Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

Neryll sah sie an. Dann nickte er. "Ja, du hast recht. Danke, Lanaya." Er streckte sich und lehnte sich weiter zurück um die Sterne betrachten zu können. "Wir werden siegen... und irgendwann in der Zukunft werden wir gemeinsam an diese Zeit denken." Er lachte leise in sich hinein. "Unsere Verbindung wird nicht mit diesem Krieg enden... selbst danach sollte er anhalten." Ihre Hand gab ihm zuversicht, ihre Berührung löste eine Wärme in ihm aus die ihn alles schlimme vergessen ließ... war das ein Zauber? Oder einfach nur seine Gefühle?

Lanaya lächelte und blieb neben ihm sitzen. Ihre Hand blieb weiterhin auf seiner liegen. "Wir sind die Vorbilder für alle anderen." Dann blickte sie hinauf zu den Sternen. Ihre Gedanken gingen zurück, an den Tag, wo sie ihn auf dem Schlachtfeld gefunden hatte. "Ich bin froh, das ich dich damals gefunden habe. Ich will gar nicht wissen, was sonst passiert wäre." Damals hatte sie Angst, was passieren würde, wenn er aufwachte. Wenn sie ehrlich war, hätte sie sich niemals vorstellen können, das sie einmal mit einem Menschen, mit Neryll, die Sterne ansehen würde.

"Ja, darüber bin ich auch froh... und ich bin dir ewig dankbar." Er sah wieder zu ihr und lächelte. "Vielleicht haben eure Götter das so gewollt... vielleicht sollte das alles passieren. Wenn dem so ist dann bin ich deinen Göttern dankbar." Er konnte den Blick einfach nicht von ihr abwenden... lag das an ihr oder daran das sie eine Elfe war? Ihr Gesicht, ihr Körper... alles wirkte auf ihn vollkommen.

Lanaya blickte hinauf zu den Sternen. Vater zeigte heute wieder die schönsten seiner Sammlung, auch wenn die Sonne sie langsam verblassen ließ. "Die Götter haben alles vorbestimmt und ich bin ihnen gefolgt.", sagte sie und blickte zu ihm hinunter. "Vielleicht wirst du ja bald deine Schuld begleichen können." Über ihre Lippen huschte eine kurzes Lächeln, ehe ihre Augen die seine fanden. Diese Augen, diese undurchdringlichen Augen, welche sie in ihren Bann zogen.

"Du bist..." Neryll biss sich auf die Unterlippe und riss sich endlich von ihrem Blick los... ihm kam es vor als würde er sie anstarren... "Du bist faszinierend..." Wie dämlich das klang... er wollte sagen das sie schön ist, wunderschön, schöner als der schönste Sonnenaufgang... doch wie konnte er soetwas sagen? Sie war eine Elfe, jemand vom schönen Volk... vermutlich würde sie ihn mitleidig anlächeln, danke sagen und es wieder vergessen...

Lanaya lachte etwas über seine Bemerkung und wandte den Blick ab. So eine Aussage hatte sie nicht erwartet. Dann sah sie wieder zu ihm. "So, ich bin faszinierend? Was ist faszinierend, meine Ohren, meine Bogenschießkünste, mein Gespür?", fragte sie ihn sichtlich neugierig. Ihre Hand raffte die Decke fester um ihre schmalen Schultern. Man hatte ihr schon gesagt, das sie wunderschön sei, doch nie meinten die Männer ihres Volkes ernst. Jede Elfin war eine Schönheit für sich, was ihr Glück, aber auch ihr Unheil war.

"Nein... nun..." Neryll schloss die Augen und das lächeln das jetzt auf seinen Lippen lag war das lächeln eines schüchternen Mannes... "Es ist deine Schönheit... du bist wunderschön, dein Aussehen, deine Art, alles an dir... du... in meinen Augen bist du... perfekt..." Er wusste das sich röte in seinem Gesicht sammelte, er wusste das er vermutlich lächerlich klang... aber das war Neryll jetzt egal. Er hatte es einfach sagen müssen.

Lanaya trat unbewusst ein breites Lächeln ins Gesicht. Hätte das ein Elf gesagt, hätte sie gewusst, das er es zur nächst besseren auch gesagt hätte. Doch sie glaubt ihm. Vielleicht änderte sich seine Meinung, wenn er andere Elfinen kennen lernte, doch im Moment sagte er die Wahrheit. Sanft legten sich ihre Finger an sein Kinn. "Du bist rot, Neryll.", sagte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es sah ... naja schon fast niedlich aus. Sie hätte nie gedacht, das einem Mann, wie Neryll, die Röte ins Gesicht steigen könnte.

