Der Geist des Waldes (2er RPG-Vivi und Ly)

Kari ignorierte diesen Typen einfach.
Sie liefen weiter durch die Gassen und immer tiefer in den dunkeln Abschaum der Stadt.
Dann betrat sie mit Miharu einen schmalen Steg, der sie zu einer Hintertür eines Hauses brachte.
Die Tür war Mitten über einen kleinen Fluss gebaut und nur über den Steg zu erreichen.
Vor der Tür blieben die beiden stehen und Kari klopfte an.
Ein Türspalt wurde aufgeschoben und zwei tiefschwarze Augen sahen sie an.
Türsteher: "Ah ... Katharina ... komm rein ..."
Die Tür schwang auf und sie trat mit Miharu ein.
Sie hatten eine Kneipe betreten, in der noch mehr düstere Gestalten saßen.
Von Attentätern, Mörder über Banditen und Verräter war alles in diesem Wirtshaus vertreten.

Ihm gefiel die Kühnheit, der Mut und das Selbstbewusstsein von Kari. Er wünschte sich er könnte sich von ihr eine Scheibe abschneiden mit seinem schüchternen Gehabe kam er nämlich nicht weit. Als sie weiter gingen sah er noch eine Frau mit Bierkrügen in der Hand und der Mann dem sie diese brach steckte ihr Geld in den Ausschnitt. Als sie an einem alten modrigem Garten vorbei liefen, kleffte ihnen ein Hund nach. Je weiter sie durch die Gasse gingen desto lauter und lebhafter wurde es. Schließlich standen sie vor einem Gast haus und sie traten ein. Auch hier drinnen starrten ihnen dunkle Gestalten hinterher udn ihn durchzuckte ein Schauder.

Kari bachte Miharu in den hinteren Teil der Kneipe.
Dort saß ein großer und kräftiger Mann mit einer Maske im Gesicht.
Er beugte sich vor zu Kari, als diese vor seinem Tisch stehen blieb.
Sein Blick sah zuerst zu ihr und dann zu Miharu.
Mann: "Das ist der Bursche? Sieht ziemlich schwächlich aus ..."
Kari: "Er war mit Fin unterwegs, von daher besteht kein Zweifel, das er es ist."
Der Mann nickte kurz und warf ihr einen Geldbeutel zu.
Katharina ergriff ihn, drehte sich um und ging, während Miharu von zwei Männer gepackt wurde.
Der Maskentyp stand auf und lief in die entgegengesetzte Richtung.
Mann: "Kommt Männer, wir bringen diesen Wicht hier weg ..."

Miharu stockte der Atem. Hatte sie ihn in eine Falle gelockt oder doch nicht? Er wollte wegrennen egal wohin nur weg. Doch da kamen zwei Männer wie aus dem nichts und packten ihn an den Oberarmen. Er zappelte mit den Beinen, konnte sich aber nicht aus dem Griff befreien. Die Männer nahmen in mit und sie liefen hinter dem großen dicken Mann in eine der hinteren Räume.

Mann: "Legt den Jungen in Ketten und stopft ihm das Maul!"
Befahl der Anführer und die anderen Taten, was er befahl.
Anschließend verließen sie die Gaststätte durch den Hinterausgang.
Dort stiegen sie auf einige Pferde und warfen Miharu wie ein Gepäckstück hinterher.
Mann: "Los, wir wollen unserem Anführer ein Geschenk machen ..."
Dann ritten sie in vollem Galopp los.

Vom Dach der Gaststätte wurden sie jedoch von zwei düsteren und vermumten Gestalten beobachtet.
Frau: "Sie hauen ab ..."
Mann: "Dann folgen wir ihnen ..."
Dann liefen sie ihnen über die Dächer der Stadt nach.

