Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

"Die Silos.", sagte Lanaya und blickte das erste mal zu Regis. "Es gibt da etwas, das ihr wissen solltet." Sie ging mit ihm noch ein Stückchen weiter in den Wald hinein, damit sie ungestört reden konnten. Die Männer sollten Neryll derweile zurück ins Lager bringen und eines der Zelte aufschlagen. "Ich bin eine Silos.", platzte sie gleich mit der Wahrheit heraus und redete nicht erst um den heißen Brei herum. "Mein Vater war ein menschlicher Silos und meine Mutter eine Elfe. Ich selber kann Magie spüren und habe ... naja den Drang, Todenmagie zu praktizieren. Als wir ins Sirea waren, habe ich das erste Mal eine Grenze überschritten und mich auf diese Magie eingelassen. Wäre Rethan oder besser, Lich nicht gewesen, wäre ich vielleicht jetzt schon eine von ihnen." Sie machte eine kurze Pause, damit er die Informationen erstmal verdauen konnte. "Ich erzähle euch das nicht, weil ich das Bedürfnis danach habe, sonder weil ich euch um etwas bitten möchte, Regis. Sollte ich jemals darüber die Kontrolle verlieren, dann tötet mich, bevor ich jemanden schaden kann."

Sharen blickte kurz zu ihm hinüber. "Vielleicht solltest du die Elfen im Larou-Wald fragen. In zwei Tagen sollten sie Denerim erreicht haben, dann sind sie für uns erstmal unantastbar.", erklärte sie ihm. Dann fand sie den Dolch von Lanaya, welcher in Kylars Arm steckte. Sie zog ihn mit einem Ruck heraus und blickte ihn an.

Regis sah sie an. "Verstehe... nun, das erklärt natürlich einige Dinge. Und wie ich es dir schon damals versprochen habe... solltest du jemals die Kontrolle verlieren werde ich dich töten... doch wir sollten jetzt ersteinmal herausfinden was mit Neryll passiert ist... denn ich glaube er verschweigt uns etwas."

Reign blickte auf den Dolch und fluchte. "Sie ist vermutlich nicht im Wald... ich glaube eher das sie sie umgebracht und ausgeraubt haben... meine Schwester würde sich nicht einfach so fortjagen lassen... das passt nicht zu ihrer Art." Und dennoch hatte Sharen recht... vielleicht sollten sie den Wäldern einen Besuch abstatten...

Lanaya nickte und blickte ihn an. "Darum kümmere ich mich erstmal." Damit wandte sie sich ab, doch blickte sie noch einmal zurück. "Ach und Regis, danke.", sagte sie mit einem Lächeln zu ihm. Dann ging sie wieder zurück Richtung lager. Unterwegs sammelte sie noch einige Kräuter ein. Damit würde sie ihm ein paar Salben machen, um seine Wundheilung etwas zu beschleunigen. Im Lager angekommen ging Lanaya sofort ins Zelt, wo Neryll lag. Sie nahm das Kopftuch ab und befreite damit ihre Ohren aus ihrem Gefängnis. Dann mischte sie einige Kräuter zusammen.

Sharen legte den Dolch bei Seite. "Wenn du willst, du kannst ihn haben." Damit meinte sie den Dolch. Dann kümmerte sie sich weiter um Kylar. "Wenn sie deine Schwester umgebracht haben, muss sie ja hier irgendwo in der Nähe sein."

Neryll kam irgendwann wieder zu bewusstsein, auch wenn er sich schwach fühlte. "Verdammt... wo... wo bin ich?"

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Reign nickte und nahm den Dolch. "Ein gutes Stück... und ja, vielleicht liegt sie hier noch irgendwo... oder sie haben ihre Leiche verbrannt oder gefressen... euch Menschen ist alles zuzutrauen..."