"Ja..." Neryll zuckte mit den Schultern. "Ich bin ein großer Kämpfer, aber mit Frauen hatte ich bisher nie viel zu tun... ich... hab einfach nicht viel erfahrung mit solchen Sachen... hinzu kommt das du eine Elfe bist.... und..." Er seufzte und blickte zum Himmel. "... eine wirklich schöne noch dazu." Er wusste nicht wie sie seine Worte aufgenommen hatte, ihr lächeln schien aufrichtig, doch es könnte vieles bedeuten.

Lanaya lächelte weiterhin. Sie nahm ihre Hand wieder von seinem Kinn. Dann beugte sie sich vor zu ihm und küsste ihn sanft auf die Wange. Doch nur kurz, ehe sie sich wieder zurück zog und ihn ansah. "Danke, es beudeutet mir viel und ich fühle ... nein ... es bedeutet mir besonders viel von dir, danke.", sagte sie lächelnd.

Nerylls Welt begann sich zu drehen als sie ihm diesen kleinen Kuss gab... und ihre Worte... er wusste das er richtig gehandelt hatte, es war richtig gewesen ihr das zu sagen. Eine ganze Weile lang saß er einfach so da, dann fasste er sich wieder und streckte sich. "Die Sonne geht auf... wir sollten uns langsam darauf vorbereiten dass die anderen aufwachen. Alles muss schnellstmöglich zusammengebaut werden und dann müssen wir weiter." Er fühlte sich gut... besser. Er würde diesen Moment niemals vergessen. "Und... danke... es freut mich das dir meine Worte viel bedeuten."

"Nicht du, ich.", sagte sie lächelnd und stand auf. "Ich danke dir." Mit diesen Worten ging sie lächelnd und selbstzufrieden den Berg hinunter. Sie war glücklich, das er solche Worte zu ihr gesagt. Lanaya holte ihren Bogen und ihre Köcher. Sie legte die Decke weg und zog sich die Schuhe an. Anschließend warf sie den Sattel des Pferdes auf eines der Wagen und das Zaunzeug hinterher. Dann nahm sie ein Seil und knotete daraus ein Halfter, welches sie dem Tier umlegte. Lanaya streichelte das Pferd dann noch etwas über den Hals und flüsterte ihm etwas zu.

Neryll stieg auf sein Pferd und lächelte als er Lanaya auf dem Pferd ohne Sattel und Zaumzeug sah. "Ihr reitet ohne Reitzeug?" Es wunderte ihn ein wenig, er erinnerte sich daran das er einmal ohne die Sachen geritten hatte... danach hatte er das nie wieder tun wollen. Das Lager war bereits abgebaut und ihr Zug wieder in Bewegung. Regis organisierte wie bisher immer alles, schickte ein paar Späher voraus und hielt sich stets irgendwo in der Mitte der Menge auf wo er alles überblicken konnte. "Er ist bemerkenswert, oder?"

Lanaya stieg mit Schwung auf das Pferd und kam mit zu Neryll. In aller Ruhe ritt sie neben ihm her. "Ja, ich hasse dieses Zeug. Man hat kein Gefühl damit.", sagte sie und trieb das Pferd sicher neben ihm her. Als er mit den Augen auf Regis aufmerksam machte und ihre Meinung wissen wollte, zuckte sie mit den Schultern. "Er hat den Überblick über alles und scheint die Männer zu kennen. Allerdings ...", sie wandte den Blick von Regis ab und sah wieder nach vorne. "... ich habe mit ihm noch kein Wort gewechselt."

"Kann man es ihm verübeln? Als wir unseren ersten 'Kontakt' hatten waren wir auch keine begeisterten sprecher... Das wird sich sicherlich noch geben." Neryll sah sie an. "Wichtig ist doch das er da ist... Wir können nicht immer alles sofort akzeptieren, doch sie werden es noch lernen."

"Sie müssen es akzeptieren, genau wie wir.", sagte sie. Dann blickte sie in den Wald. "Entschuldige mich kurz, ok. Gleich wieder da." Mit diesen Worten wendete sie ihr Pferd und ritt in die entgegen gesetzte Richtung, ehe sie dann abbog und in einem Teil des Waldes verschwand.