Miharu wollte schreien. "HIl...." mehr brachte er nicht raus, da ihm da schon sein Mund mit Klebeband zugeklebt wurde. Seine Arme wurden fest gehoben, aber er versuchte sich mit Fußtritten zu befreien und konnte sogar einen der Männer erwischen. "Au du Rotzlöffel." Der Mann packte ihm am Schopf: " Lass das gevölligst!" Mit diesen Worten drückte er die Beine von Miharu aneinander und wickelte ein Seil herum. Dann nahmen sie seine Hände und wickelten ebenfalls ein Seil drumherum. Schließlich bekam er noch eine Augenbinde und landete dumpf auf einem Sattel. Ihn durchzuckte ein leichtes Schmerzgefühl im Rücken, aber er konnte sich nicht befreien.

Die Gruppe ritt im vollen Galopp durch die fast menschleeren Straßen.
Was sie nicht merkten waren die beiden Schatten, die sie über die Dächer verfolgten.
Es ging quer durch die Stadt.
Die beiden verschwand immer mal und tauchten dann wieder auf.
Einige Leute sprangen zur Seite und schrien wütend den Reitern hinterher.
Doch niemand schien Miharu zu bemerken.
Als die Gruppe über eine Brücke ritt, spannte die Frau einen Bogen und schoss.
Der Pfeil pfiff durch die Luft und traf den Anführer präzise in den Rücken.
Das Pferd steig und warf den Verletzen und Miharu ab.

Miharu schaukelte rauf und runter. Es war nicht grad sehr bequem im Galopp auf einem Pferd so unbequem zu liegen wie er jetzt. Das einzige gute daran war, dass er sich von der Handfessel befreien konnte und sich so auch von dem Seil, das am Sattel festgemacht war zu befreien. Er hielt sich am Sattel fest und hoffte, dass er bald eine Gelegenheit bekäme zu fliehen.
Wenige Augenblicke später hörte er einen zischen hinter ihm heranrauschen und er sah wie etwas den Reiter, der das Pferd lenkte worauf er sich befand, durchbohrte. Er hörte wie der Mann vor Schmerzen aufschrie. Danach bekam er nur noch mit dass das Pferd sich sträubte, der Mann hinunter fiel und auch er herunterpurzelte. Mit einem dumpfen Aufschlag landete er auf der Erde und richte sich auf. Er befreite sich von den Fußfesseln und sah sich um.
Der Anführer lag blutend einige Meter von ihm entfernt, seine Anhänger kamen mit ihren Pferden zurück geprescht um ihrem Boss zu helfen. Miharu hatte sich von seinem Schreck ein wenig gefangen und rannte nun den Weg weiter entlang. Nur weg von denen da.

Ein weiterer Pfeil pfiff durch die Luft und traf einen weiteren Banditen direkt in den Kopf.
Der Mann fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
Der andere machte sich daran, Miharu wieder einzufangen.
Die Frau zog einen dritten Pfeil und zielte.
Frau: "Zu riskant ..."
Mann: "Dann hinterher ..."
Sie legte sich den Bogen wieder um die Schulter und beide liefen dem Reiter hinterher.

Miharus Kopf brannte. Seine Beine taten ihm vom laufen weh, aber er wollte nicht stehen bleiben. Er hörte Hufgetrappel hinter sich heran bahnen. Der Weg wurde schmaler und rechts und links von ihm waren nun große Blumenfelder. Kurzerhand sprang er zur Seite und rannte durch die Blumen.
Es war stockdunkel geworden und wirklich sehen wo er hintrat, konnte er nicht, aber er rannte. Am liebsten wäre er einfach stehen geblieben und hätte sich in die Blumen fallen gelassen.
Plötzlich trat er in ein Loch mitten im Feld und stolperte nach vorne.

Unterdessen waren die beiden Phantome den weiterhin gefolgt.
Mann: "Du schnappst dir den Typen und ich den Jungen."
Ohne ein weiteres Wort verschwand die Frau zwischen den Bäumen.
Die Frau sprang direkt vom Baum auf den letzten Banditen und riss ihn vom Pferd.
Sie rollte sich ab und stand schon wieder auf den Beinen.
Dann zog sie ein Schwert unter ihrem Umhang hervor und griff den Banditen an.
Etwas überrascht zog er im letzten Moment auch seine Klinge und blockte den Angriff, wodurch ein Zweikampf zwischen den beiden losbrach.