Lanaya legte ihr Hand sanft auf seine nackte Brust, damit er nicht auf die Idee kam, sich aufzusetzten. Sie hatte seine Wunden mit Kräutern versorgt, was auch der Geruch in dem Zelt bestätigte. Noch dazu hatte sie ihren Bogen und die Pfeile abgelegt und ihn mit einer Decke zugedeckt. Nun kniete sie neben ihm und drückte ihm ihre rotes Tuch, welches sie in kaltes Wasser getaucht hatte, auf die Stirn. "Du bist im Zelt, Neryll. Beim Kampf hast du viel Blut verloren und bist ohnmächtig geworden.", sagte sie mit einer sanften und beruhigenden Stimme.
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Sharen verzog etwas das Gesicht. Dann strich sie Kylar noch einmal durch das Fell. "Ruh dich aus.", sagte sie in einem leicht befehlerischen Ton zu ihm. Kylar gehorschte und legte sich nicht unweit von ihr ins Gras. "Nur zu deiner Info, ich würde niemals einen Elfen essen oder irgend ein anderes Wesen."

Nerylls Blick wurde etwas trüb und er wandte sein Gesicht von ihr ab. "Es... mir tut es leid..." Er biss sich auf die Unterlippe. "Ich... ich... verdammt, ich hätte dich beinahe umgebracht..."

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Reign zuckte mit den Schultern. "Du bist nicht der Rest der Menschheit... ist ja auch egal. Hast du ihren Anführer gesehen? Ich denke er ist besessen... niemand würde so wüten wie er wenn er den Arm verletzt hat..."

Lanaya legte ihre Hand auf seine Wange und drehte seinen Gesicht zu ihr. So zwang sie ihn, ihr in die Augen zu sehen. "Es ist o.k., Neryll. Mir ist nichts passiert und das nächste Mal könnte ich es sein, die versucht deinen Geist zu kontrollieren." Er hatte ihr Angst eingejagt, als er sich verändert hatte. Selbst als Lanayas Leben von dieser Blechbüchse bedrohte wurde, wollte sie ihn um jeden Preis zurück holen und das hätte sie auch getan.
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"Niemand kann eine so tiefe Verletzung so schnell wieder ausheilen. Außerdem müsste er ein Elf sein, um sich so schnell zu bewegen und das ist er ganz sicher nicht.", antwortete sie ihm mit kalter Stimme und sah zu ihm hinüber. "Er hat definitiv etwas von einem Bessesenen."

Neryll nickte. "Ich..." Er schüttelte den Kopf. "Ich hoffe dass das nicht nocheinmal geschieht..." Er wollte Lanaya nicht verlieren, wollte sie nicht in Gefahr bringen...

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"Fragt sich nur was ihn befallen hat..." Reign blickte zum Himmel. "Ein Geist, ein Dämon, die Seele eines anderen Silos... es könnte so vieles sein... vielleicht sogar ein gefallener Gott." Er sah zu Sharen. "Glaubst du an euren Gott?"

Lanaya lächelte ihn an und es war ein hoffnungsvolles Lächeln. "Was dich auch immer gesteuert hat, wir werden es aufhalten.", flüsterte sie leise. Dann beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft und zärtlich auf die Lippen. Sie würde mit ihm sogar zusammen durch die Hölle gehen, sie würde alles für ihn tun, einfach alles. Langsam löste sie den Kuss wieder und blickte zu Neryll hinunter. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. "Wir stehen das gemeinsam durch ..."
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Sharen entwich ein klangloses Lachen. "Ich bitte dich, seit meiner Geburt glaube ich nicht daran." Sie zog die Beine mit hinauf auf den Stein und verschränkte sie kreuzweise. "Wenn es einen Gott gäbe, würde er nicht das Elend mit ansehen und wenn doch, halte ich es nicht für sinnvoll ihn dafür auch noch zu verehren."

Neryll nickte. "Ja..." Er biss sich auf die Unterlippe. "Ich weiß wer... oder was es ist..." Seine Augen schlossen sich. "Es kam zu mir bevor du mich gefunden hast... es wusste das ich schwach war, das ich sterben würde... genau das hat es angelockt..."

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"Wenn es einen Gott gäbe, dann könnte er sich nicht immer um alle kümmern. Denkst du die Welt wäre gut wenn Gott es jedem rechtmachen würde? Das wäre unmöglich, denn du kannst niemals die Wünsche aller Wesen erfüllen ohne dabei jemanden zu enttäuschen."

