Ich sehe was, was du nicht sehen kannst ... (2-RPG mit Nao)

Alica bekam von dem ganzen nicht viel mit. Sie schlief den Schlaf der Gerechten. Erst als sie im Fahrstuhl waren, öffnete sie etwas die Augen. Sie rekelte sich etwas in seinen Armen und brummte etwas. "Ich bin für ein Eis ...", grummelte sie leise an seine Brust. Kaum hatte Alica die Worte gesagt, da war sie wieder eingeschlafen. In ihrem Dorf gab es nie richtiges Eis, sondern höchstens Eiswürfel, aber das war nicht das gleiche. Sie kuschelte sich zusammen und schlief seelenruhig weiter.

Ray schaute überrascht zu Alica runter, als sie wieder einschlief, kam ein Schmunzeln über seine Lippen. Es verging eine Zeit, bis sie im 15. Stock ankamen, die Tür ging auf und vor ihnen erstrahlte ein langer Flur. Die Wände waren mit Kirschbaumholz ummantelt und alles schien sehr luxuriös, sowie Parcival eben, dachte sich Ray.

Er verließ den Fahrstuhl und kurz darauf vor dieser wieder abwärts. Nun stand Ray da, mit Alica in der Hand und endlich in ihrem Zuhause, beinahme zumindest. Eine Tür trennte sie noch von diesem. Nach einigen Schritten kam er vor einer großen Tür an, seitlich an der Wand war ein Kartenleser in die Wand eingebaut. Er steckte die Karte hinein, die Tür öffnete sich und er entnahm anschließend die Karte wieder. Nachdem er durchging, ging die Türe hinter ihnen zu.

Der Raum wurd dunkel, denn es brannte kein Licht, jedoch erleuchteten die Lichter der Stadt den Raum genug, damit man erkennen konnte, wohin man trat. Die Lichter kamen durch eine riesige Fensterfront direkt am anderen Ende des Raumes. Die Fensterfront hatte scheinbar eine eingebaute Schiebetür, durch deren man auf das Dach des Hotels gelangen konnte. Das Dach war schön ausgebaut, mit Holzverkleidungen, einem Pool und überall wurde Glas benutzt, wo es nur möglich war. Es standen sogar einige Liegen bereit um in der Sonne zu baden.

Das Appartment besaß noch eine eigene Kochinsel mit jeder Technik die man sich vorstellen konnte. Ein großes Bad, mit Badewanne, Dusche und jeden Luxus den man nur erahnen konnte. Der Wohnbereich umfasste eine große Coach, einem Fernsehr und wenig Mobiliar. Das schien heutzutage Modern, dachte sich Ray und ging weiter. Er kam im Schlafzimmer an und er hatte es geahnt, Parcival hatte natürlich nur ein großes Bett gewählt. Ray wollte erst wütend werden, jedoch war Parcival immer der Typ für so etwas.

Mit leisen Schritten, fast schleichend, kam er dem Bett näher. Er legte Alica vorsichtig auf das Bett und deckte sie anschließend zu mit einer Wolldecke. Sie schien sehr flauschig. Er setze sich im Wohnbereich auf die Coach, ließ sich nach hinten sacken und schloss die Tür. Nach einiger Zeit hatte auch er endlich seine Ruhe gefunden und schlief ein.

Alica schlief seelenruhig die Nacht durch. Doch dann wurde sie wieder wach. Wie spät es wohl war ... wo war sie überhaupt ... Gerade als sie sich umdrehen wollte, war das Bett zu ende und sie landete mit einem lauten rums auf dem Boden. Mehr als nur verwirrt saß sie nun da, die Decke kreuz und quer um sie herum geschlagen und tastete mit den Händen über den Boden. Ein Teppisch ... etwas hartes ... eine Matratze, welchen ihren Absturz erklärte. Langsam kam sie auf alle viere, ehe sie ganz langsam sich aufrichtete. Ihre Hände griffen in ihre Umgebung, wodurch sie beinahe die kleine Nachtischlampe umgeworfen hätte. Vorsichtig stellte sie diese wieder ordentlich hin, ehe ihre Hand die Wand fand. Alica pellte sich aus der Decke heraus und zog ihre Stiefel aus. Ihre Füße berührten den weichen Boden und ihre Hände glitten an der rauen Wand entlang. Langsam kam sie vorran, bis ihre Hand eine Ecke fand und die Wand in eine Glasscheibe endete. Wie als könnte sie sehen, was vor ihr zu sehen war, blieb sie, mit beiden Händen an der Glasscheibe, davor stehen.

