Wenn die Welt in Flammen aufgeht (2er-RPG mit Satoru/16+)

Lanaya sah ihn etwas verwirrt und dann enttäuscht an. "Ich hatte nicht vor es dem Rest der Menschheit zu erklären." Mit diesen Worten stand sie wieder auf. Dann sah sie zu ihm hinunter und lächelte. "Pass auf, ich zeig dir mal etwas." Anschließend schloss sie die Augen und lauschte wieder dem Wind. Sie drehte sich dann etwas, legte die Hände wie einen Trichter an den Mund und dann heulte sie, so wie es ein Wolf tun würde. Das Geräusch schallte über die Wiesen, ehe es verklang. Kurze Zeit später, erfüllte ein weiteres Geräusch, ein ähnliches die Wiesen. Dann stimmte Lanaya wieder ein ähnliches gehaule an, ehe die Antwort wieder zurück kam.

Neryll blickte in die Ferne. "Wölfe? Oder andere Elfen die deinen Ruf aufnehmen?" Er verstand nicht vollends was sie ihm damit sagen wollte. Er war ein wenig verwirrt. Die Elfen beherrschten Tiersprachen und konnten durch den Wind mehrere Meilen weit kommunizieren? Er begriff es einfach nicht...

Lanaya sah ihn an und lächelte. Dann hielt sie ihm die Hand hin. "Nicht sehen, fühlen." Sagte sie lächelnd. Sie wollte ihm dieses Gefühl geben, das Gefühl von Natur und Freiheit. Unbedingt wollte sie ihm zeigen, was es bedeutete mit den Göttern ihrer Welt zu leben.

Neryll ergriff ihre Hand und schloss die Augen... er fühlte und spürte was sie meinte... es war so berauschend das er ein wenig ins wanken geriet, sich aber automatisch wieder fing. "Es... ich... bin sprachlos..." Was hatten die Menschen nur getan?

Lanaya stand neben ihm und hielt seine Hand. Dann blickte sie zu ihm und flüsterte leise. "Spürst du den Wind, hörst du ihn flüstern?", fragte sie ihn und erneut erklang das jaulen des Wolfes über den Wiesen. "Sprich mit ihm ... hör den Ruf der Welt und sprich mit ihm.", flüsterte sie leise. Dann gab sie seine Hand frei.

"Ja... ich... ich höre es, spüre es..." Es war überwältigend... und er antwortete... diese Nacht würde er niemals vergessen, nie würde er verdrängen was er erlebt hatte. Eine Antwort auf das Jaulen der Wölfe kam aus seinem Mund, hallte über das Land und zeigte Neryll was es bedeutete wirklich ein Teil der Welt zu sein...

Lanaya lächelte. Jeder war etwas besonderes, dennoch waren sie alle ein Teil der gesamten Welt. Alle waren sie gleich, alle waren sie eine Einheit. "Wir sind besonders, aber dennoch alle gleich.", flüsterte sie ihm zu. Dann antworte der Wolf Neryll. Lanaya antwortete für Neryll. Kurz danach erklang ein weiteres heulen, jedoch von einem anderen Tier.

Neryll öffnete die Augen. "Danke, Lanaya... das..." Er schüttelte den Kopf. "Es gibt viel zu tun wenn wir diesen Krieg ersteinmal gewonnen haben..." Er lächelte leicht und horchte dem Ruf der Wölfe. "Die grauen Wölfe..." Er grinste und blickte zu Boden. "Was denkst du darüber?"

"Die grauen Wölfe?", fragte sie ihn etwas verwundert. Dann hörte sie ebenfalls auf den Klang der Wölfe. Doch schließlich nickte sie lächelnd. "Ja, warum nicht." Dann wehte der Wind wieder und flüsterte leise um ihre Ohren. Schließlich sah sie die Ebene hinunter. "Der Weg ist lang, aber wir gehen nie alleine.", flüsterte sie leise. Sie wusste, das die Götter ihnen folgen werden und sie schützen, wie leiten würden.