Als Miharu zu stolpern begann, war der Mann an seiner Seite und hielt ihn fest.
Seine Hand schloss sie um Miharus Arm und hinderte ihn daran, der er fiel.
Mann: "Vorsichtig Kleiner, sonst fällst du noch hin."

Miharu war etwas überrascht über den plötzlichen halt dem ihm gegeben wurde. Nun stand er wieder auf beiden Beinen, dann sah er den Mann und machte eine ruckartige Bewegung nach hinten und wäre beinahe wieder in das Loch getreten. " Was wollen sie? Wer sind sie?" fragte er hektisch, weil er jetzt ziemlich misstrauisch war egal auf welche Personen er gestoßen wäre. Man konnte ja nicht wissen ob sie gut zu einem waren oder böse. Er starrte den Mann direkt in die Augen und kontrollierte jeden seiner noch so kleinen Bewegungen.

Der Mann hatte leuchtend roten Augen.
Er nahm das Tuch aus dem Gesicht und sah Miharu an.
Fin: "Ich bins."
Dann lächelte er Miharu an und wirkte dabei sichtlich erleichtert.

Der Bandit war unterdessen niedergestreckt.
Die Frau kam langsam auch mit zu den beiden und blieb in einiger Entfernung stehen.
Ihre Augen waren wachsam und beobachteten die beiden.

Miharu sah Fin verdutzt an. "Fin." Er war so glücklich, sodass er ihm um den Hals fiel. Endlich wieder eine Person an seiner Seite, der man voll und ganz vertrauen kann und die einem absolut immer hilft. " Wo warst du nur? Wieso kamst du nicht früher.....?" dann stockte er, "tschuldigung, ich soll ja nicht immer so viel fragen." Miharu hörte einen Ast ein paar Meter entfernt knacken. Das löste in ihm ein Adrenalinschub aus und er drehte sich schnell zu dem Geräusch um. Er sah wie da eine Gestalt im Schatten stand. " Wer ist da?"

Fin riss Miharus Umarmung fast von den Beinen.
Er musste grinsen, als er die Worte hörte.
Doch als Miharu seine Umarmung von ihm löste, sah auch er zu der Gestalt.
Die Frau kam langsam näher und zog ebenfalls ihren Stoff vom Gesicht.
Fin: "Katharina kennst du ja bereits."
Kari winkte ihm kurz zu, verzog aber keine Mine.
Dann blieb sie direkt vor Miharu stehen.
Kari: "Überrascht?"

Miharu riss die Augen auf und trat sofort ein paar Schritte von ihr weg. "Überrascht?" wiederholte er höhnisch ihre Frage. " Überrascht? du willst mich wohl verarschen...Fin was macht sie bei dir? Wieso hat sich mich zu diesen Männern gebracht? Sie hat mich verraten." Er konnte es nicht fassen, diese Frau.... irgendwie verabscheute er sie und trauen wird er ihr auch nicht mehr.

Katharina verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte Miharu zu.
Fin hatte unterdessen seine Hand auf Miharus Schulter gelegt, um ihn zu beruhigen und ihm Sicherheit zu geben.
Kari: "Ohne mich hätte Fin dich nicht gefunden."
Fin: "Katharina ist eine Söldner. Sie ist dort, wo das Geld sie hinbringt."
Kari: "Und da Fin nunmal immer das bessere Angebot macht ..."
Sie zuckte mit den Schultern, als war das alles, das normaleste von der Welt.
Fin: "Nachdem ich dich in der Menschenmenge verloren hatte, hab ich dich gesucht und sie getroffen ..."
Kari: "Ich hab ihm dann gesagt, wo er dich findet und hab ihm geholfen ... natürlich gegen einen geringfügigen Obulus."

" Geld !?" er konnte es nicht fassen. Wegen Geld hatte sie ihn bei so einem Kerl ausgeliefert und wegen Geld gerettet? Da versteht mal einer die Frauen... Miharu kam wieder ein Schritt näher und setzte sich ins Beet. Er schaute in den Himmel und ein paar Wolken zogen über ihn hinweg.