Ray sprang plötzlich auf, als im Schlafzimmer ein lauter Knall zuhören war. Ihm dröhnte ein wenig der Kopf, denn er war gerde erst ein wenig eingeschlafen. Er schlich sich ins Schlafzimmer, denn er wollte Alica nicht wecken, falls sie noch schlief. "Alica", fragte er leise im Flüsterton. Seine Frage beantwortete er selbst, als er Alica sah, wie sie am Fenster stand und durch dieses durchblickte. "Alica, was ist los? Kannst du nicht schlafen", fragte Ray ruhig und kam langsam auf sie zu.

Er blieb einen Schritt von ihr entfernt stehen und schaute sie ruhig an, während die Lichter der Stadt ihr Gesicht erhellen. "Was war das für ein lauter Knall gerade", fragte er nun ruhig und wartete anschließend auf eine Antwort oder Reaktion von Alica. Auch wenn sein Kopf immernoch dröhnte und er am liebsten auf den Boden fallen und schlafen würde, blieb er ruhig stehen. Wie ein Baum der seine Wurzeln in die Erde geschlagen hat.

Alica blickte zu ihm hinüber. Sie schien alles andere als müde zu sein, zumindest nicht mehr. "Ich wusste nicht, wie groß das Bett war.", sagte sie und behielt eine Hand an der Scheibe. "Wo sind wir und wie spät ist es?", fragte sie. Da sie keine Ahnung hatte, wo sie war oder welche Tageszeit es ist. Von ihrem Sturz hatte sie leichte Rückenschmerzen, aber nichts dramatisches. Alica löste sich von der Scheibe und kam langsam auf Ray zu. Sie streckte ihre Hand suchend nach ihm aus. Als sie jedoch an der Kante des Läufers hängen blieb und ihm regelrecht in die Arme fiel, wusste sie, wo sie er war. Alica fühlte sich unwohl in dieser Umgebung, sie wusste nicht, wo was war, sie kannte sich hier nicht aus und konnte nicht einmal den Raum einschätzen, in welchen sie sich bewegte. Er war nicht gerade für Blinde geeignet, was der Läufer bewies.

Ray war ein wenig überrumpelt, jedoch fing er sie auf und hielt sie vorsichtig in seinen Armen fest. "Du wirst deine Umgebung noch kennenlernen. Du musst es nicht überstürzen", sagte Ray flüsternt. Seine Maske war für ihn immer wie eine andere Welt, sie war die Dunkelheit in seinem Herzen, bis er lernte, die kleinsten hellen Strahlen als riesiges Inferno zu sehen. Seine Maske hatte er sich, wie immer, bevor er einschlief aufgesetzt. Natürlich immer um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein und einen Kugelschuss könnte er damit auch abwehren, falls er mal zu langsam ist.

Ray schaute sich um und da es immer noch Nacht war, kombiniert damit das sie erst nach Mitternacht eintrafen, könnte es erst zwischen 2 oder 3 Uhr morgens sein. "Es ist zwischen 2 oder 3 Uhr morgens, es ist noch Nacht und Schlafenszeit", sagte Ray anschließend. "Auch für dich", bemerkte er noch. "Wir sind in unserem neuen Zuhause und du befindest dich gerade im Schlafzimmer. Deinem Schlafzimmer, ich schlafe auf der Coach im Wohnzimmer", antwortete er ihr geduldig.

Er überlegte noch eine Weile, während er sie im Arm hielt. "Du konntest das Bett nicht einschätzen", redete er vor sich hin und während er die Fakten analysierte, fing er plötzlich an ein wenig zu kichern. "Du sollst auf dem Bett liegen und nicht raus fallen, Alica", sagte er amüsiert und streichelte ihr dabei vorsichtig über den Rücken. "Tut es weh", fragte er sie besorgt und das Kichern verschwand.

