Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

Neryll wurde irgendwann wach und ließ Lanaya ersteinmal schlafen. Er ging hinaus, organisierte alles und sobald er mit Regis alles durchgesprochen hatte ging er zum Zelt zurück. Als er dann sah das Lanaya immernoch schlief hockte er sich neben sie und schüttelte sie leicht, wobei er genau auf ihre Hand und den Bogen achtete...

Lanaya schien tief und fest zu schlafen, jedoch schloss sich kaum merklich ihre Hand um ihren Bogen. Nur mühsam öffnete sie die Augen und blickte in ein Gesicht. Sie überlegte schon ihren Bogen in gewisse Körperteile des Fremden rammen, als sie Neryll erkannt. Etwas brummend schloss sie nochmal kurz die Augen, ehe sie sich etwas mühsam aufsetzte. Sie rieb sich die Augen und streckte sich etwas. "Morgen ...", sagte sie mit einer noch etwas verschlafenen Stimme.

"Guten Morgen, Lanaya. Das Lager ist fast vollständig abgebaut und ich dachte ich wecke dich mal lieber bevor unsere Kameraden auf den Gedanken kommen das Zelt abzubauen und dich hier völlig verschlafen liegen zu lassen." Er lächelte sie an und erhob sich wieder. "Wir wollen dann bald weiter."

"Ja ... ich komme gleich.", sagte sie und bemute sich, erstmal richtig munter zu werden. Gott, seit Ewigkeiten hatte sie nicht mehr so geschlafen, wie ein Stein. Als sie einiger maßen wach war, ihre Sachen gerichtet hatte und ihren Bogen, wie Köcher geschultert hatte, trat sie aus dem Zelt. Das Lager war wirklich schon völlständig abgebaut, bis auf ein paar Zelte. Lanaya legte die Finger auf die Lippen und stieß einen lauten Pfiff aus, welcher durch das Lager halte. Nach einer Weile kam treu und brav ihr Pferd von gestern angelauf. Sie war stolz auf sich. Obwohl sie das Tier gerade mal ein paar Tage kannte, hörte es schon auf Wort. Ein sehr schlaues Pferd, musste sie zugeben.

Bald darauf war das Lager vollständig abgebaut. "Beeindruckend..." Neryll lachte leicht. "Ich sehe nichteinmal Stallmeister die ihr Pferd so schnell dazu bringen auf sich zu hören, dazu noch mit einem wildfremden Pferd." Er saß bereits im Sattel. "Ich habe mit Regis geredet. Er ist ebenfalls der Meinung das wir uns trennen sollten."

Lanaya sah lächelnd zu ihm hinauf. "Danke." Dann schwang sie sich auf den Rücken des Tieres und blickte zu Neryll. "Na wenn schon alles geklärt ist, dann lass uns los ziehen. Desto länger wir bleiben, desto mehr Zeit verlieren wir." Damit trieb sie das Tier an und dieses gehorschte und lief los. "Wo ist Regis überhaupt? Ich hab ihn noch nicht entdeckt."

"Er ist vorne bei den Wagen und hilft den anderen beim aufladen." Neryll deutete nach vorne wo man die meisten ihrer Leute sehen konnte wie sie die letzten Zeltstücke aufluden. "Und ihr habt euch gestern gut unterhalten?" Fragte er neugierig. Einige Leute hatten erwähnt das Regis und Lanaya gestern eine Weile über irgendwas diskutiert hatten.

Lanaya sah zu ihm und nickte. "Ja, wir haben gemerkt, das wir nicht unbedingt in vielen Dingen die Meinung teilen.", sagte sie nur. Sollten die Leute doch reden, ihr war es egal. Sie hatte ihre Meinung und andere hatten ihre. "Warst du schon mal in Sirea?", fragte sie nach einer Weile Neryll.

"Nein, aber ich habe von dem Unglück gehört welches dort geschehen ist..." Neryll seufzte. "Vor gut zehn Jahren hat es dort einen Massenmord gegeben... jede Nacht starben mehrere Menschen, niemand wusste wieso. Die Leichen wurden selten gefunden bis jemand, durch einen Zufall, auf einige Ruinen unterhalb der Stadt stieß... es stellte sich heraus das unter Sirea eine Art Tempel war... irgendetwas antikes und... naja, von einigen Untoten beseelt... scheinbar haben einige davon jede Nacht den Tempel verlassen und sind an die Oberfläche gekommen um ihren unstillbaren Hunger zu stillen... Man entsandte eine Gruppe Kreuzritter und Kleriker um dem Spuk ein Ende zu bereiten... seitdem herrscht ruhe in Sirea."

"Eine Ruine?", fragte sie mit sichtlicher Aufmerksamkeit. "Die würde ich mir gerne ansehen." Die Untoten wollte sie zwar nicht sehen, aber vielleicht gibt es da ja etwas ... elfisches. Nur weil dort heute ein Dorf von den Menschen steht, heißt das ja nicht, das dort nicht früher einmal Elfen gelebt haben. "Oder drängt uns die Zeit zu sehr?"

Neryll schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke es wird in Ordnung sein wenn wir es uns mal ansehen..." Er sah sie an. "Vermutlich etwas elfisches, oder? Soweit ich weiß war das meiste des Ostens ja früher Elfengebiet... bevor die Menschen mit der Eroberung angefangen haben."

"Nicht alles, aber große Teile. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, das es nicht von den Menschen ist, wenn es unter dem Dorf liegt." Außerdem ... wenn es dort Untote gibt, dann deutete das immer auf Todenmagie hin. Und damals, beherrschten alleine die Elfen die Magie, bevor die Menschen kamen. Das steigerte die Wahrscheinlichkeit auch.