Kari: "Ich schlage vor, das wir hier nicht bleiben."
Fin: "Ich geb es ungern zu, aber sie hat recht. Das werden sicher nicht die einzigen gewesen sein."
Dann kam Fin zu Miharu und hockte sich neben ihn.
Fin: "Kannst du laufen, oder soll ich dich tragen, Miharu?"
Kari kam ebenfalls mit zu den beiden.

" Ich kann schon selbst gehen. Ich brauch vor allem keine Hilfe." sagte er und stand wenige Augenblicke später etwas wackelig auf den Beinen. Er torkelte ein paar Schritte nach vorne, doch knickte plötzlich ab und fiel auf die Seite und schlug auf der Erde auf. Er war so erschöpft, aber er wollte nicht verletzlich auf Kari wirken.Dann wurde ihm schwarz vor den Augen und sein Kopf sank auf die Boden.

Fin war sofort an seiner Stelle.
Er hob Miharu auf seinen Rücken und trug ihn.
Fin: "Es bringt nichts, wenn man nicht mehr kann. Hilfe anzunehmen ist keine Schande."
Dann lief er weiter in den Wald hinein.
Katharina folgte den beiden und lief neben Fin.
Kari: "Es ist eher eine Schande, Hilfe zu verweigern, wenn man sie braucht."
Fin: "Sowas sagst gerade du, Kari."
Sie lächelte kurz zu Fin hinüber, ehe die beiden schweigend weiter in den dunklen Wald hineinliefen.

Miharu hörte dumpfe Stimmen, aber er konnte sie weder zu ordnen noch ihnen Antworten. Seine Augen wollten sich nicht öffnen und sein Kopf dröhnte. Schmerz ging von seinen Beinen aus und Blut tropfte aus einer Wunde am Arm. Auf was hatte er sich da nur eingelassen ging es in seinem Kopf um. Dann konnte er sich langsam wieder regen und sein Mund und Augen konnte er auch wieder bewegen. "Fin? Wo gehen wir hin?" fragte er leise mit kratziger Stimme.

Fin trug Miharu auf seinem Rücken durch den Wald.
Katharina lief schweigend neben den beiden und lauschte auf die Geräusche um sie herum.
Als Fin Miharus leise stimme hörte, hob er den Kopf und drehte ihn etwas zu Miharu um.
Fin: "In eine Höhle hier im Wald. Es ist nicht mehr weit und du solltest versuchen jetzt schon etwas zu schlafen."
Katharina sah zu den beiden hinüber und ihr fiel die Blutflecken auf.
Kari: "Hast du dich verletzt?"
Dabei deutete sie auf das Blut, was an Miharus Arm und Fins Umhang hing.
Auch Fin sah dorthin und schüttelte den Kopf.
Fin: "Darum kümmern wir uns, wenn wir da sind. Eins nach dem anderen."

Fin sah sich etwas um und murmelte dann ein "Ja hab ich." auf die Frage von Katharina, die ihm immer noch komisch vorkam. Dann schloss er seien Augen, aber konnte nicht einschlafen. / Naja bleib ich halt wach/ dachte er sich, aber lies seine Augen geschlossen, sodass die anderen zwei nicht merkten, dass er noch wach war. Von seiner Wunde am Unterarm kam ein stechender Schmerz. Er musste zurück denken. Wie hatte er sich diese Wunde zu gezogen. Wahrscheinlich von einer Glasscherbe auf dem Boden dazu kamen noch etliche Schürfwunden , Kratzer und Dreck in seiner Schnittwunde.

Die drei erreichten die Höhle.
Dort angekommen setzte Fin Miharu ab und stand gleich darauf wieder auf.
Fin: "Ich such etwas Feuerholz, während du dich um ihn kümmerst."
Katharina nickte nur kurz und Fin drehte sich um und verlass die Höhle wieder.
Eine Weile sah sie ihm nach, ehe sie sich neben Miharu kniete.
Dann holte sie eine kleine Tasche, die sie um die Hüfte trug, hervor und stellte sie neben sich.
Anschließend griff sie mit ihrer Hand nach seinem Arm.