Alica hielt sich an seinem Oberteil fest, krallte sich regelrecht hinein. Sie war zu Hause ... doch hier war alles fremd für sie. "Lass mich nicht alleine ...", flüsterte sie leise und kuschelte sich an Ray. Sie wollte jetzt nicht alleine sein, sonst würde sie eh kein Auge mehr zubekommen. Die ganze Umgebung, einfach alles war ihr fremd. Selbst das Bett konnte sie nicht einschätzen. Es war wie als würde sie in einem schwarzen Nichts stehen und Ray war ihr halt, um nicht verschluckt zu werden. "Ich will nicht alleine bleiben.", sage sie noch einmal. Alica wollte, das er bei ihr blieb. Morgen würde sie ihre neue Umgebung erkunden und wahrscheinlich auch dabei einiges umwerfen und kaputt machen, doch im Moment fühlte sie sich verloren und nur in seinen Armen sicher.

Ray nickte leicht und ging leicht in die Knie. Er legte ein Arm an den Oberschenkel von Alica und die andere Hand blieb an ihrem Rücken. Mit ein Schwung, als er sich wieder aufrichtete, katapulierte er sie auf seine Arme. "Na gut, ich bleibe heute bei dir", sagte er leise. Er ging mit Alica in den Armen wieder zurück zum Bett, legte sie vorsichtig auf diesem ab und setzte sich anschließend an den Rand. "Ich bleibe hier sitzen und passe auf. Ich werde auch nicht weggehen", sagte Ray in einem ruhigen Ton.

Er gähnte und seufzte innerlich, denn auch er war müde von der Reise. Es war schon lange her, das sein Körper soviel Schlafentzug hatte. Früher wäre diese Zeit kein Problem für ihn, denn im Trainingscamp, wo er ausgebildet wurde, lernten sie mehrere Tage wachzubleiben ohne Müdigkeit auftreten zu lassen. Das war jedoch schon alles lange her. Er dachte sich, das im sitzen ein wenig schlaf bekommen wird, auch wenn es vielleicht ein wenig ungemütlich wird, so ganz ohne Rückenlehne. "Schlaf jetzt, Alica", flüsterte er ihr zu.

Alica klammerte sich an ihm fest, als er sie mit Schwung hochhob. Dann ließ sie sich von ihm tragen, wohin auch immer. Sanft spürte sie die Matratze unter ihrem Rücken. Nachdem sie eine Weile in die Stille gelauscht hatte, legte sie ihre Hand vorsichtig und nach einigem Suchen, auf seine. "Du musst auch Schlafen, Bruder.", flüsterte sie leise. Dann schloss sie die Augen. Sie versuchte zu schlafen, doch die Umgebung war nicht gerade perfekt dafür. Doch sie würde es versuchen.

"Ich werde schlafen, mach dir keine Sorgen.", kam es langsam aus Ray heraus. Er war müde, sein Geist war müde und sein Körper wollte nur noch abschalten. Seine Augen fielen zu und nach einiger Zeit, spürte er die warme Hand von Alica. Er musste ein wenig schmunzeln, ehe er auch einschlief.



Ein neuer Tag brach an, die Sonne ging auf und die Sonnenstrahlen kamen durch die Fenster ins Appartment. Einige Sonnenstrahlen trafen das Bett, jedoch war Ray nicht mehr an seinem Platz. Er war schon wach und bereitete das Frühstück vor in der Küche, wobei die Küche im Wohnzimmer intigriert war. Er machte sich Eier mit Speck in der Pfanne, Pfannkuchen wurden parallel zubereitet. Der Kaffee köchelte und ein aromatischer Duft zog hoch. Der Tisch im Wohnbereich war schon gedeckt. Löffel, Gabel, Messer, Kaffetasse und ein Teller standen für Alica und Ray bereit.

Es war ein ruhiger Morgen und vorallem ein besonderer Morgen. Es war der erste Morgen in ihrem neuen Heim. Ray machte sich bereits einen Plan für den Tag, welche Dinge er noch erledigen müsste, welche Dinge er noch besorgen müsste und noch vieles mehr. Sein Kopf areitete wie eine Maschine seit er aufgestanden war.