Lanaya setzte sich etwas auf um ihm besser in die Augen zu sehen. "Erzähl mir alles, was du weißt.", sagte sie schon fast fordernd zu ihm. Ihre Hand schloss sich unbewusst um seine. Sie wollte ihn halten, die Angst kam auf, ihn vielleicht für immer zu verlieren.
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sharen blickte hinauf zu den Sternen Dann ließ sie sich nach hinten fallen, ehe sie sprach. "Wenn es wirklich einen Gott gibt, würde er nicht zulassen, das seine Kinder auf der Straße um jeden Krümmel Brot kämpfen müssen und geschändet wurden." Ihre Stimme war kalt und so scharf wie eine Klinge. Tiefe Verachtung schwang in ihren Worten mit.

Neryll schloss die Augen und genoss ihre Berührung. "Ich kenne den Namen dieses Wesens nicht, doch es wurde durch mein Leid angelockt... es ernährt sich vom Schmerz, vom Verlust... und es spürte das ich von beidem mehr als genug haben würde. Es setzte sich in meinen Kopf, sprach mit mir, machte mir hoffnungen... es rettete mich vor dem Tod, versprach mir mich zu schützen... doch gleichzeitig hat es mein Todesurteil gezogen... ich... ich weiß wann ich sterbe... und wie."

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"Dann hasse Gott weiterhin." Reign kannte diese Gespräche zu genüge. "Ich halte es dir nicht vor, es gibt genug Leute die an ihnen zweifeln..." Er hob eine Hand und lächelte als er den Wind verspürte. "Aber allein meine Existenz beweist mir das es soetwas wie Gott geben muss."

Lanaya sah ihn mit einem tief besorgten Blick an. Ihre Hand hielt weiterhin fest seine und ihre Hand legte sich sanft auf seine Brust. "Sag mir, wie.", flüsterte sie leise und kaum hörbar. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf Neryll gerichtet. Sie wollte ihn nicht verlieren, niemals und sie würde soetwas niemals zulassen.
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"Ihre Elfen wart schon immer seltsam.", sagte sie und winkte ab. Dann schloss sie ihre Augen und ruhte sich etwas auf. Sie hörte das flüstern des Windes, das schwere Atmen von Kylar und die leisen Geräusche von Reign Rüstung.

"In der Zeit nach dem Krieg... ich werde mein Ende finden... doch..." Er schüttelte den Kopf. "Ich... ich kann es nicht sagen... es geht einfach nicht..."

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"Nichts großartiges kann durch einen zufall entstehen... außerdem war ich schon auf der anderen Seite... ich habe das Leben nach unserem Ende gesehen, wurde zurückgerissen und wieder in diese Welt gebracht... ich glaube nicht das alles was hier existiert nur ein Zufall ist..."

"Neryll ...", flüsterte sie leise, fast schon betteln. Doch dann wandte sie den Blick ab. Lanaya wollte ihn nicht zwingen, ihn nicht bedrängen. Dennoch blieb das unangenehme Gefühl, ein Gefühl, welches sie auf immer haben würde. Es war die Angst vor Verlust.
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Sharen schien ihm gar nicht mehr zuzuhören. Sie hatte sie Augen geschlossen und erweckte den Eindruck, als würde sie schlafen. In Wirklichkeit dachte sie über seine Worte nach. Vielleicht hatte er recht ... vielleicht regnete es ab morgen auch Äffchen ...

Neryll schüttelte den Kopf. "Nein, Lanaya... ich kann es dir nicht sagen..." Er durfte ihre Hoffnung nicht zerstören... "Auf jedes sterben folgt ein Leben... außerdem ist dieses Wesen nicht Gott. Es muss nicht eintreffen..."

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Reign beließ es dabei, lehnte sich zurück und schloss die Augen... morgen würde es weitergehen... irgendwie. Er wusste noch nicht was sie tun würden, vermutlich zu den Elfenwäldern reisen...

Lanaya sah ihn noch eine Weile an. Dann legte sie sich neben ihn. Ihr Kopf legte sich auf seinen unverletzten linken Arm. während ihre Hand auf seiner Brust ruhte. Sie dachte noch eine Weile nach, ehe sie die Augen schloss. Sie konnte dieses Gefühl einfach nicht abschütteln. Sie wollte ihn nicht verlieren, auch wenn sie es irgendwann musste.

Als sie ruhigre wurde begann auch Neryll seine Sorgen zu vergessen... er lehnte seinen Kopf an ihren und genoss den Moment der Stille... dann war auch er bald eingeschlafen.

