Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

"Sollen wir eine Pause machen?" Neryll blickte Sharen an.

"Brauchst du eine?", frage sie statt zu antworten. Sicher eine Pause würde gut tun, doch hier ... Sie war sich nicht sicher, die Schatten waren überall und die Magie, auch. Würde sie Neryll verlieren, wäre sicher ein Problem aus der Welt, doch damit sanken auch ihre Überlebenschancen, wenn einige Tierchen sie als kleinen Snack betrachteten und Reign, er würde sicher nicht nach ihr suchen, wenn er nicht müsste.

"Ja, lass uns hierbleiben." Er sah zu den Kristallen. "Ihre Nähe ist gut..."

Sharen zuckte mit den Schultern. Sie suchte sich eine Ecke aus, weit weg von ihm und setzte sich dort zwischen zwei Kristalle. Dann schloss sie die Augen und versuchte etwas zu ruhen.

"Hast du hunger?" Neryll griff in seine Tasche und aß einen Apfel... er hatte auch noch Trockenfleisch, etwas Brot und Käse... Er wusste nicht ob Sharen überhaupt noch etwas aß... sie war eine Silos...

"Nein." Und das knurren ihres Magens untergrab spontan ihre Aussage. Wie sie es hasste. Sie hatte weder Hunger noch Durstgefühl mehr, dennoch musste sie Essen und Trinken wie früher. Doch häufig vergass sie es halt.

"Komm her, ich habe etwas dabei... ich denke es wird genug für uns beide sein." Er griff in seine Tasche und winkte sie zu sich.

Sharen murrte etwas. Doch was hatte sie schon für eine Wahl, sie konnte auch verhungern, ohne es zu merken oder verdursten ... Beides nicht schöne Aussichten. Sie stand auf und setzte sich mit zu Neryll. Die Augen wachsam, lag es jedoch nicht daran, das sie ihm nicht traute. Nein, sie beobachtete und zwar durch 8 Augen gleichzeitig.

Neryll griff in seine Tasche, holte etwas Brot und etwas von dem Käse heraus, schnitt Stücke von dem Brot und Käse ab und reichte es Sharen. Er spürte nichts, doch er war wachsam... er war immer wachsam, denn die größten Schönheiten verbargen oft die tötlichsten Geheimnisse...

Sharen nahm es und begann zu essen. Eines der Vorteile war, Bedürfnisse wie essen, trinken, schlafen, gab es für einen Silos nicht mehr. Dafür aber auch keine Freude daran. Das Essen schmeckte für sie immer gleich, das Trinken immer nach Wasser und im Schlaf holten sie die Alpträume ein. Alles im allen ... das war es nicht wert.

Neryll lehnte sich irgendwann zurück, schloss die Augen... Er spürte den Kristall hinter sich, das sanfte Pulsieren das ihn durchlief... "Es wird nie wieder wie früher werden. Wir werden sterben, du oder ich... oder?"

"Es war vorbei, bevor wir uns wieder sahen.", sagte sie. Dann stand sie wieder auf, ging in die andere Ecke der Höhle und setzte sich dort hin. Dann schloss sie die Augen und ruhte. Sie würde es nicht wagen zu Schlafen und das aus gutem Grund.

"Ja." Neryll nickte nur. "Aber so ist es nunmal. Ich werde mich damit abfinden, denn das Leben geht weiter." Er schaukelte sich sanft vor und zurück, eine Hand stets in der Nähe seines Schwertes...

Sharen döste vor sich hin, jedoch hielt sie sich an den Geräuschen ihrer Umgebung fest. Sie konnte und durfte nicht einschlafen, egal wie müde und erschöpft sie auch war. Doch der Schlaf war gefährlich und das nicht für sie. Schon mehr als einmal hatten sich andere deshalb die Finger verbrannt. Alleine in der Nähe ihres Meisters göhnte sie sich etwas Ruhe.

Stunden vergingen und irgendwann erhob sich Neryll. "Wir sollten weiter."

Sharen war sofort hell wach. Zwar nicht ausgeruht, aber etwas erholter als vorher. Sie stand auf und kam zu ihm. Ihre Vögel irrten immer noch durch die Gänge, doch gefunden hatten sie bisher nicht. Sie lief ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei und in die Richtung des Ganges, der sie weiter durch das Höhlensystem führte.

