, welches im Boden entstanden war. "Wir sollten verschwinden, bevor es wieder heraus kommt." Mit diesen Worten zwängte sich Sharen durch die Spalte zurück und wollte hier nur noch schnell weg.

Neryll nickte und folgte ihr... er hatte diese Höhlen langsam wirklich satt...

Als sie einige Meter gelaufen waren, blieb Sharen stehen. Ihr Vogel hatte einen Eingang gefunden. "Ich glaub, ich weiß, wie wir hinaus kommen.", sagte sie nach einer Weile. Dann lief sie in die Richtung, wo ihr magischer Freund war.

"Das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht." Und sofort war er wieder hinter ihr... er wollte hier raus, wollte endlich wieder das Licht sehen... und er vermisste Lanaya...

Sharen lief vorne Weg und zeigte ihm den Weg auf. Jedoch stopte sie, als sie ein lautes Knurren hörte. Da war schon wieder etwas ...
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Lanaya war bereits schon am frühen Morgen mit Rethan aufgebrochen. Ihn selber hatte sie in der Tasche verstaut, da sie seit etwa einer halben Stunde nicht mehr alleine war. Mehrere Augenpaare folgten ihr und sie wusste, das ein sprechender Schädel ein gutes Argument war, um jemanden als Silos abzustempeln.

Reign keuchte als er sich den Pfeil aus der Schulter riss... Elfenpfeile waren immer schmerzhaft, selbst für ihn. Er hatte versucht mit den Elfen zu reden, doch mit einem Silos wollte man wohl nicht reden... Er schüttelte den Kopf und schleuderte den Pfeil zur Seite... wieder tote... er hatte das nicht gewollt, doch sie haben ihm keine Wahl gelassen.

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Neryll seufzte und schritt vor Sharen. "Nimmt das denn nie ein Ende?"

Lanaya blieb nach einer Weile stehen, als ein Elf vor ihr auftauchte. "Lana, was machst du den hier?", fragte der Elfenmann, welcher in ihrem Alter war. "Ich brauche Hilfe, Tanu." Kaum hatte sie die Worte gesagt, deutete er ihr, ihm zu folgen. Beide verschwanden im Unterholz des Waldes.
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Ins Licht trat ... ein kleines Wesen, gerade mal so groß, das es bis an Nerylls Knie reichte. Doch dieses Tierchen knurrte ihn böse an und schien ihn angreifen zu wollen.