Lanaya wurde nach einer Weile wieder wach. Es war noch Nacht und Neryll schlief tief und fest neben ihr. Sie stand leise auf, schnappte sich ihr Kopftuch und verschwand auf dem Zelt. Während sie zu dem Ort des Kampfes ging, band sie sich wieder ihre Ohren nach hinten. Von dort aus ging sie den Spuren nach. Ihr ließ der Gedanke keine Ruhe. Diese Strähne ... es ließ ihr einfach keine Ruhe.

"Du weißt schon das ich dich jederzeit umbringen könnte, oder?" Reign saß auf einem Fels und betrachtete Lanaya wärend sein Schwert an seiner Seite ruhte. "Ich habe dich gespürt... es macht es mir leicht dich zu finden... warum also bist du so töricht und wagst dich allein hier heraus?" Noch immer erkannte er sie nicht wirklich... er hatte Lanaya lange nicht gesehen und die Tatsache das sie ihre Ohren verbarg machte es ihm nicht einfacher...

"Du bist nicht der einzige, der wusste, das ich hier bin.", gab sie zurück, als sie ihn sah. Lanaya war hauptsächlich Sharens starker Energie gefolgt und hatte sie dadurch schnell gefunden. Auch wenn ihr Gespür ihr sagte, das sie noch einige Meter entfernt war. "Ich will dich nur etwas fragen, sonst nichts. Woher kennst du Lanaya?", fragte sie ihn schließlich. Sie wollte sich nicht gleich zu erkennen geben. Immerhin könnte es auch ein Trick der Silos sein und sie versuchten sie mit Hilfe eines Trugbildes ihres Bruders auf ihre Seite zu ziehen.

Reign hob eine Hand und legte eine Hand an seinen Helm. "Sie ist mein Blut, auch wenn meines längst nicht mehr warm ist..." Er löste eine Schnalle und löste den Helm. Das weiße Haar floss aus seinem Helm und auch die Strähne kam wieder zum vorschein... die Haut seines Gesichts war bleich doch wirkte keineswegs tot... Ja, er war ihr Bruder... Lanayas Bruder. "Also? Wo ist Lanaya?"

Lanaya sah ihn an und unterdrückte krampfhaft das Bedürfnis auf ihn zuzustürmen. Sie wollte ihn nur in ihre Arme schließend, wollte sicher sein, das er echt war und nicht nur ein Trugbild ... eine Illusion. Doch sie hielt sich zurück. Mit etwas zitternder Hand griff sie nach hinten zum Knoten ihres Tuches und löste es. Ihre langen Ohren kamen zum Vorschein und sie blickte ihn an. Ihre Stimme bebte leicht und sie spührte, wie die Tränen ihr in die Augen stiegen. "Sie steht vor dir.", flüsterte sie leise und versuchte ihre Emotionen unter Kontrolle zu bekommen.

"Lanaya?" Reign sah sie ungläubig an. "Sie sagten das du tot bist... sie sagten mir das du von Elfen verraten und von Menschen ermordest wurdest..." Er sah sie nicht an, blickte zum Boden... wie konnte er ihr jetzt noch in die Augen sehen. "Ich gehöre zu den Silos..." Er blickte zu ihr. "Lanaya... komm mit mir. Die Silos sind die einzige Möglichkeit für dich zu überleben... wir werden euch töten, früher oder später." Er wollte sie nicht töten...

Lanaya blickte ihn an. Sie war nicht böse auf ihn, das er zu den Silos gehörte. Nein sie war sogar irgendwo froh, da sie ihn dadurch wiedersehen konnte. Ihr Bruder war nicht tot, sie hatte nicht alles verloren, doch würde sie es. Aber sie konnte Neryll nicht verraten ... aber sie wollte auch ihren Bruder nicht wieder verlieren, nicht jetzt, wo sie ihn wiedergefunden hatte ... nach all den Jahren. "Ich ...", sagte sie zögernd, ehe sie den Blick abwandte, "... ich kann nicht." Er war ihr Bruder, doch ihr Herz gehörte einem Mann für den sie sogar durch die Hölle gehen würde. Niemals könnte Lanaya damit leben ihn zu verraten.