Neryll nickte. "Ja, aber wir sollten trotzdem vorsichtig sein... Man weiß nie was daunten noch alles aktiv sein könnte. Die Ruine ist allgemein bekannt, aber nur wenige betreten den Ort, denn viele Glauben noch immer das er mit Flüchen und dergleichen belegt ist..." Noch konnte keiner von ihnen ahnen dass das Erscheinen der Silos in diesen Ruinen etwas erweckt hat... etwas uraltes was jetzt bereits beginnt sich zu sammeln und an die Oberfläche zu kommen...

"Das so oder so, immer hin hänge ich an meinem Leben, ob du es nun glaubst oder nicht.", sagte sie mit einem leicht amüsierten Lächeln. Dann trieb sie ihr Pferd an und übernahm die Führung. Neryll ließ sie einfach hinter sich zurück, immer hin würde er schon aufholen, wenn er das Bedürfnis danach hatte.

Neryll ritt ihr nicht nach, nur sein Blick folgte ihr. Er lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Konnte er ihr irgendwann alles sagen? Jetzt vermutlich nicht... es war Krieg und da war kein Platz für soetwas.

Lanaya führte die Gruppe an und brachte sie ohne Probleme bis zu Gabelung. Die Sonne begann gerade von ihrem Mittagshoch herunter zu kommen und die Hitze des Mittags begann nachzulassen. An der Gabelung hielt Lanaya an und wartete, bis der komplette Trupp aufgeschlossen hatte. "Jetzt trennen sich unsere Wege erstmal.", sagte sie zu Regis, als dieser mit ihr auf einer Höhe war. "Ich hoffe doch, man sieht sich wieder. Wer soll mich sonst von der Verderbnis befreien.", sagte sie leicht scherzhaft, doch ihr Blick war bitter ernst. Keiner von ihnen wusste, ob sich nicht doch etwas im Wald ihres Blickes entzog.

Regis nickte. "Ich wünsche euch eine gute Reise, passt auf euch auf und kommt gut auf der anderen Seite an." Auch Neryll war nun da. "Regis, bleib wachsam, der Wald kann alles beinhalten." Regis nickte. "Aye, Sir... wir geben schon auf uns acht und sehen uns auf der anderen Seite." Er verneigte sich nocheinmal, dann wandte er sich um und rief Befehle. Neryll war bereits neben Lanaya. "Dann lass uns mal los."

Lanaya sah noch eine Weile zu Regis, ehe ihr Blick zu Neryll wanderte. Dann nickte sie und trieb ihr Pferd an. "Wir müssen ganz schön was raus holen, wenn wir einen Tagesritt und eine Besichtigung herausholen wollen.", sagte sie mit einem leichten Lächeln. Kaum gesagte drückte sie dem Pferd ihre Hacken in die Flanke und galloppierte Neryll regelrecht davon.

Neryll lachte und ritt ihr eiligst hinterher. "Ja, da hast du recht, aber für zwei wie uns sollte das kein Problem sein, oder?" Er liebte den Wind... er hört ihn wirklich singen, ihn antreiben... er genoss es... aber nicht nur das... endlich war er wieder mit Lanaya allein.

Lanaya lachte. Der Wind wehte ihr durch die Haare und peitschte ihr ins Gesicht. Sie fühlte sich frei, so vogelfrei. "Dann überhaupt nicht.", rief sie ihm zu. Der Staub, welchen die Pferdehufe aufwirbelten schlängelte sich durch die Beine der Tiere und bildete hinter ihnen eine dichte Wolke.

Sie ritten problemlos den Tag durch... gegen Nacht lagerten sie dann. Regis hatte ihnen eines der kleineren Zelt mitgegeben, denn langsam machte sich die Kälte in der Nacht bemerkbar. Es fror zwar noch nicht, aber die Temperaturen begannen zu sinken. "Morgen sollten wir dann in Sirea sein... dort werden wir etwas Zeit haben und danach weiter müssen..."

Lanaya hatte ein Feuer gemacht und saß davor. Sie knabberte etwas Brot aus Nerylls Proviant. "Hmm ...", sagte sie nur und riss ein weiteres Stückchen ab, was sie sich in den Mund steckte. Nachdem sie hintergekaut hatte, sah sie zu ihm. "Was denkst du, ob wir in dem kleinen Dorf jemanden finden?"

"Ich denke schon. Vermutlich gibt es viele die sich schon allein wegen der alten Geschichte anschließen... wir kämpfen schließlich auch gegen Silos, die Totenbeschwörer... und Menschen können in der Hinsicht ewig nachtragend sein." Er hatte das Zelt bereits aufgebaut und setzte sich jetzt neben Lanaya und aß ebenfalls etwas von dem Proviant.

"Ich wette mit dir, was auch immer in dem Tempel ist, hat etwas mit Todenmagie zu tun.", sagte sie lächelnd. Dann riss sie ein weiteres Stückchen ab und steckte es sich in den Mund. Nach einer Weile ließ sie sich nach hinten fallen und legte den Rest ihres Brotes auf ihren Bauch. Die Sterne ließen sich heute wenigstens an einigen Stellen mal blicken. Der Mond war ebenfalls hinter einigen Schleierwolken zu sehen, welche ihn unheimlich wirken ließen.

Nerylls Blick wanderte zu ihrem Bauch wo das Brot lag und sofort schossen ihm seltsame Fantasien durch den Kopf in denen ihr Körper, Brot und Honig eine Rolle spielten... Er schüttelte den Kopf, ließ sich ebenfalls nach hinten sinken und blickte zum Himmel hinauf. "Bald kommt der Herbst... ich hoffe das wir bis dahin einen Ort gefunden haben an dem wir uns zurückziehen können... ich will ungern den Winter auf dem Feld verbringen."