Alica wachte nach einer Weile auf. Ihre Hand suchte nach Ray, welcher nicht mehr da war. Stattdessen fand sie aber diesmal den Rand des Bettes. Vorsichtig stieg sie heraus und als sie nach der Wand wieder suchte, stieß sie gegen etwas, das laut scheppernd zu Boden fiel und zerbarst. "Tschuldigung!", rief sie laut, da sie ahnte, was es war. Als sie sich hinkniete, um die Scherben aufzusammeln, behielt sie recht. Es war die Nachttischlampe, welche sie gestern schon fast umgeworfen hatte. Diesmal hatte sie diese richtig erwicht. Sie war es nicht gewöhnt, das auf dem Nachttisch etwas so zerbrechliches stand, wer war überhaupt auf die Idee gekommen ....

Ray hörte wie etwas zerbrach. Das Geräusch kam difinitiv aus dem Schlafzimmer und da kam auch schon die Entschuldigung in den Raum geflogen. "Macht nichts, aber pass wegen den Scherben auf!", rief er laut und bereitete weiter das Frühstück vor. Es wird noch einiges zu brüche gehen, dachte er sich und musste bei dem Gedanken ein wenig schmunzeln. "Das Frühstück ist gleich fertig!", rief er Alica entgegen.

Seine Hände arbeiten wie eine Maschine, während er seinen täglichen Plan durchging. Heute wird ein anstregender Tag werden, dachte er sich. Er drehte die Kochplatten ab, nahm die Pfanne mit den Eiern und Speck in die Hand und ging damit zum Esstisch. Er schauffelte Alica eine größere Portion auf den Teller und bediente sich selbst mit einer kleineren. Die leere Pfanne legte er auf eine kühle Kochplatte. Mit einem fröhlichen Pfeifen nahm er die Kanne mit den aufgesetzten Kaffee und füllte den Becher von Alica und seinen Eigenen. Die Kanne stellte er anschließend auf den Tisch. Ray setzte sich auf seinen Platz und wartete nun geduldig auf Alica. Er wussste, das Alica ihre Umgebung erkunden musste, deshalb nahm er sich all Zeit der Welt und wartete auf sie.

Alica hatte versucht so viele Scherben, wie möglich aufzusammeln oder zumindest die, welche sie fand. Dann ging sie vorsichtig Richtung Tür, wo auch immer sich diese befand. Nach einer Weile fand sie den Durchgang und trat langsam und vorsichtig ins Wohn-/Esszimmer. Die eine Hand ausgestreck fand sie als erstes den Stuhl und Ray. "Wohin kommen die Scherben?", fragte sie ihn. Sie fürchtete, das wenn sie selber weiter sucht, das sie dann nie zum Essen kamen. Außerdem hatte sie Hunger, was ihr knurrender Magen beim Geruch des Essens , bestätigte.

Seine Augen wanderten zu Alica's Hand und er lächelte ein wenig. "Warte, ich nehme dir das ab.", sagte er ruhig und stand auf. Er hielt seine Handfläche auf und mit der anderen Hand führte er Alica's Hand, ehe er sie langsam drehte und die Scherben fielen in seine Handfläche. "Hab einen kleinen Moment Geduld.", sagte er, während er zum Mülleimer lief und dort die Scherben reinfielen ließ. Er kam mit schnellen Schritten zurück, nahm die Hand von Alica und führte sie zu ihrem Stuhl. "So nun iss bitte, sonst wird es noch kalt. Ich hoffe es schmeckt dir", sagte er und machte sich derweil zu seinem Stuhl. Während er sich setzte, erklärte er noch was sich auf den Tellern befindet und es zu essen gibt, "Eier mit Speck, Pfannkuchen und in der Tasse ist Kaffee."

Alica stand da, wie eine Salzsäule. Langsam ließ sie sich von Ray zu ihrem Platz führen, ehe sie sich hinsetzte. Vorsichtig tastete sie nach dem Besteck, ehe sie mit der anderen Hand ihre Tasse suchte. Sie hob sie vorsichtig an die Lippen und nippte daran. "Hm ... der ist gut.", sagte sie lächelnd und trank vorsichtig noch einen Schluck. Dann setzte sie die Tasse wieder ab und legte ihre nun wieder freie Hand an den Teller. Anschließend suchte sie sich mit dem Besteck das Essen zusammen. Doch nach den ersten paar Bissen hörte sie auf und blickte zu ihm. "Ray ... warum soll ich dich Adam nennen und wieso nennen dich alle anderen so?", fragte sie eine Frage, welche sie seit ihrer Ankunft beschäftigte.