Neryll sah ihr nach und seufzte. Dann blickte er wieder nach vorne. Regis näherte sich. "Ist sie dir unheimlich, Regis?" Regis sah ihn an. "Nein, Sir... aber ich wüsste nicht worüber wir reden sollten." Neryll lachte. "Ja, das kann sein. Vielleicht solltet ihr mal ein paar Worte wechseln." Regis nickte. "Es wäre in diesem Sinne gut wenn wir bei der nächsten Rast vielleicht einmal alle beieinander sitzen." Neryll nickte. "Ich denke darüber nach. Was kann ich sonst für dich tun?" Regis deutet auf die Strecke vor sich. "Unsere Späher sind unterwegs und kundschaften die Gegend nach Gefahren aus, ich wollte das sie das wissen." Neryll nickte.

Die Sonne ging schon langsam wieder unter, ehe Lanaya zu der Gruppe zurückkehrte. Ihr Pferd wirkte sichtlich erschöpft, dennoch streistelte sie es und das Tier trug sie tapfer weiter. Solange, bis sie wieder mit Neryll auf einer Höhe war. Dann stieg sie ab und lief neben ihm her. Das Pferd folgte ihr brav an ihrer linken Schulter und lief ihr, ohne das sie es führte, nach. "Tut mir Leid, es hat doch etwas länger gedauert, als gedacht." Lanaya hatte keine Probleme damit mit Neryll auf seinem Pferd schritt zu halten.

Neryll nickte. "Darf man fragen wo du warst oder ist es nicht so wichtig gewesen?" Er misstraute ihr nicht. Wenn sie etwas zu erledigen hatte würde sie schon wissen was sie tat. Neryll war natürlich neugierig was sie gemacht hatte, das war für ihn ganz normal. Man merkte das es dunkler wurde und bald würde Neryll den Befehl zum halten geben müssen...

Lanaya sah zu ihm. "Ich war beten, außerdem wollte ich wissen, wohin die Silos ziehen.", sagte sie zu ihm. Sie war wirklich länger weg gewesen, als sie wollte. Eigentlich sollten es nur ein, zwei Stunden werden. Nun ging schon die Sonne unter.

"Achso. Ich denke mal sie werden nicht in unserer Nähe sein, oder?" Neryll sah sie von oben bis unten ab... Sorge stand ihm in den Augen, denn er befürchtete das sie den Silos vielleicht etwas zu nahe gekommen war und verletzt worde ist...

Lanaya blickte nach vorne. Selbst wenn sie verletzt wäre, würde sie es nicht zeigen. "Sie ziehen weiter nach Süden, während wir nach Osten ziehen. Zweie haben unsere Spuren entdeckt, aber die sollten uns nicht stören, nicht mehr." Dann blickte sie wieder zu ihm hinauf. "Mach dir keine Sorgen.", sagte sie mit einem kurzen Lächeln und sah wieder gerade aus.

Neryll nickte. "Gut, die Wachen werden diese Nacht aufmerksamer sein, ich habe keine Lust das zwei Silos größere Probleme bereiten... außerdem werde ich Leute bereitstellen... wir dürfen nicht riskieren das diese Silos mitbekommen das wir uns sammeln." Er würde diese Gefahr im Keim ersticken. Späher durften nicht von ihnen berichten sonst wäre vermutlich jetzt schon alles umsonst.

"Du verstehst nicht Neryll.", sagte sie zu ihm und blickte zu ihm empor. "Sie sind kein Problem mehr. Sie sind tot und Weilen jetzt nicht mehr in dieser Welt, nie mehr.", sagte sie klar und deutlich zu ihm. Dann blickte sie wieder nach vorne. In ihren Fingern gribbelte es immer noch von der näheren Begegnung mit diesen Wesen. Doch sie kämpfte dieses unangenehme Gefühl nieder.

"Oh, ich verstehe." Er lächelte. "Nun... danke das du dich darum gekümmert hast, Lanaya..." Er war froh... sie war wirklich eine Hilfe... Nein, keine Hilfe... eine gute Freundin. Jemand auf den ich mich verlassen kann. Bald darauf wurde es zu dunkel und Neryll gab den Befehl zu lagern. Er zog sich vorerst mit einigen Karten und einer Lampe in sein Zelt zurück. Seine Männer saßen in der Mitte des Lagers zusammen, doch so recht schien sich keiner zu trauen ein Lagerfeuer zu entzünden aus der Angst heraus es könnt Feinde anlocken... darum war die Stimmung eher gedrückt...