"Ja, und grau ist unsere Farbe... denn wir sind weder schwarz noch weiß, wir akzeptieren jeden Wolf solange er nur für die gemeinsame Sache kämpft... die Sicherheit des Rudels." Neryll lachte. "Ich bin zuversichtlich... lass uns hoffen das wir diesem Chaos ein Ende bereiten können..." Er sah Lanaya in die Augen. "Es ist spät... sollten wir langsam schlafen?"

Lanaya blickte zu ihm und sah ebenfalls in seine Augen. Diese endlosen dunklen Augen, welche nun anblickten waren undurchdringlich. Wenn die Augen das Tor zur Seele waren, dann war seine unergründlich. "Ja, so weit es geht." Sie hatte etwas geschlafen, als er im Dorf war. Sie konnte einfach nicht schlafen, wenn sie es musste. Ihre Sinne arbeiteten auf hochtouren und das immer. Doch dann wandte sie den Blick ab, sie konnte einfach nicht ewig in seine Augen blicken. Es war ihr ... unangenehm. Sie hatte das Gefühl, das er mehr sah, als es gut war für sie. "Lass uns schlafen gehen."

Neryll musste lächeln... ja, Die Augen waren ein Spiegel der Seele und in ihren Augen las er viel... sehr viel. Er war ein einfacher Soldat doch auch ein Soldat lernte irgendwann die Gefühle seiner Feinde zu erkennen... das konnte im Kampf hilfreich sein, denn wenn du weißt das dein Feind ängstlich ist hast du schon halb gewonnen. Er ließ sich vollends zu Boden sinken und schloss die Augen. Keiner von ihnen würde erwarten das sie morgen mehr unterstützung erhalten würden als gedacht... denn ihre Rettungsaktion blieb nicht unbemerkt, das menschliche Ehepaar erreichte bei Einbruch der Nacht Lohain und erzählte von dem was passiert ist... und es schien als würde das den Entschluss einiger unsicherer festigen.

Lanaya setzte sich ins Gras und blickte in die Ferne. Das heulen der Wölfe erklang noch lange über den Hügeln. Letztendlich gesellte sich auch eines der Tiere zu ihnen. Lanaya war noch munter, als das Geschah. Das Tier konnte sie genauso gut angreifen und töten. Doch es lief langsam um die beiden herum, während wachsame Augen jede Bewegung verfolgten. Lanaya saß nur da und beobachtete das Tier ebenfalls. In einiger Entfernung legte sich der Wolf hin und sah sie weiterhin an. Lanaya legte sich ebenfalls ins Gras und betrachtete das Tier eine Weile, ehe sie die Augen schloss. Der Wolf lag weiterhin neben ihnen im Gras und wachte wie ein unheimlicher Geist über die beiden.

Am nächsten Morgen erwachte Neryll sehr früh. Er bemerkte den Wolf der sich zu ihnen gesellt hatte, nahm aber keine allzu große Notiz von ihm. Er setzte sich auf und betrachtete Lanaya... sie sah wirklich schön aus wenn sie schlief.. naja, eigentlich sah sie immer schön aus aber das hier... irgendwie war es niedlich. Sollte man es so nennen? Er wusste es nicht, schüttelte den Kopf und stand auf. Er streckte sich ausgiebig und entschied sich dann dafür etwas zu erjagen... es war noch eine ganze Weile bis Mittag und er wollte ungern mit knurrenden Magen losziehen...

Der Wolf sah kurz zu Neryll und dann wieder nach vorne. Kaum nahm Lanaya eine Bewegung wahr, wachte sie auf und sah zu Neryll. Sie streckte sich etwas und blickte zu Neryll. "Gut geschlafen?", fragte sie ihn und setzte sich auf. Ihr Blick fiel kurz auf den Wolf, welcher immer noch an ihrer Seite saß und wachte. Sie hatte zwar erwartet, das er wieder weg war, aber nein, er war geblieben. Vielleicht war das eines von Nerylls Wundern, die er wollte. Schwester hatte ihnen geleit gegeben und sie beschützt. "Wo willst du hin?", fragte sie ihn und richtete etwas ihre Haare.

Er lächelte ihr zu. "Ich habe gut geschlafen und wollte uns etwas zu essen besorgen... ich denke hier in der Gegend wird es noch ein wenig Wild geben." Er blickte zu dem Wolf... ja, wunder traf es richtig, der gestrige Abend war ein Wunder gewesen...