Ray nahm seine Tasse in die Hand, nippte an dieser und bewertete seinen Kaffee. "Ja, er ist nicht schlecht.", meinte er anschließend zu Alica. Als Alica die Frage stellte, vor deren sich Ray fürchtete, musste er erstmal kräftig schlucken. Dann kamen langsam Wörter aus seinem Mund gekrochen, "Weißt du Alica, ich habe viele Namen und hier nennen sie mich Adam." Er dachte eine weile, ehe er Alica fragte: "Aber solange ich dein Bruder bin sind Namen egal oder?". Ein leichtes Lächeln kam über seine Lippen und er nahm einen großen Schluck vom aus der Tasse und stellte sie wieder ab. Vorsichtig ergriff er das Messer und die Gabel und fing an das gebrantene Ei in Stücke zu schneiden, ehe mit der Gabel einen Speckstreifen aufnahm und dazu ein Stück vom Ei. "Ich muss später noch einige Dinge erledigen, aber ein Chauffeur wird vor dem Hotel warten, falls du irgendwo hin möchtest und bei anderen Wünschen musst du einfach bei der Rezeption anrufen. Du musst einfach nur die 0 vorwählen am Telefon", sagte er und schob sich seine beladene Gabel in den Mund.

Alica sah ihn noch eine Weile an. Sie aß jedoch nicht weiter. "Was verschweigst du mir, Ray?", fragte sie ihn. Natürlich war er, egal wie er hieß, ihr Bruder. Doch er war ihrer Frage ausgewichen und hatte sich drumherum geredet. Vielleicht hatte sie sich damit schon einige Male abgefunden, doch sie wollte es wissen. Von Anfang an hatte sie das Gefühl, das er nicht ganz ehrlich zu ihr war und es Dinge gab, welche sie noch nicht wusste. Doch nun, da sie schon Geschwister waren, sich eine Wohnung und ein Teil des Lebens teilten, wollte sie es wissen. Alica würde diesmal auch nicht aufhören mit fragen, bis er ihr endlich alles erzählte.

Ray schaute überrascht zu Alica und legte den Kopf in den Nacken. Ein lautes Seufzen ertönte und danach ein leises lachen. "Ich habe nichts anderes von meiner Schwester erwartet.", sagte er anschließend und hörte auf zu lachen. "Ich verschweige dir nichts, Alica. Es ist nur..", während er sprach bekam er langsam einen Kloß im Hals. Nach kurzer Pause sprach er weiter, "ich muss langsam zur Arbeit." Mit einem kichern stand er, ging zu Alica und wuschelte durch ihr Haar. "Du hast meine Anweisungen gehört, kleine Schwester.", sagte er mit einem strahlen im Gesicht und einer fröhlichen Stimme. Er konnte ihr es nicht sagen, noch nicht oder vielleicht niemals. Er wandte sich ab von Alica und ging langsam zur Eingangstür.

Alica wandte sich zu ihm um, nachdem sie wieder ihre Haare gerichtet hat. "Ray!", rief sie ihm nach und wollte ihm folgen, doch wohin. Sie wusste ja nicht mal, wo die Eingangstür lag. "Du kannst doch nicht einfach gehen und mich hier stehen lassen!" Sie war wütend auf ihn und machte daraus auch kein Geheimnis. Stur wie ein Esel stand Alica da und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Er schildete ihr immer noch eine Antowort und sie würde so lange nicht mit ihm reden, bis sie ihre Antwort hatte.

Ray drehte sich um und schaute Alica ruhig an. Er hätte nicht gedacht, das Alica so reagiert. Es war verständlich, sie kannten sich ja noch nicht so lange, dachte er sich. "Alica, ich heiße hier Adam damit niemand hier meinen Namen kennt.", sagte Ray. Sein Blick wanderte zur Uhr an der Wand, er hatte noch 5 Minuten, dann müsste er dringend los.