Neryll seufzte und folgte Sharen.

Unterdessen erhob sich Reign wieder... er fühlte sich ziemlich kaputt, sein schädel brummte und er war enttäuscht darüber was Lanaya getan hatte... das seine eigene Schwester ihn so behandelte...

Eine Weile liefen sie schweigend durch die Gänge. Doch dann blieb Sharen stehen. Einer ihrer Vögel hatte etwas gefunden. Dieses Etwas sah das Wesen vor ihm an mit einem leuchtend grünen Blick, ehe es den Vogel, im wahrsten Sinne des Wortes verschlang. Die Verbindung riss ab und Sharen wich etwas zurück. Was war das gewesen ...
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Mittlerweile war es Nacht und Lanaya hatte es sich in einer Baumkrone bequem gemacht. Sie hatte auf dem restlichen Weg kein einziges Wort mehr gesagt. Sie war betrübt und das merkte und sah man ihr an. Starr blickte sie in die Sterne, während Rethan vor ihr auf dem dick Ast lag. Sie würde nicht Trauern, noch nicht und nicht solange sie nicht Neryll selber gesehen hatte.

"Geb die Hoffnung nicht auf, Lanaya. Ich bin zwar nur noch ein Schädel, aber ich glaube dein Freund lebt noch." Rethan konnte bedauerlicherweise nicht viel tun.
Reign hingegen hatte die Aura seiner Schwester aufgenommen und folgte ihr erneut... im Gegensatz zu ihr musste er nicht schlafen oder essen, er konnte einfach immer weiterlaufen...

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Neryll stieß fast mit der zurückweichenden Sharen zusammen, fing sie ab und sah sie an. "Fall nicht hin, Tollpatsch..." Für ihn sah es aus als wäre sie an einem Stein abgerutscht...

Lanaya blickte in die Sterne und schwieg. Nach einer Weile antwortete sie doch. "Ich hoffe es ...", flüsterte sie leise. Dann schloss sie die Augen und wollte etwas schlafen. Nur ein klein wenig Ruhe, mehr nicht.
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Neryll hatte sie nicht einmal richtig berührt, ehe sie halb panisch ihn von sich stieß und zurückwich. Ihr Herz raste schlagartig los und ihr Atem war gehetzt. Man könnte denken, das sie eben einen Marathon gelaufen war. Auf ihrer Wange war wie aus dem nichts ein kleiner Schnitt aufgetaucht, von dem ein Tropfen Blut über ihre Wange ran. Für einen kurzen Augenblick hatte sie die Vergangenheit zurück geholt, sie wieder in dieses Höllenloch geworfen, doch nur kurz. Aber es hätte gereicht, das Neryll jetzt nicht mehr leben könnte.

Neryll war völlig irritiert als sie ihn fast schon panisch wegstieß... er deutete auf ihre Wange. "Sharen... du blutest... was... was ist los mit dir?"

Sharen begriff erst gar nicht, was er von ihr wollte. Dann hob sie die
Finger an ihre Wange und strich darüber. Ihre Fingerspitzen waren
blutrot. Eine Weile sah sie darauf, dann zu Neryll. "Lauf.", flüsterte
sie. Dann drehte sie sich schon um und rannte los. Sie würde ihm später
alles erklären, aber nicht jetzt. Was auch immer ihren Piepmatz getötet
hatte, war ganz in der Nähe und sicher hungrig.

Neryll fragte nicht weiter sondern rannte ihr hinterher... sie würde wissen was sie tat und er hoffte das sie das richtige tat...

Sie bogen zischtausendmal ab. Am Ende wusste Sharen selber nicht wirklich, wo sie eigentlich hin rannte. Sie folgte einfach einem ihrer Vögel, welche etwa 50 Meter vor ihr flog. Dieser entdecke einen schmallen Riss und dahinter eine Höhle. Ohne zu zögern quetschte sie sich hindurch. holte den Vogel zu sich und löschte sein Licht. Das selbe Tat sie mit dem Irrlich, welches Neryll vorraus geflogen war.

Neryll war etwas überrascht von dem plötzlichen stopp, doch er reagierte so schnell er konnte und blieb stehen... er bemühte sich in Sharens Nähe zu bleiben, doch im dunkeln sah er schlecht...