"Warte, ich komm mit.", sagte und stand auf. Anschließend griff sie nach ihrem Bogen, welchen sie im Schlaf wie immer neben sich gelegt hatte. Kaum war sie aufgestanden, bewegte sich seit dem Abend auch drr Wolf. Er kam auf die Pfoten und verschwand über die Ebene. "Wir belassen es aber bei soviel, wie wir brauchen, sonst erzörnen wir sie vielleicht noch." Damit meinte sie natürlich 'Schwester', die Herrin aller Tiere. Anschließend schulterte sie den Bogen und blickte zu Neryll. "Also wollen wir?"

"Natürlich, nicht mehr als nötig." Neryll lächelte und zog ebenfalls seinen Bogen. Im Gegensatz zu den meisten seiner ehemaligen Kampfgefährten trug er keine Rüstung. Seine Kleider waren der einzige Schutz den er brauchte, auch wenn das bedeutete das er verletzlicher war gab es ihm wenigstens die Gewissheit das er nicht zu langsam oder zu laut sein würde... er hasste es unbeweglich zu sein. Er vertrieb diese Gedanken und bereitete sich auf die Jagd vor... ein ausgewachsener Hirschbulle würde ihnen gewiss reichen...

"Na dann los.", sagte sie lächelnd. Dann lief sie los Richtung Waldgebiet. Es war nicht der Teil des Waldes, welchen sie verlassen hatten, sondern ein anderes weit entfernteres Stück davon. Der Morgen war klar und wolkenlos und die Sonne begann langsam das Land zu erwärmen. Sie war neugierig und wollte wissen, wie Menschen jagten. Ein Elf schlich lautlos durch das Unterholz und konnte Pfeile knapp an Bäumen vorbei auf jedes beliebige Ziel richten, solang es nicht vollständig verdeckt war. Doch Menschen, desen Bogenkünste meist nicht so ausgereift waren, wie die einer Elfin, mussten sich sicher anders behelfen.

Neryll der merkte das sie ihm die Führung überlies lief voraus... natürlich kam er sich vor wie auf der Probe und fragte sich ob sie ihre Kunst mit der seinen vergleichen würde. Lautlos schlich er durch den Wald, hielt ausschau nach etwas bestimmten, aber noch nicht nach Wild... bald fand er einen kleinen Bach und lächelte. Dem Verlauf folgend stieg er den Bach herab und entdeckte bald was er suchte.
Eine Art kleiner See, nicht größer als drei Meter im Durchmesser, hatte sich hier gebildet und bietete eine hervorragende tränke für Tiere... Neryll überprüfte nocheinmal den Wind, ging im weiten Bogen um die Tränke herum und verharrte. Der Wind wehte von dem See weg und verwarf somit seinen Geruch und gleichzeitig hatte er einen guten Blick auf die Geschehnisse. Bald darauf entdeckte er einen Hirsch... es war ein Sechender, nichts großartiges aber ein gutes Tier. Er zog drei Pfeile aus seinem Köcher und hielt sie fest. Dann lockerte er sein Katana und so das er es schnellstmöglich ziehen konnte... Das was er plante war Riskant, doch wenn er mit dem Bogen nicht richtig traf könnte es passieren das der Hirsch entkommt. Außerdem wollte er Lanaya beweisen das er auf eigene Art jagen konnte.
Er nahm seinen Bogen und zielte in Richtung des Hirsches und feuerte ab. Der Pfeil verfehlte den Hirsch um knapp einen Meter, doch es schreckte ihn auf und natürlich versuchte es zu fliehen. Neryll grinste und feuerte den nächsten Pfeil ab. Wieder verfehlte er, doch da er direkt vor dem Hirsch vorbeiflog zwang er den Hirsch in eine andere Richtung. Neryll veränderte seinen Position, feuerte den dritten Pfeil ab und lenkte den Hirsch zu der Stelle an der er ihn haben wollte. Der Hirsch, durch die Pfeile in Panik geraten und auf der Flucht, wollte ins Gestrüpp jagen und bemerkte seinen Geruch nicht rechtzeitig als Neryll sich von der Seite auf ihn stürzte und sein Leben auf schmerzlose Art mit dem Katana beendete.
"Ruhe..." Er hielt den Hirsch so das er selbst nicht verletzt wurde wärend die letzten zuckungen durch den Körper gingen. "Schlafe, mein Freund... dein Opfer soll unser Leben fortsetzen... schlafe..."