Mit langsam Schritten ging er auf Alica zu und blieb dann kurz vor ihr stehen. "Als Adam kann ich dich besser beschützen, denn der Name Adam hat in New York die Macht dazu.", sagte anschließend und legte eine Hand auf ihre. "Ich habe dir noch nichts verschwiegen, denn auf deine Fragen antworte ich immer, weil du jetzt meine kleine Schwester bist.", sprach er ruhig und hängte noch zum Anschluss, "Ein älterer Bruder braucht doch auch seine Geheimnisse vor seiner kleinen Schwester.", ran.

"Vor was willst du mich beschützen?", fragte sie ihn. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum er Angst um sie haben müsste. Es gab so viele Mädchen in der Stadt, welche noch eher gefährdet waren, also warum sie? Sie verstand es nicht. Vielleicht lag es daran, das sie nie in der Großstadt gelebt hatte. Ihr Leben sollte eigentlich immer aus einem Mann, Kindern und einem Haus bestehen. Dennoch, sie löste sich von ihm und wandte sich ab. Es schmerzte sie, das er ihr wohl nie die ganze Wahrheit sagen würde. "Wolltest du nicht gehen?", fragte sie ihn. Alica wollte jetzt ihre Ruhe, niemanden mehr hören oder bei sich haben.

Ray schaute Alica an und seuzfte innerlich, ehe er sich wieder umdrehte. "Pass auf dich auf und hör auf meine Anweisungen, bitte Alica.", sagte er und schritt davon. Er ließ die Tür zufallen, als er hindurch war. Ray ging bereits seinen Tagesplan durch erneut. In der Empfangshalle angekommen, ging er zur Rezeption. "Es müsste eine Tasche auf den Namen Adam abgegeben worden sein.", sagte er und direkt darauf überreichte der alte, Mann von gestern Nacht, die Tasche. "Danke sehr", sagte Ray noch anschließend und ging davon. Bevor er jedoch noch die Empfangshalle verlassen hatte, drehte er sich um und schrie: "Jeder Wunsch wird erfüllt, welcher vom obersten Appartment verlangt wird!"

Der Maybach stand bereits vor der Tür und der Chaffeur hielt die Tür auf. "Boss.", sagte dieser und verbeugte sich. Ray stieg ein, es würde wieder werden wie früher, jedoch mit einem großen Unterschied. Er wird keinen Feind übrig lassen. NIEMALS, schwor sich Ray und als er einstieg, fuhr der Wagen schon los. "Wir müssen zu Vincent.", sagte Ray und ließ sich anschließend in den Sitz fallen. Er konnte seine Gedanken nicht bündeln, denn er dachte an Alica. Es wird schon alles gut gehen, redete er sich ein.

Alica wartete, bis die Tür zugefallen war. Dann wich ihr Trotz und ihr Ärger, Traurigkeit. Sie war enttäusch, da sie wirklich gedacht hatte, er würde ihr so weit vertrauen, das er ihr alles erzählen würde. Irrtum.
Nach einer Weile machte sie sich wieder daran ihre Umgebung zu erkundigen. Bei der Gelegenheit warf sie noch ein paar Stühle, Teller und eingie andere Dinge um. Anschließend begann sie etwas umzuräumen. Alles was sie an Möbel bewegen konnte und nicht an der Wand stand, landete dort. So hatte sie wenigstens genug Bewegungsfreiraum, damit sie nicht immer irgendwo darüber stolperte. Anschließend hüfte sie schnell unter die Dusche, welche sie nach einer halben Ewigkeit fand und zog ihre Sachen wieder an. Nun wusste sie nicht mehr, was sie machen sollte. Nur mit mühe und Not bekam sie den Fernseher an und schaltete durch die Kanäle, bis sie an einer Musiksendung hängen blieb.

Der Maybach fuhr vor einem Bürogebäude vor. Der Chaffeur öffnete Ray die Tür und Ray stieg aus. Sein Blick war in den Himmel gerichtet, ehe er nach einer kurzen Verschnaufpause ins Bürogebäude ging. Nach einer kurzen Zeit kam er wieder raus mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Ist etwas passiert, Boss?", fragte der Chaffeur und verbeugte sich. "Ich habe mich um ein kleines Problem gekümmert.", antwortete und setzte sich wieder ins Fahrzeug.

"Fahr mich bitte in die Einkaufstraße.", sagte Ray und zückte nebensei sein Hände. Er wählte eine Nummer und nach einer kurzen Wartezeit ging eine männliche Stimme ran. "Ja, wer ist da?", fragte die Stimme. "Parcival, ich bins. Heute wirst du in den Krieg ziehen.", sagte Ray und dann herrschte Stille. Die Stille wurde von Parcival gebrochen, "ich habe sehr lange auf diesen Tag gewartet, Adam. Mit wem?", fragte Parcival mit europhie in der Stimme und aus Ray's Hals kam ein lautes Gelächter. "Niemand wird es überleben, niemand wird übrig bleiben! Störe sie alle!", schrie Ray ins Handy und legte dann auf.

"Boss, wollen sie immernoch zur Einkaufsstraße?", fragte der Chaffeur. "Natürlich, heute ist ein Tag zum feiern.", sagte Ray. Sein altes Leben kehrte langsam wieder zurück, jedoch hatte er nun eine kleine Schwester und diese wird er beschützen. Auch wenn er jeden vernichten muss. "Boss, das war das Bürogebäude von Vincent oder?", fragte der Fahrer vorsichtig. "Nein, jetzt gehört es niemanden mehr.", sagte Ray.

Alica langweilte sich fast zu Tode. Sie schaltete nach einer halben Stunde den Fernsehr aus und wandelte wieder durch das Appartment. Als sie an der Zimmertür vorbei ging, blieb sie stehen. Dann dachte sie nach. Ach was solls ... sagte sie sich und suchte ihre Stiefel zusammen. Anschließend kämmte sie sich noch einmal das Haar und steckte es wieder mit der Spange von Parcivel hoch. Dann ging sie zur Tür und verließ das Appartment. Als sie den Fahrstuhl fand, glitt ihre Hand über die Knöpfe. Nur mit mühe konnte sie die Vertiefungen spüren und drückte auf E für Erdgeschoss. Leise fuhr der Fahrstuhl los und eine Stimme sagte laut: "Sechste Etage." Hatte sie sich verdrückt ... als die Fahrstuhltür aufging, blieb sie wie angewurzelt stehen. Dann stieg jemand mit ein und stellte sich neben sie. Dann fuhr der Fahrstuhl weiter. Derjenige neben ihr, schwangte leicht hin und her. "Kennen Sie sich hier in New York aus?", fragte Alica nach einer halben Ewigkeit leise. Derjenige sah zu ihr und sie ebenfalls. "Ja, wieso fragen Sie?", antwortete ihr eine männliche Stimme. "Ich wollte mich etwas umsehen, vielleicht können Sie mir sagen, wie ich an die besten Orte hier komme." Stille ... eine scheinbare Ewigkeit. Sie spürte einen leichten Luftzug vor ihrem Gesicht. "Vielleicht sollte ich Sie begleiten und Ihnen ein paar Dinge zeigen." Die Stimme klang etwas erheitert. "Danke, aber ich denke ich kam schon alleine klar.", mit diesen Worten wandte sie den Blick wieder ab. "Sie sind blind, nicht war? Der ungenaue Blick, die Reaktionslosigkeit auf herannahende Gefahr." Alica lief es kalt den Rücken hinunter, als sie merkte, das es kein Windzug war, sondern wahrscheinlich seine Hand, die ihre Reaktion getestet hatte. "He, ist ok. Ich bin Chris, es würde mich freuen, Ihnen etwas die Stadt zu zeigen. Und keine Angst, ich bin Krankenpfleger, ich tu niemanden etwas.", sagte der Mann neben ihr aufmunternd. "Erdgeschoss.", dröhnte sie Stimme aus dem Lautsprecher wieder und die Fahrstuhltür schwang auf. Alica trat heraus und Chris neben ihr. "Also gut, aber ich schreie, wenn Sie auch nur an etwas falsches Denken." Ein amüsiertes Lachen neben ihr, dann nahm er vorsichtig ihre Hand und legte sie auf seine Schulter. "Keine Panik, ich beisse schon nicht. Haben Sie übrigens auch einen Namen?" "Alica.", antwortete sie auf seine Frage, ehe sie losliefen. An der Rezeption sagte sie noch zu dem Mann, das er Ray ausrichten sollte, falls sie nicht vor ihm wieder da war, das sie mit Chris in der Stadt unterwegs war. Anschließend verließen die beiden das Gebäude und tauchten in den Tummult der Stadt ein.