Lanaya war ihm die ganze Zeit dicht auf den Fersen gewesen. Sie hatte ganz genau seine Methode beobachtet und fand sie faszinieren. Während sie nun nach frischen Spuren gesucht hätte und dann dem Tier hinterher geschlichen wäre, hat er gewartet. Sie hockte sich neben ihm auf den Boden und legte ihre Hand auf den Kopf des Hirsches. "Mögen Mutter und Vater dich aufnehmen und dich Schwester mit neuen Leben erfüllen.", flüsterte sie leise. Dann blickte sie zu Neryll hinüber. "Deine Bogenschießkünste lassen auch zu wünschen übrig.", sagte sie mit einem leichten frechen grinsen.

"Das war gewollt." Neryll stand auf und holte die Pfeile wieder. "Hätte ich den Hirsch falsch getroffen wäre er vielleicht mit einer Verletzung davongekommen... so habe ich ihn aber direkt in meiner Richtung getrieben wo ich ihn mit einer Waffe erlegen konnte mit der ich sicher nicht verfehle... allerdings gelang mir das auch nur dank dem Wind." Er lächelte leicht. "Im Idealfall hätte ich die Pfeile an einem frische Wolfspelz gerieben um den Geruch zu übertragen und den Hirsch besser dazu zu bringen die Richtung zu wechseln... aber so hat es zum Glück auch funktioniert." Er kam zu dem Hirsch und hob ihn über die Schultern wobei er darauf achtete sich nicht zusätzlich mit Blut zu besudeln. "Dennoch seid ihr Elfen die besseren Jäger... ich vermute du hättest den Hirsch erlegen können bevor er dich bemerkt oder auch nur einen Schritt getan hätte."

Lanay lächelte ihn an. "Wenn du ihn verletzt hättest und er hätte versucht zu fliehen, dann hätte ich dafür gesorgt, das er nicht weit gekommen wäre.", dann stand auch sie wieder auf. Ihr Blick wanderte zu dem kleinen See, wo der Hirsch eben noch getrunken hatte. Dann sah sie wieder zu Neryll. "Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach." Mit diesen Worten wandte sie sich von ihm ab und ging zum See. Am Rand legte sie ihren Bogen und den Köcher mit Pfeilen ins Gras. Kurz darauf folgten ihre Schuhe, ihr lederer Rock, unter welchen sie noch eine kurze Hose trug und das Oberteil, worunter noch ein knappes Top war. Die ledernen Sach durften kein Bad nehmen, doch ihren Stoffsachen darunter machte das nichts aus. Dann ging Lanaya langsam in das kalte Wasser des Sees und verschwand irgendwann ganz im Wasser.

Neryll stockte einen Moment und sah wie Lanaya begann sich auzuziehen... einen Moment lang war er gebannt, von dem Gedanken ergriffen ihr dabei zuzusehen, doch dann rissen ihn seine Sinne wieder aus dieser Trance, er wandte sich ab und ging tiefer in den Wald wo er auf sie wartete... ihm wurde bewusst wie groß die Versuchung war... sie war wirklich schön.

Es dauerte eine Weile, ehe Lanaya wieder zu ihm stieß. Sie hatte ihre Sachen wieder an und ihren Köche, wie Bogen geschultert. Ihre Haare waren noch nass von dem Bad eben und hingen ihr nass Stähnen um den Kopf. "So wir können weiter.", sagte sie lächelnd. Lanaya hatte Nerylls Blick vorhin gespürt, als sie sich für ihr Bad ausgezogen hatte. Innerlich hatte sie etwas schmunzeln müssen. Jedoch als er dann den Blick abgewandt hatte und gegangen war, war dies nur ein weiterer Beweis, das er in der Tat ein ehrenhafter Mann war. "Wollen wir wieder zurück auf die Wiesen?"